Zumindest liegen die Fakten nun auf dem Tisch: Die auf hochwirksame Darmkrebs-Tests spezialisierte Mainz Biomed hat mit der US-Investmentgesellschaft Yorkville Advisors Global einen Finanzierungs-Deal im Volumen von mehr als 50 Mio. Dollar geschlossen und verschafft sich damit erst einmal die nötige Beinfreiheit für die Umsetzung der teuren Testreihen zur späteren Zulassung ihres Hauptprodukts ColoAlert in den Vereinigten Staaten. In Europa ist die Gesellschaft bereits aktiv. „Die Flexibilität dieses Finanzierungsinstruments ermöglicht es uns, unsere Pläne strategisch-fokussiert und opportunistisch voranzubringen“, sagt Mainz Biomed-CEO Guido Baechler. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass das komplexe Konstrukt an viele Fußnoten und Nebenbedigungen geknüpft ist. Es handelt sich also nicht gerade um eine günstige Form der Refinanzierung – aber Mainz Biomed ist eben auch nicht der Impfstoffspezialist Biontech und schwimmt im Geld.
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Zudem hat die Erfahrung bei anderen Biotechs und Nanotechs, die ebenfalls die Kapitalzusagen von Yorkville genutzt haben, gezeigt, dass es bei einer Wandlung der Darlehen in Aktien regelmäßig zu Kursdruck im Zuge der damit verbundenen Verwässerung der bisherigen Anteilseigner gekommen ist. Insofern ist die Transaktion auch nicht wirklich eine erlösende Nachricht für die seit vielen Monaten leidgeprüften Aktionäre von Mainz Biotech. Umso wichtiger, dass die Gesellschaft operativ vorankommt, es möglichst keine großen Extrarunden bei der Gesundheitsbehörde FDA gibt – und das Testkit am Ende auch tatsächlich von den Patienten und Krankenkassen angenommen wird. Noch lässt sich das alles nicht valide abschätzen. Anderseits hat Mainz Biomed operativ bislang geliefert und es gibt keine Anzeichen, dass sich daran etwas ändert.
Für sehr risikobereite Anleger bleibt der Titel mit Hauptnotiz an der US-Börse Nasdaq damit eine interessante Option. Der aktuelle Börsenwert beträgt rund 63 Mio. Euro. Normalerweise ist das nicht viel angesichts des vorhandenen Potenzials. Wer sich hier engagiert, sollte das aber trotzdem nur mit sehr geringem Kapitaleinsatz tun.
Foto: Unsplash+
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