Den TV-Markencheck des SWR hat Leifheit zuletzt halbwegs unbeschadet überstanden, auch wenn die Produkte des Haushaltswarenherstellers nicht in allen Disziplinen Bestnoten bekamen. An der Börse hat die Fernsehsendung trotzdem keine spürbare Wirkung gezeigt. Die Notiz des SDAX-Aspiranten bewegt sich seit momentan in einer Seitwärtsspanne um die Marke von 55 Euro herum. Saisonal betrachtet ist das nicht ungewöhnlich. Im dritten Quartal – also nach Ausschüttung der im Normalfall recht attraktiven Dividende – machen Investoren offenbar Kasse bei Leifheit. Die jetzt vorgelegten Halbjahreszahlen der Gesellschaft aus Nassau im Rhein-Lahn-Kreis geben ebenfalls kaum Anlass für eine kurzfristige Neueinschätzung. Die Erlöse kamen um gut sieben Prozent auf 121,11 Mio. Euro voran. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) fiel aufgrund der Belastungen für Wechselkursabsicherungen um 2,3 Prozent auf 10,15 Mio. Euro zurück. Insgesamt musste Leifheit in der ersten Jahreshälfte ein – so nicht erwartetes – negatives Fremdwährungsergebnis von 1,0 Mio. Euro verkraften.
Da das Vorstandsteam um Thomas Radke (CEO) und Claus-O. Zacharias (CFO) für den weiteren Jahresverlauf nicht mehr davon ausgeht, den Währungseinfluss in positives Terrain zu drehen, rückt das Management von der bisherigen Ergebnisprognose ab und stellt nun ein EBIT zwischen 21 und 22 Mio. Euro in Aussicht. Die ursprüngliche Vorschau bewegte sich in einem Korridor von 22 bis 23 Mio. Euro – beinhaltete allerdings ein positives Devisenergebnis von rund 1 Mio. Euro. Mit an deren Worten: Operativ hat sich nichts geändert, nur der Dollar schlägt diesmal ins Kontor. Zum Vergleich: 2014 beflügelte die damals im Vergleich zum Euro starke US-Währung das EBIT noch um rund 5 Mio. Euro.
Per saldo ändert sich an unserer positiven Sicht der Leifheit-Aktie nichts. Das Papier ist ein prima Langfristinvestment mit einer überdurchschnittlichen Dividendenrendite. Wie hoch die Ausschüttung für 2016 im kommenden Jahr tatsächlich sein wird, ist naturgemäß noch offen und wird sich erst im Frühjahr 2017 entscheiden. Für das vergangene Jahr hatte das schuldenfreie Unternehmen neben einer Basisdividende von 2,00 Euro noch einen Bonus von 0,75 Euro je Aktie gezahlt. Vorsichtige Investoren kalkulieren derzeit mit einer Gesamtsumme von 2,00 Euro je Aktie für 2016. Doch selbst dann würde es der Titel auf eine Rendite von gut 3,5 Prozent bringen. Gut möglich aber, dass es erneut einen Extrabetrag geben wird. Viel hängt aber auch davon ab, ob Leifheit zum Beispiel noch an der Akquisitionsfront aktiv wird.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 236,80 | 234,20 | 234,04 | 271,60 | 288,32 | 251,52 | 258,29 | |
EBITDA1,2 | 25,25 | 20,01 | 18,10 | 27,30 | 27,89 | 10,28 | 15,00 | |
EBITDA-Marge3 | 10,66 | 8,54 | 7,73 | 10,05 | 9,67 | 4,09 | 5,81 | |
EBIT1,4 | 18,84 | 13,06 | 9,88 | 18,78 | 20,07 | 2,77 | 6,02 | |
EBIT-Marge5 | 7,96 | 5,58 | 4,22 | 6,91 | 6,96 | 1,10 | 2,33 | |
Jahresüberschuss1 | 12,88 | 8,41 | 5,83 | 12,53 | 14,18 | 1,21 | 3,20 | |
Netto-Marge6 | 5,44 | 3,59 | 2,49 | 4,61 | 4,92 | 0,48 | 1,24 | |
Cashflow1,7 | 7,22 | 10,19 | 15,89 | 4,03 | 16,44 | 14,02 | 20,78 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,35 | 0,88 | 0,61 | 1,32 | 1,49 | 0,13 | 0,34 | |
Dividende8 | 1,05 | 1,05 | 0,55 | 1,05 | 1,05 | 0,70 | 1,05 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: KPMG |