Die Kursrakete Matica Technologies zündet 2015 nun schon zum zweiten Mal. Auslöser des steilen Anstiegs im Februar waren noch die Wertgutachten der Wirtschaftsprüfer im Zuge der Kapitalmaßnahmen für den damals angekündigten Zusammenschluss mit der italienischen Matica System (den umfangreichen Beitrag von boersengefluester.de finden Sie HIER). Allerdings hielt die Herrlichkeit nicht sonderlich lange. Die Notiz des Anbieters von Spezialdruckern für die Ausgabe von Ausweisen, Führerscheinen, Bankkarten und sonstigen ID-Cards fiel deutlich zurück und nistete sich eine ganze Weile im Bereich um 1,15 Euro ein. Anfang November kam wieder Leben in die Notiz des mittlerweile zusammengeführten Unternehmens und der Titel wird ganz allmählich wieder als heißer Tipp in der Small-Cap-Szene gehandelt. „Der Umbau der Konzernstruktur ist mittlerweile zu 99,9 Prozent abgeschlossen”, sagte Vorstandschef Sandro Camilleri auf der Telefonkonferenz zur Vorlage des Q3-Berichts. „2016 können wir uns ganz auf das operative Geschäft und weiteres Wachstum konzentrieren.”
Einen Vorgeschmack lieferten bereits die Neun-Monats-Zahlen sowie der Ausblick für 2015. Bei einem Umsatz von 32,68 Mio. Euro kam die Gruppe auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 3,27 Mio. Euro. Vor Abzug von Steuern blieb ein Gewinn von 789.000 Euro stehen – nach 389.000 Euro Verlust im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr stellt Camilleri bei weitgehend unveränderten Erlösen von 43 bis 45 Mio. Euro ein EBITDA zwischen 3,4 und 3,6 Mio. Euro in Aussicht. Dem steht eine Marktkapitalisierung von gegenwärtig gerade einmal 24,3 Mio. Euro entgegen. Allerdings sollten Investoren berücksichtigen, dass 2015 unterm Strich wohl vergleichsweise wenig übrig bleiben wird. Zwar sind in den Neun-Monats-Zahlen bereits außerordentliche Aufwendungen von rund 1 Mio. Euro verarbeitet. Im Abschlussviertel wird Matica jedoch nochmals Sonderabschreibungen in Höhe von etwa 0,7 Mio. Euro vornehmen müssen. Grund sind in erster Linie Sonderabschreibungen auf eine mexikanische Tochter der Vorgängergesellschaft Digital Identification Solutions. Als Belastung entpuppen sich darüber Verzögerungen bei der Auslieferung im Zuge der Verlegung des italienischen Produktionsstandorts. Außerdem hatte Matica Pech, weil eine wichtige Branchenmesse in Paris nur eine Woche nach den Anschlägen in der französischen Hauptstadt stattfand und viele internationale Großkunden ihre Teilnahme aufgrund der aktuellen Ereignisse abgesagt hatten. Camilleri ist jedoch zuversichtlich, dass mit den Kunden entsprechende Ersatztermine im ersten Quartal 2016 nachgeholt werden.
Eine konkrete Prognose für 2016 will Firmenchef Camilleri im Frühjahr 2016 bekannt geben. Zudem steht eine deutliche Ausweitung der Investor-Relations-Aktivitäten auf der Agenda – von diversen Round Tables bis hin zu einer Werksbesichtigung. Das Interesse an dem Small Cap scheint jedenfalls zu wachsen. Für die Telefonkonferenz waren dem Vernehmen nach knapp 15 Interessenten eingewählt. Das ist eine ganz anständige Größenordnung. Und mit dem Oberthema „Sicherheit” bewegt sich Matica in einem angesagten Umfeld. Laut Camilleri werden einschlägige Unternehmen aus der Branche mit EBITDA-Multiples von 10 bis 14 gehandelt. Die wichtigsten Wettbewerber von Matica sind dabei die börsennotierte Evolis (WKN: A0JKDX) aus Frankreich. Aber auch Unternehmen wie die nicht gelistete Datacard aus den Vereinigten Staaten bzw. die seit 2000 zum schwedischen Konzern Assa Abloy gehörende HID Global. „Wir befinden uns in einem Nischenmarkt”, sagt Camilleri. Boersengefluester.de geht davon aus, dass Matica im kommenden Jahr per saldo auf einen Nettogewinn von gut 1,5 Mio. Euro kommen kann. Bei 15,46 Millionen ausstehenden Aktien würde das auf ein Ergebnis je Anteilschein von mindestens 0,10 Euro hinauslaufen. Dementsprechend ergibt sich daraus ein 2016er-KGV von 14. Da gibt es wohl nichts zu meckern. Die Chancen stehen also gut, dass der zweite Raketenstart 2015 nachhaltiger ist als der vorangegangene Kursaufschwung. Jedenfalls wird sich die Transparenz des Zahlenwerks in den kommenden Quartalen deutlich erhöhen. Auch das spricht für eine Neubewertung des Spezialwerts. Ein wichtiger Punkt ist außerdem, dass ein stattlicher Anteil der Gesamterlöse auf Verbrauchsmaterialien wie Tinte und Plastikkarten entfällt – also von wiederkehrender Natur ist. Solche Art von Umsätzen mögen Börsianer normalerweise ganz besonders gern.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |