Nach zwei enttäuschenden Börsenjahren hat sich die Aktie von Masterflex im vergangenen Jahr wieder von ihrer besseren Seite gezeigt. Per saldo gewann der Anteilschein des Herstellers von Spezialschläuchen und Verbindungssystemen 2016 um gut zehn Prozent an Wert an. Klar: Es gibt etliche Titel, die besser performt haben. Aber interessant ist die Aktie nach Auffassung von boersengefluester.de dennoch. Mit der kürzlich erfolgten Einweihung der neuen Produktionshalle in Gelsenkirchen-Erle – unweit der Arena auf Schalke – hat Masterflex einen wichtigen Schritt nach vorn getan. Das gesamte Investitionsvolumen für den Neubau und die Ausstattung mit Maschinen türmte sich auf immerhin rund 7 Mio. Euro. Zudem hat Masterflex zum Jahreswechsel den Neusser Schlauchhersteller APT (Advanced Polymer Tubing) für einen Preis im oberen einstelligen Millionen-Euro-Bereich gekauft.
Derweil hat die Gesellschaft mit ihren vorläufigen Zahlen für 2016 die eigenen Ziele eingelöst. Bei Erlösen von 66 Mio. Euro kam das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 4,87 auf 6,10 Mio. Euro voran. Dem steht eine Marktkapitalisierung vor zurzeit gut 61 Mio. Euro entgegen – also nicht übermäßig viel. Zur berücksichtigen sind allerdings Netto-Finanzverbindlichkeiten von zuletzt rund 19 Mio. Euro. Eine konkrete Prognose zu Umsatz und Ergebnis für das laufende Jahr gibt es noch nicht. Die Zahlen für 2017 dürften – auch aufgrund wegfallender Sonderbelastungen – jedoch ein gutes Stück besser ausfallen. „Für 2017 streben wir eine wieder zweistellige EBIT-Marge an“, sagt der Vorstandsvorsitzende Andreas Bastin. Die Vorlage des Geschäftsberichts ist für den 27. März angesetzt. Am 31. März findet dann in Frankfurt einen Analystenkonferenz statt. Die Rückkehr als Dividendenzahler steht auf der mittelfristigen Planungsebene.
Per saldo ist Masterflex eine ganz interessante Aktienstory, auf die noch nicht so viele Anleger aufmerksam geworden sind. Allerdings muss Vorstand Bastin nun auch nachhaltig gute Zahlen liefern, damit die Investoren wieder Vertrauen in den Prime-Standard-Titel fassen. Die Kursziele der Analysten bewegen sich zurzeit in einem relativ engen Korridor von 7 bis 8 Euro. Zumindest in der optimistischeren Variante von SMC Research hätte das Papier also noch ausreichend Potenzial – auch für Neueinsteiger. Aus charttechnischer Sicht wäre es vorteilhaft, wenn der Kurs die Marke von 7,50 Euro signifikant überspringen könnte. Hier hatte sich die Notiz 2014 und 2015 mehrfach die Zähne dran ausgebissen.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 74,68 | 77,24 | 79,97 | 71,88 | 79,07 | 100,27 | 101,12 | |
EBITDA1,2 | 10,26 | 9,59 | 9,66 | 7,89 | 10,67 | 16,44 | 17,87 | |
EBITDA-Marge3 | 13,74 | 12,42 | 12,08 | 10,98 | 13,49 | 16,40 | 17,67 | |
EBIT1,4 | 6,60 | 6,10 | 4,54 | 2,34 | 5,34 | 11,39 | 12,30 | |
EBIT-Marge5 | 8,84 | 7,90 | 5,68 | 3,26 | 6,75 | 11,36 | 12,16 | |
Jahresüberschuss1 | 4,30 | 3,22 | 2,44 | 0,80 | 3,30 | 7,83 | 8,04 | |
Netto-Marge6 | 5,76 | 4,17 | 3,05 | 1,11 | 4,17 | 7,81 | 7,95 | |
Cashflow1,7 | 8,34 | 4,68 | 6,60 | 11,55 | 6,81 | 10,11 | 12,36 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,45 | 0,35 | 0,26 | 0,08 | 0,34 | 0,81 | 0,83 | |
Dividende8 | 0,07 | 0,07 | 0,07 | 0,08 | 0,12 | 0,20 | 0,25 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: BDO |
Foto: Masterflex SE (Luftaufnahme der neuen Produktionshalle)