So ein gutes Börsenjahr wie 2021 gab es für die Aktionäre von MLP schon ewig nicht mehr. Um immerhin 61 Prozent gewann der Anteilschein des Finanzdienstleisters im bisherigen Jahresverlauf an Wert. Auch im Sektorvergleich – insbesondere mit der OVB Holding – ist das eine ziemlich gute Performance, selbst wenn einzelne (zumindest ansatzweise vergleichbare) Titel wie JDC Group, Lloyd Fonds oder Ökoworld nochmal deutlicher steiler zugelegt haben. Nicht ganz uninteressant: Kurse nördlich von 9,15 Euro bedeuten bei MLP einen Börsenwert von mehr als 1 Mrd. Euro. Eine Größenordnung, die es zuletzt 2009 gab. Damit rückt für den ehemaligen DAX-Konzern zumindest der SDAX wieder in Reichweite, was zumindest schon mal eine kleine Genugtuung wäre. Begleitet wird der Kursanstieg von einer momentan super starken operativen Entwicklung. Die vielen Investitionen der Vergangenheit in eine deutlich breitere Aufstellung zahlen sich also aus.
Für 2021 soll das obere Ende der bislang kommunizierten EBIT-Spanne von 55 bis 61 Mio. Euro deutlich übertroffen werden, wie es anlässlich der Q3-Zahlen im November hieß. Und da sich die Finanzmärkte trotz aller Corona-Sorgen weiter erstaunlich robust zeigen, dürfte das für MLP traditionell wichtige Schlussquartal nochmals einen Kick gebracht haben. Treiber sind die Bereiche Vermögensmanagement und Immobilienvermittlung. Wir sind also gespannt, wo das Unternehmen aus Wiesloch am Ende landen wird.
Extrem positiv aus Anlegersicht wären wohl Betriebsergebnisse in einer Region um oder oberhalb von 75 Mio. Euro, aber auch Zahlen von rund 70 Mio. Euro sollten den Kapitalmarkt noch zufrieden stellen. Für 2022 kalkuliert Vorstand Uwe Schroeder-Wildberg mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern zwischen 75 und 85 Mio. Euro. Angesichts dieser Vorgaben dürfte die MLP-Aktie schon mit Blick auf die zu erwartenden Dividendenzahlungen ein aussichtsreicher Wert sein. Zur Hauptversammlung am 2. Juni 2022 kalkuliert boersengefluester.de mit einer Ausschüttung von 0,27 Euro je Anteilschein (Vorjahr: 0,23 Euro), was einer Rendite von immerhin rund drei Prozent entspricht. Attraktiv ist die Aktie aber auch mit Blick auf die anderen einschlägigen Bewertungskennzahlen, so dass sebst Notierungen von 10 Euro kein Zeichen der Übertreibung wären.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 608,74 | 642,14 | 689,56 | 745,52 | 907,30 | 913,79 | 941,13 | |
EBITDA1,2 | 52,89 | 62,35 | 73,48 | 87,05 | 127,20 | 110,62 | 106,54 | |
EBITDA-Marge3 | 8,69 | 9,71 | 10,66 | 11,68 | 14,02 | 12,11 | 11,32 | |
EBIT1,4 | 37,60 | 46,39 | 47,10 | 59,36 | 96,81 | 75,61 | 70,72 | |
EBIT-Marge5 | 6,18 | 7,22 | 6,83 | 7,96 | 10,67 | 8,27 | 7,51 | |
Jahresüberschuss1 | 27,80 | 34,49 | 36,93 | 43,24 | 62,83 | 48,65 | 44,12 | |
Netto-Marge6 | 4,57 | 5,37 | 5,36 | 5,80 | 6,93 | 5,32 | 4,69 | |
Cashflow1,7 | 115,55 | 141,24 | 191,60 | 408,08 | 546,35 | -292,45 | 116,67 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,25 | 0,32 | 0,34 | 0,40 | 0,57 | 0,47 | 0,44 | |
Dividende8 | 0,20 | 0,20 | 0,21 | 0,23 | 0,30 | 0,30 | 0,30 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: BDO |
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