Bei seiner Präsentation auf dem Eigenkapitalforum (EKF) Mitte November hatte Lloyd Fonds-CEO Achim Plate es bereits angedeutet: Sollte die gute Wertentwicklung der eigenen Fonds anhalten, könnte das Ergebnis der Hamburger aufgrund anstehender Bonuszahlungen einen Extraschub bekommen (siehe dazu auch den Beitrag von boersengefluester.de HIER). Nun legt Lloyd Fonds die Karten auf den Tisch und rechnet allein für den Mischfonds WHC Global Discovery (WHC) mit einer Performance-Fee von mehr als 7,5 Mio. Euro. Freilich kann sich diese Summe je nach Kursverlauf bis zum Jahresende noch verändern, massive Abweichungen sind aber eher nicht zu erwarten. Und so stellt die im Börsensegment Scale gelistete Gesellschaft für das zweite Halbjahr 2020 nun – statt eines ausgeglichenen Ergebnisses – einen Überschuss von mindestens 1,5 Mio. Euro in Aussicht.
Unter Berücksichtigung des Fehlbetrags von 3,77 Mio. Euro aus den ersten sechs Monaten 2020 wird Lloyd Fonds damit per saldo zwar in den roten Zahlen bleiben, aber eben deutlich weniger tief als bislang gedacht. Bezogen auf das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) dürfte Lloyd Fonds mit rund 1 Mio. Euro für 2020 sogar bereits im positiven Terrain landen. „Besonders erfreulich ist hierbei, dass die positiven Ergebnisse für unsere Kunden auch in einem von der COVID-19-Pandemie geprägten Krisenjahr zu einer erfolgsabhängigen Vergütung führen“, sagt Achim Plate und verweist in einem Atemzug auf die hier schon vielfach beschriebene Neuausrichtung im Rahmen der Strategie 2023/25. Als zusätzlicher Gewinnkicker könnte sich dabei nicht nur der WHC-Mischfonds erweisen, denn in den kommenden Quartalen stehen weitere Fonds mit anderen Abgrenzungsperioden zur Abrechnung an. Noch einen Zacken zuversichtlicher wird Achim Plate auch, was die erwarteten Assets under Management für 2020 von mittlerweile „über 1,55 Mrd. Euro“ angeht. Hier lag Lloyd Fonds bereits Mitte November beim ursprünglichen Jahresziel von 1,40 Mrd. Euro. Auf dem EKF sprach Vorstand und Großaktionär Plate dann davon, dass er nun die Marke von 1,50 Mrd. Euro für machbar hält. Läuft also bei Lloyd Fonds.
Das kann man auch für den Aktienkurs behaupten, der sich mit 6,00 Euro in der Nähe des Jahreshochs bewegt. Die Analysten von Warburg Research (Ziel: 8,20 Euro) sowie Hauck & Aufhäuser (Ziel: 9,80 Euro) halten sogar noch spürbar höhere Notierungen für gerechtfertigt. Potenzielle Kurstreiber sind insbesondere weitere Vertriebskooperationen bei der Digitaltochter LAIC.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 7,46 | 7,92 | 8,22 | 27,74 | 26,12 | 21,58 | 30,75 | |
EBITDA1,2 | 0,99 | -1,67 | -9,68 | 6,96 | 4,61 | -9,95 | -4,69 | |
EBITDA-Marge3 | 13,27 | -21,09 | -117,76 | 25,09 | 17,65 | -46,11 | -15,25 | |
EBIT1,4 | 0,51 | -1,78 | -10,94 | 3,21 | 1,25 | -14,66 | -11,08 | |
EBIT-Marge5 | 6,84 | -22,47 | -133,09 | 11,57 | 4,79 | -67,93 | -36,03 | |
Jahresüberschuss1 | 1,36 | -1,53 | -0,09 | 2,50 | 6,63 | -10,54 | -12,87 | |
Netto-Marge6 | 18,23 | -19,32 | -1,09 | 9,01 | 25,38 | -48,84 | -41,85 | |
Cashflow1,7 | 1,49 | -1,24 | 1,42 | -0,95 | 19,96 | -2,77 | -10,74 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,15 | -0,16 | -0,01 | -0,05 | 0,39 | -0,67 | -0,51 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Baker Tilly |