Ziemlich ruhig war es in den vergangenen Monaten um die Leifheit-Aktie geworden. Dabei sorgte der Hersteller von Haushaltsgeräten mit der Umplatzierung des Pakets der HOME Beteiligungen – zuzurechnen der Familie Schuler-Voith – im Frühjahr noch für Schlagzeilen an der Börse. Perspektivisch galt Leifheit sogar als SDAX-Kandidat, immerhin erhöhte sich der Streubesitz im Zuge der Transaktion von gut einem Viertel auf 76,7 Prozent. Gemessen an der Free-Float-Marktkapitalisierung von rund 180 Mio. Euro kann es Leifheit gegenwärtig zwar mit akut abstiegsgefährdeten SDAX-Titeln wie Tom Tailor und SHW locker aufnehmen – und spielt sogar ungefähr in einer Liga mit Firmen wie MLP, Gesco oder Grammer. Letztlich sind die Handelsumsätze für ein ausdrückliches Empfehlungsschreiben von Leifheit aber noch immer relativ niedrig – und das Gerangel um die Plätze ist groß. Am 3. Dezember 2015 findet die Sitzung des Arbeitskreises der Deutschen Börse statt. Sicher: Der SDAX wäre ein schöner Bonus und würde die Visibilität am Kapitalmarkt nochmals spürbar erhöhen. Um aus Anlegersicht zu punkten, ist eine Indexaufnahme allerdings gar nicht mal so entscheidend, schließlich hat der Small Cap genügend andere Qualitäten.
Nach den sehr ordentlichen Zahlen zum dritten Quartal hat die in Nassau an der Lahn (Rheinland-Pfalz) angesiedelte Gesellschaft die EBIT-Prognose für das Gesamtjahr auf nun „gut 20 Mio. Euro” erhöht. Bislang lag die Vorgabe für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern am oberen Ende des Korridors von 19 bis 20 Mio. Euro. Zur Einordnung: Nach neun Monaten 2015 kam Leifheit bereits auf ein Betriebsergebnis von 17,94 Mio. Euro. Demnach sollte die zarte Anpassung beim Ausblick noch genügend Raum für eine positive Überraschung liefern. Schließlich bewegen sich die EBIT-Schätzungen der Analysten noch eher im Bereich südlich von 20 Mio. Euro. Dem steht bei Leifheit ein Börsenwert von insgesamt 235 Mio. Euro entgegen. Gegen diese Relation lässt sich wohl kaum etwas sagen, zumal das Unternehmen frei von Bankschulden agiert. Die in der Bilanz ausgewiesenen Schulden sind in erster Linie Pensionsverpflichtungen (66,89 Mio. Euro). Auf der Aktivseite türmen sich zudem liquide Mittel von 62,80 Mio. Euro. Der von boersengefluester.de berechnete Buchwert je Aktie beträgt gegenwärtig 18,90 Euro – bei einem Aktienkurs von 47 Euro. Damit rückt das Papier naturgemäß nicht in die Riege der „KBV-Wunder” vor. Angesichts der Ertragskraft und der hohen Bilanzqualität geht aber auch ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von knapp 2,5 in Ordnung.
Genau richtig bei Leifheit sind zudem Investoren, die Wert auf eine attraktive Dividende legen. Sollte das Unternehmen auch für 2015 eine Ausschüttung von 1,80 Euro pro Anteilschein vorschlagen – und es gibt eigentlich keine Gründe, die dagegen sprechen – käme der Titel auf eine Dividendenrendite von knackigen 3,8 Prozent. Grundsätzlich hat sich Leifheit dazu bekannt, rund drei Viertel des Gewinns bzw. frei verfügbaren Cashflows als Dividende auszukehren. Clevere Anleger nutzen also die gegenwärtige Seitwärtsphase und positionieren sich frühzeitig für die anstehende HV-Saison. Spätestens im Frühjahr dürfte die Leifheit-Aktie nämlich wieder als heißer Dividendentipp gehandelt werden.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 236,80 | 234,20 | 234,04 | 271,60 | 288,32 | 251,52 | 258,29 | |
EBITDA1,2 | 25,25 | 20,01 | 18,10 | 27,30 | 27,89 | 10,28 | 15,00 | |
EBITDA-Marge3 | 10,66 | 8,54 | 7,73 | 10,05 | 9,67 | 4,09 | 5,81 | |
EBIT1,4 | 18,84 | 13,06 | 9,88 | 18,78 | 20,07 | 2,77 | 6,02 | |
EBIT-Marge5 | 7,96 | 5,58 | 4,22 | 6,91 | 6,96 | 1,10 | 2,33 | |
Jahresüberschuss1 | 12,88 | 8,41 | 5,83 | 12,53 | 14,18 | 1,21 | 3,20 | |
Netto-Marge6 | 5,44 | 3,59 | 2,49 | 4,61 | 4,92 | 0,48 | 1,24 | |
Cashflow1,7 | 7,22 | 10,19 | 15,89 | 4,03 | 16,44 | 14,02 | 20,78 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,35 | 0,88 | 0,61 | 1,32 | 1,49 | 0,13 | 0,34 | |
Dividende8 | 1,05 | 1,05 | 0,55 | 1,05 | 1,05 | 0,70 | 1,05 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: KPMG |