Wer sich als Anleger etwas regelmäßiger mit der Aktie von Mensch und Maschine (MuM) beschäftigt, kennt die Dividenden-Auswertung des Anbieters von leistungsstarker Konstruktionssoftware mit Sicherheit. Demnach pendelt die Notiz von MuM – die üblichen Börsenschwankungen inklusive – im Wesentlichen um eine anfängliche Dividendenrendite von rund 2 Prozent. Folglich sind es eher vorteilhafte Zeitpunkte für ein Neuengagement, wenn die Rendite deutlich oberhalb von 2 Prozent liegt, während Investoren im umgekehrten Fall besser auf einen günstigeren Kaufzeitpunkt warten sollten. Boersengefluester.de erwähnt das an dieser Stelle deswegen so explizit, weil die Hauptversammlung von MuM in wenigen Wochen – am 11. Mai 2023 – stattfindet und die Aktie auf Basis der für das vergangene Geschäftsjahr vorgeschlagenen Ausschüttung von 1,40 Euro momentan auf eine Dividendenrendite von 2,7 Prozent kommt. Zumindest unter diesem Aspekt ist es also nicht verkehrt, sich gerade jetzt mit dem Titel zu befassen.
Operativ befindet sich das Unternehmen ohnehin in Bestform, das zeigen die frischen Zahlen für das erste Quartal 2023. Bei einem Umsatzanstieg um 20,7 Prozent auf 103,06 Mio. Euro kletterte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 18,1 Prozent auf 15,81 Mio. Euro. Der für die Beurteilung der nachhaltigen Geschäftsentwicklung aussagekräftige Rohertrag (siehe dazu auch unser Vorstands-Interview von Mitte März HIER) legte um 12,5 Prozent auf 47,09 Mio. Euro zu. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich von 0,49 auf 0,58 Euro. Viele Zahlen, die Chairman Adi Drotleff auf der von Montega veranstalteten virtuellen Investorenkonferenz mit wenigen Worten prägnant zusammenfasst: „Q1 war das beste Quartal auf allen Ebenen.“
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 160,85 | 185,40 | 245,94 | 243,98 | 266,16 | 320,47 | 323,31 | |
EBITDA1,2 | 18,04 | 22,75 | 36,55 | 40,33 | 44,44 | 52,67 | 56,64 | |
EBITDA-Marge3 | 11,22 | 12,27 | 14,86 | 16,53 | 16,70 | 16,44 | 17,52 | |
EBIT1,4 | 15,21 | 19,66 | 27,19 | 31,03 | 34,69 | 42,64 | 46,83 | |
EBIT-Marge5 | 9,46 | 10,60 | 11,06 | 12,72 | 13,03 | 13,31 | 14,49 | |
Jahresüberschuss1 | 8,98 | 12,47 | 18,31 | 20,90 | 23,88 | 28,91 | 31,93 | |
Netto-Marge6 | 5,58 | 6,73 | 7,44 | 8,57 | 8,97 | 9,02 | 9,88 | |
Cashflow1,7 | 15,22 | 15,23 | 26,35 | 33,73 | 36,91 | 39,05 | 50,59 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,53 | 0,71 | 0,99 | 1,12 | 1,26 | 1,55 | 1,72 | |
Dividende8 | 0,50 | 0,65 | 0,85 | 1,00 | 1,20 | 1,40 | 1,65 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: dhpg |
Eigentlicher Blickfang ist dabei der von 11,69 auf 24,59 Mio. Euro in die Höhe geschnellte Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit. „Wir haben viele Rechnungen geschrieben, die im ersten Quartal dann auch bezahlt worden sind“, sagt CFO Markus Pech. Extrapolieren auf das Gesamtjahr lässt sich die Cashflow-Performance der ersten drei Monate zwar nicht, aber wie heißt es so schön: Haben ist besser als Brauchen. Die Prognose für das Gesamtjahr lässt MuM derweil unverändert. So ist mit einem Ergebnis je Aktie zwischen 1,64 und 1,81 Euro zu rechnen. Selbst wenn Q1 und Q4 regelmäßig die ertragstärksten Quartale sind: Es ist ein gutes Signal, dass MuM nach dem Auftaktviertel bereits ein Drittel des für das Gesamtjahr avisierten Mittelwerts für den Gewinn in trockenen Tüchern hat. „Das stützt definitiv unseren Ausblick für 2023“, sagt auch Finanzvorstand Markus Pech.
Dabei ist auch dies nur ein Zwischenschritt, denn in vier bis fünf Jahren will MuM den Gewinn je Aktie auf dann mehr als 3 Euro nochmals auf das Doppelte gegenüber den für 2022 ausgewiesenen 1,55 Euro pro Anteilschein hieven. Entsprechend würde sich das „Mittelfrist-KGV“ auf rund 16 verringern, was die Bewertung des Titels in einem sehr viel freundlicheren Licht erscheinen lässt. Auf der Habenseite steht darüber hinaus, dass MuM die Investitionen in die Weiterentwicklung der Software direkt durch die Gewinn- und Verlustrechnung laufen lässt und sie nicht – wie bei etlichen anderen Unternehmen – ergebnisschonend aktiviert werden. Auch das relativiert das auf den ersten Blick nicht gerade moderat wirkende KGV.
Auch wenn die MuM-Aktie seit nun etwas mehr als einem Jahr per saldo kaum vom Fleck kommt: Auf die lange Sicht bleibt das Papier ein attraktives Investment – insbesondere für dividendenorientierte Anleger.
Foto: Artur Kornakov auf Unsplash
Jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter BGFL WEEKLY anmelden. Das Angebot ist kostenlos und präsentiert die Highlights von boersengefluester.de (BGFL) sowie Interna aus der Redaktion. Der Erscheinungstag ist immer freitags. Wer Interesse hat und noch nicht registriert ist, kann das gern unter diesem LINK tun. Wir freuen uns auf Sie! Selbstverständlich behandeln wir Ihre E-Mail-Adressen vertraulich und verwenden sie ausschließlich für den Versand des Newsletters BGFL WEEKLY. Sie gehen also keinerlei Verpflichtungen ein.