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LS telcom: Dicke Verluste – aber es gibt Hoffnung

Nochmals deutlich schlechter als ohnehin zu vermuten war, lief die zweite Hälfte des Geschäftsjahrs 2016/17 (30. September) für LS telcom. So türmte der Spezialist für eine effiziente Nutzung des Funkfrequenzspektrums einen Verlust von rund 3 Mio. Euro, so dass für das Gesamtjahr nun – bei Erlösen von 27,6 Mio. Euro – mit einem Fehlbetrag von etwa 4,6 Mio. Euro zu rechnen ist. Avisiert hatte das Management zuletzt Umsätze von 31 Mio. Euro sowie einen operativen Verlust von 1,4 Mio. Euro. Als Gründe für das schwache Abschneiden führt LS telcom Verzögerungen bei der Vertragsunterzeichnung und bei der Abwicklung von laufenden Projekten an. On top kommen negative Währungseffekte und höhere Abschreibungen – das volle Programm eben. Die Aussichten für das Geschäftsjahr 2017/18 und die weitere Zukunft bezeichnet der Vorstand als „nicht schlecht“. Zu einem „gut“ bei der Wortwahl für die Prognose hat sich LS telcom scheinbar nicht durchringen können.

 

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Dabei liefert die Gesellschaft aus Lichtenau auch eine konkrete Zahlenvorschau: So soll der Umsatz 2017/18 in Regionen nördlich von 34 Mio. Euro zurückkehren und dabei ein Ergebnis von Untergrenze 1 Mio. Euro ermöglichen. Darüber hinaus hat das Unternehmen eine Reihe von Kostensenkungsmaßnahmen angestoßen, die ab 2018/19 mit jährlich rund 1 Mio. Euro ihre volle Wirkung entfalten sollen. Nun: Ganz so schnell werden die Anleger den Hebel wohl nicht umschalten. Zunächst einmal wird der Nachrichtenfluss noch eher negativ bleiben. Mit ziemlicher Sicherheit wird es auch auf eine Nullrunde bei der Dividende hinauslaufen. Zudem ist das Vertrauen in die Prognosequalität des Managements arg angeknackst. Andererseits ist LS telcom alles andere als ein Zockerwert und verfügt über eine vorzeigbare Bilanz. Zudem kostet das Unternehmen an der Börse gerade einmal 30 Mio. Euro. Jeder Euro Umsatz wird also weniger als 1 Euro bewertet. Für einen Einstieg ist es wohl noch etwas zu früh, 2018 könnte der Small Cap aber zum Kreis der Überraschungskandidaten gehören.

 

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Foto: Pixabay

 

Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.