Jede Menge Fans hat die Aktie von Mensch und Maschine (MuM) in der Spezialwerteszene. Kein Wunder: Der Anbieter von Konstruktionssoftware fährt seinen Wachstumskurs beinahe wie auf Schienen und flankiert die operativen Fortschritte mit einer verlässlichen Dividendenpolitik. Über viele Jahre war der Anteilschein von MuM damit zwar kein Überflieger vom Schlage Nemetschek, doch für eine solide Performance reichte es allemal. Umso erstaunlicher, welch steile Entwicklung der Aktienkurs von Mensch und Maschine in den vergangenen 24 Monaten hingelegt hat. Immerhin ging es in dieser Zeit von 7 auf 20 Euro Richtung Norden – allein im zweiten Quartal 2017 kam der Börsenwert um 32 Prozent voran. Gegenwärtig bringt es die Gesellschaft auf eine Marktkapitalisierung von 327 Mio. Euro. Honoriert wird insbesondere, dass die Umstellung des Abrechnungsmodells beim Softwarehersteller Autodesk von Verkauf auf Miete weniger bremsende Wirkung hat als gedacht – und gleichzeitig das Wachstum der MuM-eigenen Software noch höher ist als zu vermuten war.
Die bisherige Zielvorgabe für 2017 – ein EBITDA zwischen 17,5 und 18,5 Mio. Euro – stuft CEO Adi Drotleff mittlerweile als „komfortabel erreichbar“ ein. Zur Einordnung: Zum Halbjahr erreichte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen knapp 9,13 Mio. Euro – nach 8,33 Mio. Euro in der entsprechenden Vorjahresperiode. Zudem bekräftigte Drotleff sein Dividendenziel, das für 2017 eine Ausschüttung von 0,45 bis 0,50 Euro je Aktie vorsieht. Läuft also alles in die richtige Richtung bei Mensch und Maschine – nur das rasant gestiegene Kursniveau engt das weitere Potenzial doch merklich ein. Die Dividendenrendite für 2017 ist mit rund 2,5 Prozent zwar immer noch vorzeigbar – aber eben auch kein schlagendes Kaufargument mehr. Immerhin: Auf Basis der für 2018 avisierten Dividende von 0,60 Euro je Aktie steht bei dem Small Cap wieder eine „Drei“ vor dem Komma in Sachen Rendite.
Andererseits: Inklusive der Netto-Finanzverbindlichkeiten wird die MuM-Aktie zurzeit mit dem Faktor 15,6 auf das für 2018 in Aussicht gestellte EBITDA von 22 Mio. Euro gehandelt. Bei solch einem Multiple kann es sich durchaus lohnen, auf etwas günstigere Einstiegskurse zu warten. Wer den Titel im Depot hat, kann jedoch engagiert bleiben. Auf die lange Sicht, wird der Anteilschein seinen Aufwärtstrend wohl fortsetzen – wenn auch mit einem deutlich kleineren Steigungswinkel als in den vergangenen zwei Jahren.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 160,85 | 185,40 | 245,94 | 243,98 | 266,16 | 320,47 | 323,31 | |
EBITDA1,2 | 18,04 | 22,75 | 36,55 | 40,33 | 44,44 | 52,67 | 56,64 | |
EBITDA-Marge3 | 11,22 | 12,27 | 14,86 | 16,53 | 16,70 | 16,44 | 17,52 | |
EBIT1,4 | 15,21 | 19,66 | 27,19 | 31,03 | 34,69 | 42,64 | 46,83 | |
EBIT-Marge5 | 9,46 | 10,60 | 11,06 | 12,72 | 13,03 | 13,31 | 14,49 | |
Jahresüberschuss1 | 8,98 | 12,47 | 18,31 | 20,90 | 23,88 | 28,91 | 31,93 | |
Netto-Marge6 | 5,58 | 6,73 | 7,44 | 8,57 | 8,97 | 9,02 | 9,88 | |
Cashflow1,7 | 15,22 | 15,23 | 26,35 | 33,73 | 36,91 | 39,05 | 50,59 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,53 | 0,71 | 0,99 | 1,12 | 1,26 | 1,55 | 1,72 | |
Dividende8 | 0,50 | 0,65 | 0,85 | 1,00 | 1,20 | 1,40 | 1,65 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: dhpg |
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