Es gibt bestimmt eine Menge heißere Aktien auf dem heimischen Kurszettel als Masterflex. Dennoch kann sich die Entwicklung des Herstellers von Spezialschläuchen und Verbindungssystemen in den vergangenen Quartalen sehen lassen. Mittlerweile hat sich die Notiz sogar wieder bis an das Hoch von 2014 und 2015 bei rund 7,50 Euro vorgetastet. Zumindest charttechnisch wäre es ein starkes Signal, wenn dieser Widerstandsbereich signifikant übersprungen würde. Die nötige Unterstützung vom Gesamtmarkt bekommt der Small Cap allemal, aber die Gelsenkirchner liefern auch selbst ausreichend positive Nachrichten. Die Mitte März erfolgte kleine Kapitalerhöhung – unter anderem zur Stärkung der Bilanz nach der Übernahme von APT Advanced Polymer Tubing aus Neuss – hat der Titel gut verdaut. Die Jahreszahlen für 2016 lagen ein klein wenig über den Erwartungen von boersengefluester.de, und mit dem Zwischenbericht für das Auftaktquartal 2017 schließt Masterflex an die gute Entwicklung an. Die Erlöse kamen um 14,4 Prozent auf 19,97 Mio. Euro voran. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) fiel zwar um knapp vier Prozent auf 1,75 Mio. Euro – allerdings sind hier auch Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Erwerb von APT sowie die Kosten der Kapitalerhöhung enthalten.
Bereinigt hierum kommt Masterflex auf ein EBIT von 1,95 Mio. Euro (Vorjahr: 1,82 Mio. Euro). Damit bewegt sich das Unternehmen ganz dicht unterhalb einer operativen Marge von 10 Prozent. „Die Zahlen für das erste Quartal zeigen einen wirklich guten Start für 2017“, sagt der Masterflex-Vorstandsvorsitzende Andreas Bastin. Neue Aussagen zum Ausblick für 2017 enthält der Q1-Bericht nicht, demnach gelten die bisherigen Aussagen von Bastin, wonach bei einem Umsatzplus von sechs bis zehn Prozent mit einer zweistelligen EBIT-Marge zu rechnen ist. Boersengefluester.de kalkuliert für 2017 mit einem EBIT von 7,3 Mio. Euro. Zum Vergleich: Die Marktkapitalisierung beträgt etwas mehr als 72,5 Mio. Euro. So fürchterlich viele Industrie-Unternehmen gibt es nach den steilen Kurszuwächsen der vergangenen Monate nicht mehr, die mit einem ähnlichen Multiple gehandelt werden.
Die Analysten der DZ Bank halten Kurse bis in den Bereich um 8,50 Euro für angemessen. Demnach hätte der Titel also noch knapp 15 Prozent Potenzial. Das klingt jetzt nicht überwältigend. Aber Gier ist bekanntlich noch nie ein guter Ratgeber an der Börse gewesen. Per Saldo sehen wir in der Masterflex-Aktie einen guten Chance-Risiko-Mix.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 74,68 | 77,24 | 79,97 | 71,88 | 79,07 | 100,27 | 101,12 | |
EBITDA1,2 | 10,26 | 9,59 | 9,66 | 7,89 | 10,67 | 16,44 | 17,87 | |
EBITDA-Marge3 | 13,74 | 12,42 | 12,08 | 10,98 | 13,49 | 16,40 | 17,67 | |
EBIT1,4 | 6,60 | 6,10 | 4,54 | 2,34 | 5,34 | 11,39 | 12,30 | |
EBIT-Marge5 | 8,84 | 7,90 | 5,68 | 3,26 | 6,75 | 11,36 | 12,16 | |
Jahresüberschuss1 | 4,30 | 3,22 | 2,44 | 0,80 | 3,30 | 7,83 | 8,04 | |
Netto-Marge6 | 5,76 | 4,17 | 3,05 | 1,11 | 4,17 | 7,81 | 7,95 | |
Cashflow1,7 | 8,34 | 4,68 | 6,60 | 11,55 | 6,81 | 10,11 | 12,36 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,45 | 0,35 | 0,26 | 0,08 | 0,34 | 0,81 | 0,83 | |
Dividende8 | 0,07 | 0,07 | 0,07 | 0,08 | 0,12 | 0,20 | 0,25 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: BDO |
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