Als boersengefluester.de sich Mainz Biomed auf dem Eigenkapitalforum (EKF) der Deutschen Börse im November 2022 erstmals angesehen hatte, waren wir wirklich positiv überrascht und haben die Aktie gleich vorgestellt (HIER). Normalerweise wäre die Geschichte des auf Tests zur Erkennung von Darmkrebs spezialisierten Gesellschaft sogar schon sehr viel eher auf boersengefluester.de erschienen, doch das Unternehmen mit Hauptsitz in Mainz hat seinen Börsengang im November 2021 an der US-Technologiebörse Nasdaq umgesetzt – und dieser Börsenplatz steht nunmal nicht so sehr in unserem redaktionellen Fokus. Umso mehr freuen wir uns, dass CEO Guido Baechler sich nicht nur auf dem EKF den heimischen Investoren präsentiert, sondern die strategische Ausrichtung von Mainz Biomed jetzt im Interview auf boersengefluester.de nochmals ausführlich erläutert.
Mit einem Börsenwert von zurzeit deutlich weniger als 100 Mio. Euro gehört das Unternehmen zwar zu den eher kleineren Biotech-Titeln auf dem Kurszettel, der Investmentstory tut das aber keinen Abbruch – im Gegenteil. Normalerweise sollte sich die Chance-Risiko-Relation in den vergangenen Quartalen nämlich deutlich verbessert haben. Operative enttäuscht hat Mainz Biomed bislang jedenfalls nicht, so dass es eine stabile Basis für eine wieder bessere Performance am Kapitalmarkt gibt. Wie bei eigentlich allen Einzelaktien aus dem Biotechsektor gilt auch für die Mainzer: Ein Investment mit enormen Chancen, aber eben auch entsprechend großen Risiken verbunden.
Herr Baechler, auch wenn eine Reihe der Leser von boersengefluester.de die Investmentstory von Manz Biomed in ihren Grundzügen vermutlich bereits kennt. Stellen Sie die wesentlichen Eckpunkte doch bitte noch einmal kompakt vor.
Guido Baechler: Das mache ich, gern! Mainz Biomed ist ein Spezialist für molekulargenetische Diagnostik und fokussiert sich auf die Früherkennung von Krebs. Unser Ziel ist es, das Screening von Krebserkrankungen zu transformieren. Unser Hauptprodukt ist ColoAlert, ein zuverlässiger, nicht invasiver und einfach zu Hause anzuwendender Früherkennungstest für Darmkrebs. ColoAlert wird bereits in Deutschland und ausgewählten internationalen Märkten vertrieben. Um das Produkt auch auf dem US-Markt vermarkten zu können, führen wir dort aktuell unsere Zulassungsstudie ReconAAsense durch. Darüber hinaus arbeiten wir an der nächsten Generation unseres Produkts: Wir haben vergangenes Jahr ein Portfolio innovativer mRNA-Biomarker einlizenziert, die bereits gezeigt haben, dass sie nicht nur Darmkrebs zuverlässig erkennen, sondern auch eine Krebsvorstufe identifizieren, sogenannte fortgeschrittene Adenome. Um diese Biomarker in unser bestehendes Produkt integrieren zu können, führen wir derzeit Machbarkeitsstudien in Europa, ColoFuture, und den USA, eAArly DETECT, durch. Gelistet ist unsere Gesellschaft seit 2021 an der US-amerikanischen Technologiebörse NASDAQ unter dem Symbol MYNZ.
Darmkrebs ist – wie alle Krebsarten – ein ganz ernstes Thema. Eignet sich so etwas überhaupt für einen Schnelltest? Das Ergebnis kann ja erschütternd sein, wenn man nach einem Schnelltest schriftlich von einer möglicherweise positiven Diagnose erfährt.
Guido Baechler: Ich stimme Ihnen zu, Darmkrebs ist ein ernstes Thema. Es handelt sich dabei um die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache. Dabei liegen die Überlebenschancen bei über 90 Prozent, wenn man den Tumor rechtzeitig erkennt. Das ist Motor und Vision unserer Arbeit: Wir wollen Darmkrebs so früh wie möglich diagnostizieren, am besten im Vorkrebsstadium, also noch bevor daraus eine ernsthafte Erkrankung entsteht. Von einem Schnelltest zu sprechen, wird unserem Produkt jedoch nicht gerecht. Wie Sie es auch von den Coronatests kennen, nutzen wir die viel zuverlässigere und präzisere PCR-Analyse. Das funktioniert folgendermaßen: Sie besorgen sich über unseren Online-Shop oder bei Ihrem Hausarzt einen ColoAlert-Test. Zuhause können Sie dann diskret und sehr einfach eine kleine Stuhlprobe entnehmen, die Sie anschließend an ein Labor senden.
Und was passiert dann?
Guido Baechler: Dort werden zwei separate Analysen vorgenommen. Zum einen wird die Probe auf „Blut im Stuhl“ untersucht. Das ist die sogenannte FIT-Analyse, ein sehr gängiges Instrument in der Darmkrebsdiagnostik. Allerdings findet man auf diese Weise keine nicht-blutenden Darmkrebstumore. Daher kombinieren wir diesen Test mit der PCR-Analyse unter Einsatz unserer spezifischen Biomarker, die Tumor-DNA erkennen. Wenn Sie Ihre Zustimmung erteilen, leiten wir die Resultate parallel an den behandelnden Arzt weiter, sodass Sie nach einem positiven Befund direkt einen fachkundigen Berater zur Seite haben. Falls Sie ein positives Ergebnis erhalten, wird dieses durch eine Darmspieglung kontrolliert.
Vor gut einem Jahr hat sich Mainz Biomed von Socpra Sciences – einem Ableger der kanadischen Universität von Sherbrooke – die Rechte an fünf mRNA-Biomarkern gesichert. Spätestens seit Corona und dem Biontech-Impfstoff ist die mRNA-Technologie auch der breiten Bevölkerung zumindest als Name bekannt. Welche Möglichkeiten bieten sich hieraus konkret in der Darmkrebsfrüherkennung?
Guido Baechler: mRNA ist in der Medizin sehr vielfältig einsetzbar. In unserem Fall kommt sie in der Diagnostik zur Anwendung, also im Labor außerhalb des menschlichen Körpers. Wir nutzen Biomarker, die – ähnlich wie bei DNA – erkennen, ob Tumor-mRNA in der Stuhlprobe vorhanden ist. Wie vorhin erläutert, haben die von uns einlizenzierten mRNA-Biomarker in vorherigen Untersuchungen bereits ein großes Potenzial gezeigt, nicht nur eine Krebserkrankung frühzeitig zu identifizieren, sondern auch eine Krebsvorstufe, präkanzeröse Polypen, mit einem hohen Grad an Genauigkeit aufzuspüren, bevor daraus ein kanzeröses Stadium wird.
Handelt es sich bei dem Produkt um eine Eigenentwicklung oder ist Mainz Biomed „nur“ einer von womöglich mehreren Lizenznehmern?
Guido Baechler: Obwohl das Unternehmen Mainz Biomed noch relativ jung ist, setzen wir auf jahrelange Erfahrung und Technologieexpertise in der molekulargenetischen Diagnostik. Unser wissenschaftliches Team hat als Teil seiner Forschung eine Arbeit aus Norwegen identifiziert, die eine vielversprechende und zuverlässige DNA-basierte Diagnose von Darmkrebs erlaubt. Diese DNA-Biomarker haben wir einlizenziert und zu unserem aktuellen Produkt ColoAlert weiterentwickelt.
Hierzulande, und auch in einigen anderen europäischen Staaten, ist das ColoAlert-Testkit bereits ganz normal erhältlich. Wie kommt es, dass die Umsatzerlöse von Mainz Biomed trotzdem immer noch so vergleichsweise niedrig sind? Für 2021 waren es gerade einmal rund 105.000 Dollar.
Guido Baechler: Wir haben unsere Vertriebsaktivitäten in Europa erst 2022, also nach unserem US-Börsengang, begonnen. 2022 haben wir ein starkes Führungsteam zusammengestellt, das auf viele Jahre Erfahrung im Bereich der molekularen Diagnostik und die Markteinführung neuer Produkte in international führenden Konzernen wie Roche, Abbot oder Qiagen zurückblickt. Zudem haben wir weiter in die Infrastruktur investiert, die es braucht, um unser Produkt zu vertreiben und die Proben auszuwerten. Auf dieser Basis können wir nun die Kommerzialisierung ausbauen. Unserem Halbjahresbericht für 2022 können Sie entnehmen, dass wir den Umsatz für ColoAlert in diesem Zeitraum verdoppelt haben. 2023 und 2024 haben wir uns zum Ziel gesetzt, unsere Umsätze immer wieder zu verdoppeln.
Wie sieht die Kommerzialisierungsstrategie für ColoAlert in Europa aus?
Guido Baechler: Unsere Vermarktungsstrategie von ColoAlert basiert auf drei Säulen. Das ist zum einen der Direktvertrieb über unseren Online-Shop. Zum anderen gehen wir Partnerschaften mit großen Laborketten ein, sogenannten Referenzlaboren, die unseren Darmkrebs-Test über ihre Netzwerke allen angeschlossenen Laboren und auch den behandelnden Ärzten zur Verfügung stellen. Unsere dritte Vertriebssäule, mit der wir zu Beginn dieses Jahres gestartet sind, ist das Angebot von ColoAlert über Programme des betrieblichen Gesundheitsmanagements, kurz BGMs. Hierüber bieten Unternehmen ihren Mitarbeitenden Maßnahmen zur Gesundheitsförderung an. Das reicht beispielsweise von der Ernährungsberatung bis eben auch zum Darmkrebs-Screening. 48 der 50 größten Unternehmen in Deutschland investieren dadurch in das Wohlbefinden und langfristig in die Leistungsfähigkeit ihrer Angestellten.
Werden Sie in den USA einen vergleichbaren Weg gehen oder sind die Rahmenbedingungen dort komplett anders?
Guido Baechler: Der US-Markt ist für uns strategisch sehr wichtig. Denn in den USA leben 112 Millionen Menschen im Alter von 50 Jahren aufwärts. DNA-basierte Stuhltests werden für diese Gruppe alle drei Jahre empfohlen. Das bedeutet für uns ein Potenzial von 37 Millionen Tests pro Jahr. Wir halten unser Vertriebsmodell auch in den USA für strategisch interessant und vor allem erfolgversprechend. Denn wie bereits kurz angesprochen, haben wir haben Experten aus dem Feld der molekularen Diagnostik an Bord geholt, die mit dem Gesundheitsmarkt in den USA sehr vertraut sind und bereits einige Firmen erfolgreich aufgebaut haben.
In den Vereinigten Staaten treffen Sie mit Exact Sciences auf ein Unternehmen, das mit Cologuard den bislang einzigen von der FDA zugelassenen DNA-Stuhltest im Programm hat und bereits Milliarden-Umsätze erzielt. Welche Vorteile bietet das Produkt von Mainz Biomed, damit Sie Exact Sciences signifikant Marktanteile abnehmen können?
Guido Baechler: Wir differenzieren uns stark vom Angebot unserer Mitbewerber. Der wesentliche Unterschied: Mittels PCR-Analyse kann unser Test in jedem gängigen Labor durchgeführt werden und muss nicht in einem Zentrallabor prozessiert werden. Wir sind überzeugt, dass wir damit ein gutes Modell und Timing haben. Denn während der Pandemie haben viele Labore ihre PCR-Kapazitäten stark ausgebaut, die nun nicht mehr vollumfänglich genutzt werden. Wir arbeiten bereits mit einer ganzen Reihe von Laborpartnern zusammen, die allen ihren beziehenden Ärzten den Test anbieten und in ihren eigenen Einrichtungen analysieren. In Italien und im Nahen Osten zum Beispiel ist dies Dante Labs, und auch in Deutschland haben wir einige hochkarätige kommerzielle Vereinbarungen mit führenden Laboren abgeschlossen, wie dem Labor MVZ Dr. Stein + Kollegen oder GANZIMMUN Diagnostics AG. Weitere werden in Kürze folgen.
Und dieser Weg ist Vorbild für die Vereinigten Staaten?
Guido Baechler: Ja, das ist auch unser Ziel für die USA: Wir werden Partnerschaften mit führenden Laborketten eingehen, die unseren Test über ihr Netzwerk vertreiben. Und wagen wir einen Blick in die Zukunft: Auch die Integration unserer mRNA-Biomarker in den bestehenden Test, um Darmkrebs mittels Diagnose fortgeschrittener Adenome eventuell zu verhindern, wäre einzigartig. Wenn alles so klappt, wie wir uns vorstellen, wäre unser mRNA- und DNA-basierter Darmkrebs-Screening-Test der robusteste und genaueste diagnostische Screening-Test für den Heimgebrauch auf dem Markt.
Ende Dezember 2022 hat Mainz Biomed einen Wertpapierprospekt veröffentlicht, in dem es um die künftige Entwicklung der Aktienstückzahl geht. Wenn wir es richtig verstanden haben, ein Ermächtigungsrahmen für Barkapitalerhöhungen. Können Sie die wesentlichen Eckpunkte hieraus bitte noch einmal zusammenfassen?
Guido Baechler: Im Dezember 2022 haben wir bei der US-amerikanischen Finanzaufsicht SEC ein sogenanntes Shelf Registration Statement sowie eine ATM-Vereinbarung mit Cantor Fitzgerald eingereicht. Dabei handelt es sich um ein geläufiges Instrument für Small-Cap-Unternehmen, um am US-amerikanischen Markt Kapital aufnehmen zu können, wenn dies notwendig wird. Dies stellt kein laufendes Angebot und auch keine feste Absicht dar, eine Kapitalerhöhung durchzuführen. Es ist vielmehr ein Werkzeug, das es uns ermöglicht, in Zukunft Aktien zu verkaufen, wenn die Kapitalmarktbedingungen angemessen sind. Wir wollen es nicht als primäre Finanzierungsquelle nutzen, haben damit jedoch größtmögliche finanzielle Flexibilität. Es stellt für uns ein vorausschauendes Element unserer Finanzierungsstrategie dar.
Wie sieht es grundsätzlich auf der Finanzierungsseite aus: Wie groß ist der aktuelle finanzielle Spielraum und mit welchen Ausgaben rechnen Sie noch bis zum hoffentlich erfolgreichen Abschluss aller Tests für ColoAlert im Rahmen der ReconAAsense-Studie für die Vereinigten Staaten?
Guido Baechler: Mit unserem erfolgreichen IPO im November 2021, der Anschlussfinanzierung Anfang 2022 und den Umsätzen aus Europa, die wir nun Schritt für Schritt steigern, sind wir bis Ende 2023 finanziert. Daher evaluieren wir fortlaufend verschiedene Optionen. In diesem Jahr liegt unser Fokus darauf, unsere operativen und kommerziellen Ziele zu erreichen. 2023 stehen einige wertsteigernde Unternehmensmeilensteine bei Mainz Biomed an. Wir sind überzeugt, dass wir uns dann zum geeigneten Zeitpunkt das notwendige Kapital zur Finanzierung des Unternehmens über 2023 hinaus beschaffen können.
Was sind die wichtigsten Zwischenziele, die Mainz Biomed 2023 erreichen will?
Guido Baechler: Zu den wichtigsten Highlights für dieses Jahr zählen die Ergebnisse unserer Machbarkeitsstudie eAArly DETECT und der Rekrutierungsstart für unsere US-Zulassungsstudie ReconAAsense, aber auch die Erweiterung unseres Netzwerks an Labor-Partnern und der Ausbau unseres Angebots im betrieblichen Gesundheitsmanagement.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,25 | 0,40 | 0,51 | 0,50 | 0,81 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | -0,78 | -0,50 | -8,52 | -24,47 | -23,35 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | -312,00 | -125,00 | -1.670,59 | -4.894,00 | -2.882,72 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | -0,82 | -0,55 | -8,59 | -24,83 | -24,14 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | -328,00 | -137,50 | -1.684,31 | -4.966,00 | -2.980,25 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | -0,85 | -0,48 | -10,32 | -24,71 | -23,82 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | -340,00 | -120,00 | -2.023,53 | -4.942,00 | -2.940,74 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | -0,37 | -0,38 | -2,84 | -13,83 | -19,88 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | -0,15 | -0,08 | -1,43 | -1,74 | -1,47 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Reliant CPA |
Wie sieht die langfristige Vision aus?
Guido Baechler: Wir wollen die Diagnose von Krebserkrankungen grundlegend verändern. Ein Screening muss einfach anzuwenden und für jeden verfügbar sein. Unser Ziel ist es, zum neuen Goldstandard für Darmkrebs-Screening zu werden, das man bequem zuhause durchführen kann. So wollen wir letztendlich die Rolle dieser Tests bei der Prävention und Behandlung von Darmkrebs zu transformieren.
Mit PancAlert, einem Früherkennungstests für Bauchspeicheldrüsenkrebs, ist Manz Biomed noch in einem zweiten Bereich aktiv. Zum besseren Verständnis: Ist das gegenwärtig noch reine Zukunftsmusik oder sollten Anleger PancAlert bereits mit in ihre Investitionsüberlegungen einbeziehen?
Guido Baechler: Hier sprechen wir von unserem zweiten Programm, das momentan allerdings noch in einem sehr frühen Stadium ist. PancAlert hat als Projekt 2020 mit einer Forschungsförderung des deutschen Bundesministeriums für Bildung und Forschung zur Entwicklung eines nicht-invasiven Früherkennungstests für Bauchspeicheldrüsenkrebs begonnen. Pankreaskrebs hat eine der höchsten Sterblichkeitsraten unter den großen Krebsarten, da er oft erst sehr spät diagnostiziert wird, nämlich dann, wenn er bereits sehr fortgeschritten ist. Es gibt dafür derzeit keine Routine-Screenings. Es gilt daher mit hoher Priorität, endlich zuverlässige und einfach handhabbare Test zu entwickeln, damit Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs gute Behandlungschancen haben.
Last but not least: Wer sind die Macher hinter Mainz Biomed?
Guido Baechler: Hinter Mainz Biomed steht ein sehr erfahrenes, engagiertes Team von mittlerweile 59 Mitarbeitenden. Sie alle tragen maßgeblich zu unserem Erfolg bei, und ich bin sehr stolz auf unsere gute Arbeitsatmosphäre und das Mindset, mit dem wir an unserer gemeinsamen Vision arbeiten. Auch für unseren Aufsichtsrat konnten wir führende Experten gewinnen. Den Vorsitz hat Dr. Heiner Dreismann, ein Pionier der PCR-Analyse. Im vergangenen Jahr haben wir unsere Führungsebene mit erfahrenen Profis aus internationalen Konzernen wie Roche, Novartis oder Qiagen ausgebaut und damit alle wesentlichen Bereiche gestärkt, wie Regulatory, klinische Entwicklung, Marketing, oder auch Finanzen. Wir sind überzeugt, dass wir damit ein schlagkräftiges Team für unsere anstehenden Meilensteine aufgestellt haben.
Vielen Dank für das Interview!
Guido Baechler ist CEO von Mainz Biomed und verfügt über weltweite Erfahrung in Unternehmen, die sich auf die Bereiche Biowissenschaften und medizinische Diagnostik spezialisiert haben. Im Jahr 2019 gründete Guido Baechler Berkeley Life Science Advisors, ein Beratungsunternehmen für diagnostische und biowissenschaftliche Start-ups. Von Juli 2020 bis Februar 2021 war er CEO von SummerBio, einem bedeutenden Labor für COVID-Tests in Kalifornien. Zuvor war er Vorstand von Singulex, Inc. und sammelte dort über 180 Mio. Dollar durch mehrere Finanzierungen ein. Bei Roche Molecular Diagnostics leitete er in verantwortlicher Position das globale Programmmanagement. Guido Baechler hat einen Bachelor-Abschluss in Elektrotechnik und absolvierte eine Reihe von Executive Finance- und Managementkurse an der London School of Business und an der Haas Business School der University of California, Berkeley.
Fotos: Mainz Biomed, Clipdealer