Offenbar war doch eine gehörige Portion Wahnsinn im Spiel, als der Aktienkurs von KUKA im Oktober 2017 in der Spitze bis auf fast 258 Euro in die Höhe schoss. Jedenfalls kostet der Anteilscheins des zu 94,55 Prozent der chinesischen Midea Group zurechenbaren Anbieters von Robotersystemen und Fertigungsmaschinen mittlerweile nur noch gut 90 Euro. Operativ hat sich bei KUKA – wie sollte es auch anders sein – nicht fürchterlich viel verändert. Die Börsennotiz des früheren MDAX-Konzerns besteht weiter, die Aktivitäten in China werden intensiviert und die Zahlen für das erste Halbjahr 2018 liegen „in line“, auch wenn sie rückläufig sind. Die Prognose für das Gesamtjahr hat das Management jedenfalls bestätigt. Demnach rechnet KUKA weiterhin mit Erlösen von mehr als 3,5 Mrd. Euro und einer operativen Marge – vor Abzug von diversen Sonderposten im Volumen von 40 Mio. Euro – von rund 5,5 Prozent. Demnach dürfte die Gesellschaft auf ein bereinigtes Betriebsergebnis von gut 195 Mio. Euro zusteuern. Zur Einordnung: Dem steht zurzeit eine Marktkapitalisierung von 3,60 Mrd. Euro entgegen.
So gesehen haben sich lediglich die Investoren, die vor einigen Monaten auf eine finale Offerte durch die Midea Group oder was auch immer gesetzt haben, eine blutige Nase zugezogen. Umgekehrt müsste die KUKA-Aktie auf dem jetzigen Niveau dann erst Recht eine Überlegung wert sein, immerhin notiert der Titel mit einem Discount von etwas mehr als 20 Prozent auf die damals als fair und angemessenen angesehene Abfindungsofferte. Dabei bedarf es zwar noch immer einer guten Portion Zuversicht, denn auch ein jetziges Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von etwas mehr als vier und ein KGV im Bereich um 25 sind ambitioniert – aber eben auch unglaublich weit von den Mondpreisen vom Oktober 2017 entfernt. Zudem zeigt der damalige Angebotspreis von 115 Euro, in welchen Regionen die KUKA-Aktie eigentlich zuhause sein sollte. Für Anleger mit Weitblick ist die jetzige Kursregion also ein interessantes Einstiegsniveau.
Der Börsenwert des Streubesitzes beträgt gegenwärtig rund 196 Mio. Euro – das entspricht der gesamten Größenordnung von so unterschiedlichen Unternehmen wie Leifheit, paragon oder Nanogate. Ob man das als klein oder ausreichend groß einstuft, hängt wohl ganz von der persönlichen Einstellung ab. Ganz ohne Limit scheint es – nach den Erfahrungen der vergangenen Monate – aber dann besser doch nicht zu gehen. Unsere Einschätzung: Momentan ist das Papier von KUKA sehr viel eher was für Value-Anleger als für Glücksritter.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Foto: KUKA Aktiengesellschaft