Anleger, die von Internetgeschäftsmodellen profitieren wollen, haben etliche Möglichkeiten: Entweder sie setzen auf Aktien von E-Commerce-Spezialisten wie Zalando und Zooplus oder Plattformanbetreiber wie Scout24, XING oder auch bet-at-home.com. Eine clevere Alternative aus der Gruppe von Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 100 Mio. Euro ist Lotto24. Die bereits mehrfach von boersengefluester.de vorgestellte Gesellschaft ist der führende deutsche Anbieter staatlicher Lotterien im Internet. Dabei vermitteln die Hamburger Lottoscheine von Kunden an die staatlichen Lotteriegesellschaften und erhalten dafür im Gegenzug Provisionszahlungen. Bislang legte die Vorstandsvorsitzenden Petra von Strombeck den Fokus darauf, die Marke Lotto24 überhaupt erst einmal bekannt zu machen – dementsprechend üppig waren die Marketingbudgets dimensioniert.
Mit den Halbjahreszahlen zeigt die ehemalige Abspaltung von Tipp24 (heute ZEAL Network) jedoch einmal mehr, wie gut die Gesellschaft vorankommt. Per Ende Juni waren mehr als 1 Million Kunden registriert – ein Plus von 45 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitpunkt. Die Erlöse zogen trotz der für Lotto-Anbieter nicht gerade förderlichen Fußball-EM – um mehr als 51 Prozent auf 9,23 Mio. Euro an. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit minus 3,45 Mio. Euro zwar immer noch deutlich in den Miesen. Gegenüber dem Vergleichswert von minus 7,93 Mio. Euro hat sich der Verlust aber markant verringert. Unterm Strich bleibt ein Fehlbetrag von 1,41 Mio. Euro stehen – auch das eine erhebliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahresverlust von 6,49 Mio. Euro. Hier spiegeln sich insbesondere die von 32,80 auf 28,73 Euro reduzierten Marketingkosten je registriertem Neukunden wider. Aber auch die im Februar eingeführte Abrechnung von Tippgemeinschaften wirkt sich positiv aufs Ergebnis aus. „Wir freuen uns, dass unsere Unternehmensentwicklung die großen Fortschritte auf dem Weg Richtung Break-Even belegt”, sagt Petra von Strombeck.
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Für das Gesamtjahr bleibt Lotto24 bei der Vorschau, wonach bei signifikant reduzierten Marketingaufwendungen (zum Halbjahr ging dieser Posten von 6,8 auf 5,0 Mio. Euro zurück) mit „wesentlich geringeren Verlusten“ zu rechnen ist. Zudem betonte das Management noch einmal die Aussage, „keinen oder nur einen geringen Finanzmittelbedarf bis zum Erreichen des Break-Even zu haben“. Darüber hinaus will Lotto24 das Produktportfolio durch die Aufnahme zusätzlicher Lotterien erweitern und das Dienstleistungsspektrum für staatlich lizenzierte Lotterien ausbauen. Boersengefluester.de ist der Auffassung, dass sich hier eine richtig knackige Wachstumsstory entwickelt und ab 2018 deutlich schwarze Zahlen zu erwarten sind. Wir bleiben daher bei unserer Einschätzung „Kaufen“. Das bisherige All-Time-High von 5,29 Euro sollte längst nicht das Ende der Fahnenstange sein. Die Analysten von Warburg Research geben zurzeit ein Kursziel von 7,10 Euro aus.
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Foto: Lotto24 AG