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MLP: Bemerkenswerte Fortschritte

Ziemlich genau zwei Jahre ist es nun her, dass der zwischenzeitliche DAX-Konzern MLP auch seinen Platz im SDAX räumen musste. Was für eine Zäsur aus Investorensicht. Immerhin war MLP früher fast mal einmal eine Art Wirecard von heute – mit allem was dazugehört. Umso bemerkenswerter, wie sehr sich der Finanzdienstleister in den vergangenen Quartalen – ohne groß Schlagzeilen zu produzieren – weiter entwickelt hat und längst kein reiner Vermittler von Versicherungen mehr ist. Ergebnistechnisch hat MLP die Verbreiterung des Geschäfts um Immobilienvermittlungen oder auch Vermögensmanagement freilich noch keine Quantensprünge beschert, dafür haben die Wieslocher zu viel Geld in die Expansion investiert. Offenbar ist nun aber die Zeit gekommen, um wieder etwas forscher aufzutreten – auch gegenüber dem Kapitalmarkt. „MLP verfügt heute über eine noch nie dagewesene Substanz“, sagt CEO Uwe Schroeder-Wildberg zur Vorlage der 2019er-Bilanz.

Sehen lassen kann sich auch der mittelfristige Ausblick: Bis Ende 2022 soll das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf eine Bandbreite von 75 bis 85 Mio. Euro klettern – nach 47,10 Mio. Euro im vergangenen Jahr. Bei einem einigermaßen unveränderten Finanzergebnis und einer halbwegs normalen Steuerquote könnte die EBIT-Vorschau auf einen Überschuss von locker 50 bis 58 Mio. Euro hinauslaufen. Zur Einordnung: Der aktuelle Börsenwert von MLP beträgt rund 580 Mio. Euro. Auf 2022er-Basis käme der Titel also auf ein KGV von gerade einmal rund zehn. Bis dahin sollte auch die Ausschüttung noch einmal spürbar steigen, wobei MLP bereits zur nächsten Hauptversammlung am 25. Juni 2020 eine um 1 Cent auf 0,21 Euro je Aktie erhöhte Dividende auf die Agenda setzen will. Das reicht für eine Dividendenrendite von immerhin knapp vier Prozent. So verkehrt ist das nicht.

 

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Nicht ganz so knackig kommt derweil der Ausblick für das 2020er-Betriebsergebnis daher, hier kalkuliert Schroeder-Wildberg nur mit einem leichten Anstieg. Grund dafür sind unter anderem die anhaltenden Investitionen in den Hochschulbereich sowie die weitere Digitalisierung des Unternehmens. Der Aktienkurs des Unternehmens pendelte in den vergangenen drei Jahren meist in einem Korridor zwischen 4 und 6 Euro. Momentan bewegt sich die Notiz also ungefähr in der Mitte dieser Spanne. Nach Auffassung von boersengefluester.de ist das ein faires Einstiegsniveau. Die meisten Kennzahlen sehen schon jetzt attraktiv aus – und mit Blick auf 2022 sollte auch das KGV eine Zugnummer für den Spezialwert werden. Auch charttechnsich sieht es zurzeit ordentlich aus, jedenfalls hat die Notiz schulbuchmäßig an der 200-Tage-Durchschnittslinie geklopft und ist danach wieder Richtung Norden gezogen. Rückenwind bescherten dabei die jetzt vorgelegten Zahlen. Und wer weiß: Vielleicht kommt MLP ja zumindest mal wieder in den SDAX zurück. Ein sinnvollerer Titel als der von den Indexhütern der Deutschen Börse (HIER) jetzt wieder in den Small Cap-Index zurückgeholte Möbelhändler Steinhoff ist MLP allemal.

 

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Foto: Pixabay


 

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.