Auch eine KPS-Aktie kann nicht ewig sprinten. Den Beweis dafür gab es zuletzt: Seit der Vorlage – der an sich sehr guten – Zahlen für das Geschäftsjahr 2015/16 (30. September) Mitte Januar korrigierte die Notiz des Beratungs- und IT-Unternehmens um knapp 20 Prozent. Im Tief fiel der Kurs bis auf rund 14,60 Euro zurück. Ein halbes Jahr zuvor notierte der Titel freilich noch unterhalb der Marke von 9 Euro. So gesehen, lässt sich diese Reaktion noch locker in die Kategorie „gesunde Konsolidierung“ einordnen. Nun hat das als heißer Index-Anwärter gehandelte Unternehmen aus Unterföhring bei München die mit Spannung erwarteten Zahlen für das Auftaktquartal 2016/17 veröffentlicht. Demnach kletterten die Umsätze von Anfang Oktober bis Ende Dezember 2016 um 17,2 Prozent auf 40,3 Mio. Euro. Das liegt um immerhin 3,8 Mio. Euro über den Erwartungen von boersengefluester.de. „Die Wachstumsimpulse wurde insbesondere durch Neuprojekte im Ausland gesetzt“, betont das Unternehmen.
Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) toppte KPS den Vorjahreswert um 10,3 Prozent und kam auf 6,4 Mio. Euro. Was die zurzeit für das Gesamtjahr geplante EBIT-Marge von 15,6 Prozent betrifft, liegt KPS nach dem Auftaktviertel – hier erreichte die operative Rendite 15,9 Prozent – also gut auf Kurs. Wenn Börsianer ein Haar in der Suppe ausmachen wollen, dann wohl, dass das EBIT nur unterproportional zum strammen Erlösplus gewachsen ist. Keine Große Überraschung ist derweil, dass der Vorstand die erst vor wenigen Wochen publiziert Prognose für das Gesamtjahr 2016/17 nicht angetastet hat. Demnach soll bei Erlösen von rund 160 Mio. Euro ein EBIT von 25 Mio. Euro in den Büchern stehen. Da das Unternehmen für konservative Ausblicke bekannt ist, dürfte am Ende aber schon ein wenig mehr bei den Zahlen herausspringen.
Zunächst einmal steht am 7. April 2017 die Hauptversammlung (HV) mit einer von 0,30 auf 0,33 Euro je Aktie erhöhten Dividende auf der Agenda. Die Einladung zur HV ist noch nicht veröffentlicht und so dürfen Anleger hoffen, dass KPS womöglich – wie im Vorjahr – noch die Ausgabe von Berichtigungsaktien zusätzlich auf die Tagesordnung nimmt. Offiziell muss die HV-Einladung 30 Tage vor der Versammlung publiziert werden. Ebenfalls notieren sollten Investoren sich den 3. März 2017, dann findet die nächste ordentliche Überprüfung der Aktienindizes der Deutschen Börse statt. Vielleicht klappt es ja bereits mit einer Berücksichtigung durch die Indexhüter. Bewertungstechnisch befindet sich der Titel – trotz der schuldenfreien Bilanz – derzeit noch immer in eher sportlichen Regionen. Die Marktkapitalisierung türmt sich auf 578 Mio. Euro – ist also etwa 23 mal so hoch wie das für 2016/17 zu erwartende EBIT. Wir bleiben daher bei unserer Einschätzung „Halten“ für die KPS-Aktie.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 160,30 | 172,22 | 180,66 | 166,45 | 157,98 | 179,53 | 177,77 | |
EBITDA1,2 | 26,41 | 20,02 | 22,55 | 22,68 | 21,65 | 21,65 | 7,81 | |
EBITDA-Marge3 | 16,48 | 11,62 | 12,48 | 13,63 | 13,70 | 12,06 | 4,39 | |
EBIT1,4 | 24,76 | 16,59 | 18,80 | 14,11 | 13,41 | 14,31 | 0,03 | |
EBIT-Marge5 | 15,45 | 9,63 | 10,41 | 8,48 | 8,49 | 7,97 | 0,02 | |
Jahresüberschuss1 | 19,80 | 9,83 | 12,19 | 8,14 | 8,73 | 9,55 | -1,25 | |
Netto-Marge6 | 12,35 | 5,71 | 6,75 | 4,89 | 5,53 | 5,32 | -0,70 | |
Cashflow1,7 | 16,79 | 17,85 | 23,98 | 22,04 | 17,38 | 15,46 | 9,25 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,53 | 0,26 | 0,33 | 0,22 | 0,23 | 0,26 | -0,03 | |
Dividende8 | 0,35 | 0,35 | 0,17 | 0,17 | 0,19 | 0,10 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Baker Tilly |
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