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Leifheit: Saubere Währungsverluste

Bereits die Zahlen für das zweite Quartal 2017 waren nicht so ganz nach dem Geschmack der Aktionäre von Leifheit. Immerhin knickte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um rund 55 Prozent auf knapp 1,64 Mio. Euro ein. Allerdings lieferte der Haushaltswarenhersteller eine schlüssige Erklärung in Form von Einmalaufwendungen für eine Umstellung des Vertriebs sowie intensivierten Werbeaufwendungen. Zudem tastete das Management des ehemaligen SDAXKonzerns die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2017 – die ein EBIT auf dem 2016er-Niveau von gut 22 Mio. Euro vorsah – nicht an. Nun muss CEO Thomas Radke aber doch einen Rückzieher machen: Angesichts „realisierter negativer Fremdwährungseffekte“ setzt Leifheit die EBIT-Erwartung um 1,0 bis 2,5 Mio. Euro herunter. Das Umsatzwachstum dürfte dabei „leicht unter der bisherigen Prognose“ von 3,5 bis 4,5 Prozent anzusiedeln sein. Dementsprechend kalkuliert boersengefluester.de für 2017 nun mit Erlösen von 244,30 Mio. Euro und einem Betriebsergebnis von 20,25 Mio. Euro. Grundsätzlich bewegt sich das Unternehmen aus Nassau (Rheinland-Pfalz) damit zwar immer noch auf einem vergleichsweise hohen Niveau.

Auf Wachstum fixierte Anleger werden dennoch enttäuscht sein. Immerhin kommt Leifheit seit 2014 ergebnismäßig kaum noch vom Fleck. Gleichwohl hält boersengefluester.de den Titel für eine gutes Langfristinvestment. Rein operativ ist die Gesellschaft gut aufgestellt, verfügt über eine starke Marke und ein erfahrenes Management. Hinzu kommt die robuste – bankschuldenfreie – Bilanz. Zudem dürfte Leifheit auch für 2017 wieder eine attraktive Dividende ausschütten. Dafür müssen Investoren allerdings auch eine eher sportliche Bewertung akzeptieren. Immerhin beträgt der Börsenwert gut 340 Mio. Euro. Unter Berücksichtigung des Netto-Finanzguthabens von knapp 50 Mio. Euro entspricht der Unternehmenswert dem gut 14fachen des für 2017 zu erwartenden EBIT. Solche Multiples muss man mögen, andererseits gab es immer wieder mal Rücksetzer bei der Leifheit-Aktie. Auf die lange Sicht war „Buy an Hold“ jedoch die genau richtige Strategie für den Titel.

 

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Foto: pixabay

Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.