Angekündigt war der Schritt schon langer Zeit. Nun macht Media and Games Invest (MGI) Nägel mit Köpfen und sichert sich weitere 45,5 Prozent an gamigo, wodurch der Anteil an der Gaming-Tochter auf 98 Prozent steigt. Der Löwenpart der neuerlichen Aufstockung stammt von dem Medienkonzern ProSiebenSat.1. Als Kaufpreis für das Paket zahlt MGI 16,5 Mio. Euro in bar und gibt darüber hinaus bis zu 18,2 Millionen eigene Aktien als Sacheinlage an die Erwerber aus. Dem Vernehmen nach entspricht die Bewertung dem Siebenfachen des EBITDA aus dem Zwölf-Monats-Zeitraum von Anfang Oktober 2019 bis Ende September 2019. Nun: Laut dem zuletzt vorgelegten Zwischenabschlüssen kam Gamigo in diesem Zeitraum auf ein EBITDA von rund 15,7 Mio. Euro. Multipliziert man diese Zahl mit dem Faktor sieben, ergibt sich ein gesamter Unternehmenswert von etwa 110 Mio. Euro für Gamigo. 45,5 Prozent davon, entsprechen wiederum etwas mehr als 50 Mio. Euro.
Abzüglich des Cash-Anteils und unter der Annahme, dass MGI den Kapitalrahmen von bis zu 18,2 Millionen neuen Aktien voll ausschöpft, wäre jeder Anteilschein von MGI mit knapp 1,85 Euro bewertet. Zum Vergleich: Aktuell kostet die Aktie 1,15 Euro. Die Käufer müssen also vom enormen Potenzial der MGI-Aktie überzeugt sein, sonst hätten sie wohl kaum eine derart hohe Differenz plus gleichzeitig noch eine Haltefrist von etwas mehr als zwei Jahren akzeptiert. Nun: Für MGI ist der Gamigo-Deal super wichtig, schon allein mit Blick auf die bislang sehr stark durch die Gewinnanteile Dritter geprägte Ergebnisrechnung. Künftig gibt es keinen nennenswerten Unterschied mehr zwischen dem gesamten Überschuss und dem auf die Aktionäre von MGI entfallenen Gewinnanteil. Das wiederum wirkt sich positiv auf die einschlägigen Bewertungskennzahlen aus.
Finanziert wird der Deal zu etwa 40 Prozent aus Bordmitteln, 10 Mio. Euro stammen aus einem Darlehen von der UniCredit. Wichtig für den Hintergrund: Erst kürzlich hatte MGI das Volumen seiner Anleihe um weitere 12 Mio. Euro auf nun 17 Mio. Euro aufgestockt. „Die freien Mittel aus der Platzierung sollen unter anderem für die Optimierung der Beteiligungsstruktur genutzt werden“, hieß es im Februar. So gesehen war klar, dass sich etwas tun wird bei MGI. On top hatte die Gesellschaft Ende Januar 2020 schließlich auch die auf Video- und Displaymarketing spezialisierte US-Plattform Verve Wireless übernommen.
Ein Zukauf, den uns MGI-Finanzvorstand Paul Echt auf dem Hamburger Investorentag HIT Anfang Februar sehr ausführlich erläuterte. Freilich ging es in diesem Gespräch auch um die im Raum stehende Aufstockung bei Gamigo – Details zur jetzigen Transaktion verriet CFO Echt im Hamburg jedoch nicht. Losgelöst davon, machte Echt einen sehr taffen Eindruck auf der Kapitalmarktkonferenz und deutete bereits an, dass in einem nächsten Schritt auch das Thema Segmentwechsel raus aus dem Basic Board angegangen wird. Insgesamt sind das allesamt gute Voraussetzungen, damit auch die MGI-Aktie sich endlich aus der Kursfessel befreien kann. Die Analysten von GBC setzen ein Kursziel von 1,90 Euro an.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Foto: Gamigo
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