HFG
HELLOFRESH INH
Anteil der Short-Position: 10,37%
LXS
Lanxess
Anteil der Short-Position: 10,25%
NDA
Aurubis
Anteil der Short-Position: 9,84%
BOSS
HUGO BOSS
Anteil der Short-Position: 7,92%
SDF
K+S
Anteil der Short-Position: 7,54%
EVT
Evotec OAI
Anteil der Short-Position: 6,05%
AIXA
Aixtron
Anteil der Short-Position: 5,18%
GXI
Gerresheimer
Anteil der Short-Position: 3,74%
TKA
ThyssenKrupp
Anteil der Short-Position: 3,61%
PSM
PROSIEBENSAT.1
Anteil der Short-Position: 3,39%
S92
SMA Solar Techn.
Anteil der Short-Position: 3,39%
LHA
Lufthansa
Anteil der Short-Position: 3,36%
TUI1
TUI
Anteil der Short-Position: 3,32%
RDC
REDCARE PHARMACY ...
Anteil der Short-Position: 3,13%
AFX
Carl Zeiss Meditec
Anteil der Short-Position: 2,59%
EVK
EVONIK INDUSTRIES
Anteil der Short-Position: 2,51%
WAF
SILTRONIC
Anteil der Short-Position: 2,08%
NDX1
Nordex
Anteil der Short-Position: 2,05%
BC8
Bechtle
Anteil der Short-Position: 1,36%
VNA
VONOVIA
Anteil der Short-Position: 1,17%
SMHN
SUESS MICROTEC
Anteil der Short-Position: 0,88%
FNTN
FREENET
Anteil der Short-Position: 0,70%
KGX
KION GR.
Anteil der Short-Position: 0,57%

Mifa: Alarm in Sangerhausen

Drunter und drüber geht es derzeit bei dem Fahrradhersteller Mifa Mitteldeutsche Fahrradwerke. Statt der erhofft deutlichen Ergebnisverbesserung wird der Fahrradhersteller aus Sangerhausen in Thüringen für 2013 einen Fehlbetrag von vermutlich 15 Mio. Euro ausweisen müssen. Das entspricht einem Verlust je Aktie von 1,53 Euro. Pikant: Neben verfehlten Umsatzzielen führten insbesondere zu niedrig erfasste Materialaufwände im Zuge der Einführung eines neuen Buchhaltungssystems zu dem unerwarteten Fehlbetrag. Der Fehler wurde erst jetzt bemerkt, da die Gesellschaft keine unterjährige Inventur durchführt. Noch ist das ganze Ausmaß der Misere nicht komplett abschätzbar, so dass Mifa die Veröffentlichung des Zahlenwerks vorsichtshalber von Mitte April auf Juni 2014 verlegt hat.

Personelle Konsequenzen hat das Debakel bereits jetzt: Peter Wicht, seit 2004 alleiniger Vorstand und mit 24 Prozent der Anteilscheine größter Einzelaktionär, steht der Gesellschaft derzeit „krankheitsbedingt nicht zur Verfügung“, wie es offiziell heißt. Seine Stelle und die des Finanzvorstands wird ab sofort – und zunächst bis Jahresende – Hans-Peter Barth übernehmen. Barth ist Wirtschaftsprüfer und Steuerberater. Neben dem saftigen Kursverlust der Aktie von mehr als 35 Prozent auf 4,25 Euro, könnte sich auch für die Anleihengläubiger eine neue Situation ergeben. Mifa hatte im August 2013 einen Mittelstandsbond (WKN: A1X25B) im Volumen von 25 Mio. Euro mit einem Kupon von 7,5 Prozent emittiert. Der lange Zeit um den Nennwert pendelnde Anleihenkurs sackte auf rund 75 Prozent ab. Angesichts der Buchhaltungsfehler ist es möglich, dass Vertragsklauseln (Covenants) verletzt worden sind und sich daraus gegebenenfalls ein Sonderkündigungsrecht für die Bondinhaber ergeben könnte.

 

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„Sollte dieser Fall eintreten, beabsichtigt die Gesellschaft eine Versammlung der Anleihegläubiger einzuberufen, um über eine entsprechende Änderung der Anleihebedingungen abzustimmen. Darüber hinaus wird die Gesellschaft in diesem Fall weitere Refinanzierungsmöglichkeiten prüfen“, heißt es. Mifa weist jedoch darauf hin, dass das Unternehmen über ausreichende Liquidität für das laufende Geschäft verfügt. Eine „belastbare Aussage“ für 2014 kann allerdings erst nach Prüfung der kompletten Sachlage getroffen werden. Nur ein Trostpflaster ist derweil die Nachricht, dass Mifa eine Absichtserklärung mit dem größten indischen Fahrradhersteller Hero Cycles unterzeichnet hat, die eine Eigenkapitalbeteiligung der Inder in Höhe von 15 Mio. Euro vorsieht.
Die Mifa-Aktie galt lange Zeit als Hoffnungswert in der Nebenwerteszene. Geliefert hatte Vorstandschef Wicht allerdings viel zu selten. Dabei hatte das Unternehmen mit dem Kauf von Marken wie Steppenwolf oder dem hochpreisigen E-Bike-Spezialisten Grace immer wieder für Furore gesorgt. Auch die Produktion des Smart-Elektrofahrrads für Daimler galt als Meilenstein für neue Produktionstechniken im Fahrradbau.

Im Zeitraum von 2016 bis 2018 sollte der Umsatz von zuletzt 111 Mio. Euro auf rund 200 Mio. Euro steigen – bei einer EBIT-Marge von sieben bis neun Prozent. Vorerst haben die Investoren allerdings andere Sorgen – Aktienkurs und Anleihennotiz befinden sich auf Schussfahrt Richtung Süden. Der Börsenwert ist auf 41,5 Mio. Euro gesunken. Auf den falschen Sattel hat damit auch Promi-Investor Carsten Maschmeyer gesetzt, dem allein direkt gut 20 Prozent der Mifa-Aktien zuzurechnen sind. Eine größere Position hielt zum Jahresende 2013 aber auch die Stuttgarter KST Beteiligungs AG. Auf einer Investorenkonferenz hatte Mifa-Marketingvorstand und Grace-Mitgründer Michael Hecken zuletzt um „ein Stück Geduld mit der Firma und der Aktie“ geworben. Das jetzige Ausmaß des Vertrauensverlusts dürfte er damals – im Dezember 2013 – wohl kaum erahnt haben. Bis klar ist, wohin die Reise geht bei Mifa, sollten Anleger den Titel umkurven. Unabhängig davon: Das unrühmliche Thema “Deutsche Mittelstandsanleihen” ist schon wieder um ein Kapitel reicher.

 

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