Seit mittlerweile mehr als sieben Jahren ist m4e (made for entertainment) nun an der Börse notiert. Anfänglich noch als kleine „EM.TV“ gestartet, kam das Medienunternehmen mit Schwerpunkt Familienunterhaltung an der Börse aber nie so richtig an. Der Emissionskurs von 6,50 Euro war beinahe der Höchstkurs für den Small Cap. Kein Wunder: Wenige Monate nach dem Börsengang begannen der US-Immobiliencrash und als Folge davon die Banken- und Eurokrise auf dem Parkett zu wüten. Im Tief sackte die Notiz von m4e bis auf weniger als 2 Euro. Mittlerweile steht die Gesellschaft aus Höhenkirchen-Siegertsbrunn (nordöstlich von München) aber wieder deutlich gefestigter da und hat mit der Erfolgsserie Mia and me einen Kassenschlager im Programm. Sie Story dreht sich um ein Internatsmädchen, das mit Hilfe eines Armreifes in die magische Welt von Centopia wechseln kann. Dort geht es um eine böse Königin, Einhörner und Elfen. Genügend Stoff für eine umfangreiche Auswertung der TV-Serie: Spielzeug, Schulranzen, Magazine, Sammelbilder und und und. „Mia and me hat mittlerweile über 120 Lizenznehmer weltweit mit über 1.300 Produkten im Handel“, betont Vorstandschef Hans Ulrich Stoef im Halbjahresbericht.
Noch hat sich der Erfolg nicht nachhaltig im Aktienkurs niedergeschlagen, aber m4e scheint sich zumindest wieder intensiver dem Kapitalmarkt zu widmen. Bestes Zeichen: Mitte September nahmen die Analysten von Hauck & Aufhäuser die Coverage der m4e-Aktie mit einem Kursziel von 5,60 Euro auf. Angesichts des enormen Potenzials in der Vermarktung von Mia and me ist nach Auffassung der Experten eine Neubewertung der Aktie fällig. Zur finanziellen Unterstützung der Expansionsziele hat m4e zuletzt via Kapitalerhöhung brutto gut 1,3 Mio. Euro eingenommen. Insgesamt wurden 407.250 neue Anteilscheine zu je 3,27 Euro bei institutionellen Investoren platziert. Ein Bezugsrecht für Altaktionäre gab es nicht. Begleitet wurde die Transaktion – und da schließt sich der Kreis – von Hauck & Aufhäuser.
Im Halbjahresbericht sind die Effekte der Kapitalerhöhung stichtagsbedingt noch nicht zu sehen. Per Ende Juni 2014 erreichte das Eigenkapital 12,93 Mio. Euro – bei einer Bilanzsumme von 22,87 Mio. Euro. Die Erlöse zogen um gut 18 Prozent auf 9,51 Mio. Euro an. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte von 0,33 auf knapp 0,69 Mio. Euro. Unterm Strich blieb nach Abzug der Ergebnisanteile Dritter jedoch ein Fehlbetrag von 0,137 Mio. Euro stehen. Das entspricht einem Verlust je Aktie von 0,03 Euro. Einen konkreten Ausblick für 2014 gibt es nicht. Hauck & Aufhäuser geht jedoch davon aus, dass im laufenden Jahr bei Umsätzen von 20,4 Mio. Euro ein EBIT von 2,0 Mio. Euro hängen bleiben könnte. Den Nettogewinn setzen die Experten bei 0,4 Mio. Euro an. Für 2015 rechnet Analyst Leonhard Bayer dann mit Erlösen von 27,1 Mio. Euro, einem EBIT von 4,1 Mio. Euro und einem Überschuss von 1,2 Mio. Euro. Im Folgejahr könnte dann sogar ein Gewinn von 2,1 Mio. Euro hängen bleiben.
Dem steht gegenwärtig eine Marktkapitalisierung von 15,5 Mio. Euro gegenüber. Sonderlich ambitioniert ist die Bewertung damit nicht. Das gilt vor allem mit Blick auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Abzüge in der B-Note bekommt der Titel für die geringen Handelsumsätze, was natürlich eine Folge des niedrigen Börsenwerts ist. Hier beißt sich die Katze in den Schwanz. Dennoch: In Frage kommt der Small Cap nur für sehr erfahrene und risikobereite Investoren. Erstzeichnern mag das ohnehin egal sein. Sie sind froh über jeden Euro, den sich der Kurs dem Ausgabepreis wieder nähert. Potenzial bis dahin ist noch reichlich vorhanden. Boersengefluester.de wird die Entwicklung weiter verfolgen. Eine heiße Wette aus dem Nebenwertesektor.
Foto: m4e AG, Lucky Punch GmbH