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Mobotix: Neue Signale für die Kursampel

Wenn man dem trüben Chartbild der Mobotix-Aktie überhaupt etwas Positives abgewinnen will, dann vermutlich die Einschätzung, dass der Anteilschein den Crash bereits hinter sich gelassen hat und die Zeichen zumindest auf Stabilisierung stehen. Immerhin ging es seit Mitte September im Tief um rund 45 Prozent nach unten. Der Abstieg hat freilich seine Gründe: Die operativen Geschäfte haben sich weniger dynamisch entwickelt als erhofft. Zudem drückt die Rückstellung für eine drohende Strafzahlung über rund 700.000 Euro wegen angeblicher Preisabsprachen mit französischen Händlern auf den Ertrag. Ein Punkt, der die Aktionäre auf der Hauptversammlung am 27. Januar 2022 vermutlich weit mehr interessieren wird, als die unverändert gelassene Dividende von 0,04 Euro.

Nicht gerade erfreulich ist auch die Entwicklung im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 (30. September) mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 1,5 Mio. Euro. Dabei spricht Mobotix sowohl von „üblichen saisonalen Mustern“ als auch von „durch Omikron-bedingte Umsatzverzögerungen sowie durch Herausforderungen in der Lieferkette von Halbleitern“. Wenig überraschend zudem, dass die bisherige Mittelfristplanung (100 Mio. Euro Umsatz sowie 12 Prozent EBIT-Marge bis 2022/23) auf ihre Erreichbarkeit überprüft wird. Bis Ende spätestens Ende März will die Gesellschaft hierzu ein Update geben. Die Analysten von Montega hatten eigentlich schon früher mit solch einem Schritt gerechnet.

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Doch es gibt auch ermutigende Entwicklungen: So hat der Vorstand etwa die bisherige Prognose für 2021/22 leicht heraufgesetzt. Demnach stehen nun Erlöse zwischen 70 und 73 Mio. Euro sowie ein EBIT in einer Bandbreite von 1,5 bis 3,0 Mio. Euro auf der Agenda. Bislang war der mehrheitlich zu Konica Minolta gehörende Anbieter von Video-Überwachungskameras mit Fokus auf der damit verbundenen Software von Umsätzen zwischen 68 und 72 Mio. Euro sowie einem EBIT von 1,0 bis 2,0 Mio. Euro ausgegangen. „Wachstum wird vor allem in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2021/22 erwartet, das aus der Expansion insbesondere auf dem US-Markt und in Europa/DACH resultiert, verbunden mit einem von Konica Minolta Inc. bestätigten höheren Umsatzziel von mindestens 10 Mio. Euro aufgrund einer verstärkten Zusammenarbeit in mehreren Märkten“, heißt es offiziell. Losgelöst davon bleibt das Ziel, den Anteil der wiederkehrenden Software-Erlöse – etwa in Form kostenpflichtiger Updates – weiter auszubauen.

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Bewertungstechnisch sieht die Mobotix-Aktie auf dem aktuellen Niveau von 5 Euro gar nicht mal so verkehrt aus. Immerhin liegt der Börsenwert von rund 67 Mio. Euro noch unterhalb der Umsatzplanung für das laufende Geschäftsjahr. Zudem wird der Titel nur etwa zu dem 2,2fachen des Buchwerts gehandelt. Der 10-Jahres-Durchschnitt geht hier eher Richtung vier. Kaum vorhersehbar ist freilich, welche Strategie Großaktionär Konica Minolta (Anteil 64,9 Prozent) fährt. Grundsätzlich ist Mobotix sogar ein Delisting-Kandidat. Und angesichts des Freiverkehrs-Listings wäre hierfür noch nicht einmal eine Pflichtofferte an den Streubesitz nötig. Das ist ein Risiko, was allerdings schon seit längerer Zeit existiert – ohne, dass bislang etwas passiert ist. Zudem könnten sich die Japaner auch als freundliche Investoren zeigen und ein freiwilliges Angebot unterbreiten. Aber das ist ohnhin alles Spekulation. Idealerweise schafft Mobotix mit Sitz im pfälzischen Winnweiler-Langmeil den operativen Dreh im zweiten Geschäftshalbjahr und hebt den Aktienkurs auf diese Weise wieder auf ein deutlich ansprechenderes Niveau. Technisch sind die Produkte ohnehin 1a – auch in Kombination mit anderen Elementen wie den optischen Warnsignalen des US-Konzerns Patlite.

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Foto: Mobotix AG

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.