Als die Analysten von Close Brothers Seydler Mitte Juli 2013 meinten, dass bei der m-u-t AG das Schlimmste wohl vorüber sei und sie ihr Kursziel von 3 auf 6 Euro verdoppelten, sah das noch ziemlich ambitioniert aus. Mittlerweile hat sich die Notiz des Spezialisten für berührungslose optische Messtechnik von 2,60 Euro bis auf 4,90 Euro nach oben gearbeitet und liefert ein tadelloses Chartbild ab. Aber auch fundamental hat sich bei dem Unternehmen aus Wedel in der Nähe von Hamburg etliches getan – sogar mehr als zu erwarten war. Immerhin hat m-u-t einen tiefgreifenden Umbau mit massiven Kosteneinsparungen, Veränderungen auf Fertigungs- und Vertriebsebene, einen Vorstandswechsel sowie Anfang 2014 eine Kapitalerhöhung hinter sich.
Für 2013 kam die Gesellschaft auf Erlöse von gut 41 Mio. Euro und ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von rund 1,8 Mio. Euro. Unterm Strich blieben aufgrund der vielen Sondereffekte allerdings nur etwa 0,2 Mio. Euro als Überschuss hängen. Dem steht momentan ein Börsenwert von 23,4 Mio. Euro gegenüber. Insbesondere gemessen an den Zielen für 2014 sieht das noch immer sehr moderat aus. Immerhin kalkuliert Vorstandschef Thomas Wiedermann mit Umsätzen von 47 Mio. Euro und einem operativen Gewinn von 4,5 bis 5 Mio. Euro. Langfristig sollen sogar 60 bis 70 Mio. Euro Erlöse in den Büchern stehen – bei einer EBIT-Marge von zwölf bis 15 Prozent.
Ein Ausrufezeichen setzte m-u-t mit den Zahlen zum Auftaktquartal 2014. Das Betriebsergebnis von 1,5 Mio. Euro entsprach bereits knapp 31 Prozent der Planung für das Gesamtjahr. Besonders die Branchen Medizintechnik, Bahnindustrie und der Elektroniksektor erweisen sich als zugkräftige Abnehmer. Den Geschäftsbericht mit den Konzernzahlen für 2013 wird das Unternehmen allerdings erst Ende Mai vorlegen. Veröffentlicht ist bislang nur der AG-Abschluss. Am 6. Juni 2014 findet die Hauptversammlung statt. Mit einer Dividende dürfen Aktionäre allerdings erneut nicht rechnen. Losgelöst davon: Die Analysten von Close Brothers Seydler aus Frankfurt fühlen sich mit ihrem Kursziel von 6 Euro sehr wohl, auch wenn sie mit einer derart starken Performance in den zurückliegenden Monaten wohl selbst nicht gerechnet hatten. „Unserer Meinung nach reflektiert das gegenwärtige Bewertungsniveau den erfolgreichen Restrukturierungsprozess noch nicht vollständig und bietet Raum für weitere Kursgewinne.“ Dem kann booersengefluester.de sich nur anschließen. Abzüge in der B-Note gibt es lediglich für die eher schwachen Bilanzrelationen.