Einen guten Eindruck haben bereits die Anfang Februar veröffentlichten Vorabzahlen von MPC Capital für 2016 gemacht. Nun legt der auf die Bereiche Immobilien, maritime Investments sowie Infrastruktur (Erneuerbare Energien und Industrieanlagen) fokussierte Asset Manager in Form des Geschäftsberichts mit dem kompletten Jahresabschluss nach. Demnach kamen die Hamburger bei Erlösen von 53,79 Mio. Euro (plus 12,6 Prozent) auf ein Betriebsergebnis von 9,92 Mio. Euro – nach 3,77 Mio. Euro im Jahr zuvor. Der Überschuss zog um 36,8 Prozent auf 10,22 Mio. Euro an. Im Ergebnis je Aktie – es verharrte bei 0,33 Euro – spiegelt sich das aufgrund der deutlich erhöhten Aktienstückzahl nach den beiden Kapitalerhöhungen freilich nicht wider. Dafür hat sich die Bilanzqualität spürbar verbessert: So stieg die Eigenkapitalquote von 42,28 auf 69,74 Prozent. Das geht einher mit einem auf 2,96 Euro je Aktie erhöhten Buchwert. Die von MPC betreuten Assets erreichten 2016 rund 5,1 Mrd. Euro, was rund 400 Mio. Euro weniger sind als im Vorjahr. Die wesentlichen Gründe sind Abschreibungen im – volumenmäßig wichtigsten – Schifffahrtsbereich sowie der Verkauf von Assets.
Mittel- bis langfristiges Ziel bleibt es, die Assets under Management auf eine Größenordnung 10 Mrd. Euro zu hieven. An der Börse kommt das Revival von MPC gut an, auch wenn sich die Notiz – insbesondere im Zuge der zweiten Kapitalerhöhung zu 6 Euro im September 2016 – deutlich von den Jahreshöchstständen von 8,70 Euro entfernt hatte. Mittlerweile hat sich der Kurs aber stabilisiert und macht nun einen durchaus vitalen Eindruck. Für das laufende Jahr bestätigt CEO Ulf Holländer die bisherige Prognose, wonach bei einem Umsatzanstieg von mindestens zehn Prozent mit einem überproportionalem Ergebniszuwachs zu rechnen sei. „Die Projekt-Pipeline ist prall gefüllt: Assets im Wert von Mehr als 6 Mrd. Euro, insbesondere aus den Bereichen Real Estate und Infrastructure, sind aktuell durch uns identifiziert. Gut ein Drittel hiervon befindet sich in der tieferen Analyse“, betont Holländer.
Zudem will MPC Capital – bislang werden die Aktien im Entry Standard gehandelt – in das zum 1. März 2017 von der Deutschen Börse ins Leben gerufene neue Marktsegment Scale wechseln. Eine klares Bekenntnis dafür, dass die ohnehin signifikant ausgeweiteten Investor-Relations-Aktivitäten auch weiterhin einen hohen Stellenwert genießen. Noch kein Thema – zumindest nicht für 2016 – sind dagegen Dividendenzahlungen. Dafür bekommen die Anleger aber eine gute Wachstumsstory zu einem attraktiven Preis. Und einem mit einem Börsenwert von 188 Mio. Euro, bei einem Streubesitzanteil von rund 36 Prozent – ist der Titel auch längst wieder für institutionelle Investoren interessant.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 59,63 | 42,73 | 46,85 | 50,49 | 42,28 | 36,49 | 37,95 | |
EBITDA1,2 | 15,57 | -1,43 | -1,58 | 3,86 | 13,73 | 16,95 | 6,92 | |
EBITDA-Marge3 | 26,11 | -3,35 | -3,37 | 7,65 | 32,47 | 46,45 | 18,24 | |
EBIT1,4 | 13,80 | -3,21 | -3,82 | 1,52 | 11,74 | 15,58 | 4,14 | |
EBIT-Marge5 | 23,14 | -7,51 | -8,15 | 3,01 | 27,77 | 42,70 | 10,91 | |
Jahresüberschuss1 | 13,16 | -18,67 | -0,32 | -0,15 | 7,22 | 28,16 | 16,86 | |
Netto-Marge6 | 22,07 | -43,69 | -0,68 | -0,30 | 17,08 | 77,17 | 44,43 | |
Cashflow1,7 | -1,33 | -8,02 | 3,04 | 3,26 | 3,92 | 33,59 | 14,51 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,41 | -0,57 | -0,01 | -0,01 | 0,20 | 0,74 | 0,37 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,12 | 0,20 | 0,27 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: BDO |
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