Starke Vorabdaten für 2022 liefert Krones: So hat der Spezialmaschinenbauer für Getränkeabfüllanlagen den Umsatz um 15,8 Prozent auf 4.209,3 Mio. Euro verbessert ist damit sehr deutlich über dem zuletzt auf den oberen Bereich der avisierten Wachstumsspanne von 10 bis 12 Prozent angekommen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) klettert leicht überproportional um 19,4 Prozent auf 373,3 Mio. Euro – entsprechend einer operativen Marge von 8,9 Prozent. Auch hier liegt der SDAX-Konzern locker im Bereich der selbst gesteckten Erwartungen. Unterm Strich bleibt ein um beinahe ein Drittel verbesserter Jahresüberschuss von 187,1 Mio. Euro stehen. Das entspricht nahezu exakt dem Niveau aus dem bisherigen Rekordjahr 2017. Offenbar gelingt es dem Unternehmen aus Neutraubling gut, die gestiegenen Kosten an die Kunden weiterzugeben.
Mehr als beachtlich auch der massiv verbesserte Free Cashflow von 371,0 Mio. Euro (Vorjahr: 203,3 Mio. Euro). Angesichts dieser Zahlen steht einer spürbaren Dividendenerhöhung wohl nichts im Weg. Spätestens am 23. März 2023, mit der Vorlage des Geschäftsberichts für 2022, werden die Investoren diesbezüglich mehr wissen. Allerdings: Unter dem Aspekt der Dividendenrendite wird die Krones-Aktie wohl auch dann kein besonderer Ausreißer nach oben sein. Punkten kann der Qualitätstitel dafür umso mehr unter Ertragsgesichtspunkten und einer kerngesunden Bilanz. Das alles spiegelt sich Aktienchart wider, denn nach einer kleinen Konsolidierung in den vergangenen Monaten könnte sich die Notiz nun wieder Richtung All-Time-High vom 11. Juni 2018 bei 122,80 Euro aufmachen.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 3.691,36 | 3.853,98 | 3.958,88 | 3.322,74 | 3.634,46 | 4.209,34 | 4.720,68 | |
EBITDA1,2 | 340,19 | 305,89 | 227,26 | 133,22 | 312,64 | 373,31 | 457,31 | |
EBITDA-Marge3 | 9,22 | 7,94 | 5,74 | 4,01 | 8,60 | 8,87 | 9,69 | |
EBIT1,4 | 245,47 | 203,15 | 43,95 | -40,81 | 170,90 | 230,41 | 290,99 | |
EBIT-Marge5 | 6,65 | 5,27 | 1,11 | -1,23 | 4,70 | 5,47 | 6,16 | |
Jahresüberschuss1 | 187,13 | 150,60 | 9,24 | -79,71 | 141,39 | 187,08 | 224,55 | |
Netto-Marge6 | 5,07 | 3,91 | 0,23 | -2,40 | 3,89 | 4,44 | 4,76 | |
Cashflow1,7 | -5,86 | 315,05 | 93,53 | 321,77 | 335,86 | 478,70 | 137,62 | |
Ergebnis je Aktie8 | 5,97 | 4,78 | 0,30 | -2,52 | 4,47 | 5,92 | 7,11 | |
Dividende8 | 1,70 | 1,70 | 0,75 | 0,06 | 1,40 | 1,75 | 2,20 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Ernst & Young |
Bewertungstechnisch spricht nichts dagegen: Für das laufende Jahr avisiert der Vorstand – auch dank eines Auftragseingangs auf Rekordhoch – einen weiteren Erlösanstieg zwischen 8 und 11 Prozent – bei einer EBITDA-Rendite von 9 bis 10 Prozent. Dass wiederum sollte dann auf ein EBITDA etwas nördlich 460 Mio. Euro hinauslaufen. Zum Vergleich: Der Börsenwert von Krones beträgt zurzeit 3.551 Mio. Euro – bei einer Netto-Liquidität von immerhin 669,5 Mio. Euro. Demnach wird das Unternehmen nur zu etwas mehr als dem Sechsfachen des für 2023 erwartenden EBITDA gehandelt. Für boersengefluester.de bleibt die Krones-Aktie jedenfalls einer der Top-Picks aus dem SDAX – gut geeignet auch für sehr langfristig ausgerichtete Investoren.
Foto: Krones AG (Streckblasmaschine Contiform)