Alles auf ganz hohem Niveau. Nach dem durch das Ende der Rabattierung von Drei-Jahres-Verträgen durch Softwarepartner Autodesk bedingten Ausnahmezustand im Auftaktquartal 2023 mit ungewöhnlich hohen Erlösen und operativen Gewinnen, kehrt bei Mensch und Maschine Software wieder die erwartete Normalität ein. Demnach liegen die Zahlen für Rohertrag und EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) im zweiten Quartal 2023 zwar spürbar unter den Zahlen des direkten Vorquartals 2023, aber eben – was wesentlich wichtiger ist – weiterhin klar über den Resultaten des zweiten Quartals 2022. Die positive Überraschung dabei ist, dass sich das Geschäft mit eigener Software zuletzt einen Tick besser entwickelt hat, als zu erwarten war. Immerhin hat dieses Segment im zweiten Quartal 2023 mit 7,02 Mio. Euro knapp 1 Mio. Euro mehr EBIT eingefahren als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Unterm Strich steht für den Anbieter von Konstruktionssoftware auf Konzernebene zum Halbjahr ein Anstieg des Ergebnisses je Aktie von 15,2 Prozent auf 0,97 Euro zu Buche.
Angesichts dieser Vorgaben ist CFO Markus Pech ganz entspannt, was die für das Gesamtjahr avisierte Bandbreite von 1,64 bis 1,81 Euro angeht: „Höchstwahrscheinlich kommen wir eher am oberen Ende heraus.“ Beinahe überflüssig zu erwähnen, dass damit ein neuerlicher Dividendenanstieg auf bis zu 1,65 Euro pro Anteilschein verbunden sein wird. Das wäre dann die neunte Dividendenerhöhung in Folge. Hinter der Serie steckt eine konsequente Ausrichtung der einzelnen Profit-Center auf Profitabilität – und daran wird sich nichts ändern. Schon allein deshalb nicht, weil auch Mensch und Maschine (MuM) nicht in der Lage ist, sich komplett von der allgemeinen konjunkturellen Entwicklung abzukoppeln. „Wir fahren ein Rennen Rohertrag gegen Kostensteigerungen in den nächsten Quartalen“, sagt Chairman Adi Drotleff auf der von Montega durchgeführten virtuellen Präsentation des Halbjahresberichts und lässt erst gar keine Zweifel an der zu erwartenden Reihenfolge des Zieleinlaufs aufkommen. „Gewinnen wird dieses Rennen der Rohertrag.“
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 160,85 | 185,40 | 245,94 | 243,98 | 266,16 | 320,47 | 323,31 | |
EBITDA1,2 | 18,04 | 22,75 | 36,55 | 40,33 | 44,44 | 52,67 | 56,64 | |
EBITDA-Marge3 | 11,22 | 12,27 | 14,86 | 16,53 | 16,70 | 16,44 | 17,52 | |
EBIT1,4 | 15,21 | 19,66 | 27,19 | 31,03 | 34,69 | 42,64 | 46,83 | |
EBIT-Marge5 | 9,46 | 10,60 | 11,06 | 12,72 | 13,03 | 13,31 | 14,49 | |
Jahresüberschuss1 | 8,98 | 12,47 | 18,31 | 20,90 | 23,88 | 28,91 | 31,93 | |
Netto-Marge6 | 5,58 | 6,73 | 7,44 | 8,57 | 8,97 | 9,02 | 9,88 | |
Cashflow1,7 | 15,22 | 15,23 | 26,35 | 33,73 | 36,91 | 39,05 | 50,59 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,53 | 0,71 | 0,99 | 1,12 | 1,26 | 1,55 | 1,72 | |
Dividende8 | 0,50 | 0,65 | 0,85 | 1,00 | 1,20 | 1,40 | 1,65 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: dhpg |
Dabei ist die Gesellschaft entfernt davon, sich in irgendeiner Form zu beschneiden – etwa beim wichtigsten Kostenblock Personalaufwendungen. „Wir bremsen hier nicht wirklich, gehen aber sehr verhalten vor“, sagt Markus Pech und bereitet so den Weg für anhaltende Skaleneffekte. Entsprechend bleibt es auch bei der Prognose, wonach bis 2026/27 eine Ergebnisverdopplung auf mehr als 3,00 Euro je Aktie gelingen soll. Zwar käme die MuM-Aktie selbst bei dieser Betrachtung noch auf ein sportliches KGV deutlich nördlich von 15. Allerdings gilt es zu beachten, dass die Gesellschaft keine Entwicklungsaufwendungen aktiviert und dadurch eher weniger Gewinn zeigt, als es viele andere Unternehmen tun würden. Im Gegenzug für den KGV-Nachteil bekommen Anleger spürbar mehr Bilanzqualität in ihr Depot – und darauf kommt es aus Investorensicht letztlich an.
Entsprechend bleibt die Aktie eine gute Wahl für langfristig orientierte Anleger, die sich im Spezialwertesegment engagieren wollen. Dabei ist MuM mit einem Börsenwert von mehr als 900 Mio. Euro alles andere als ein Smallcap. Mit Abstand größter Aktionär ist Chairman und Gründer Adi Drotleff, dem nach der jüngsten Aktiendividende mittlerweile 46,5 Prozent der Aktien zuzurechnen sind. Da können Privatanleger gut im Windschatten mitfahren.
Foto: Clipdealer
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