Zum Einstieg wird an der Börse ja bekanntlich nicht geklingelt – im Normalfall jedenfalls nicht. Bei KPS gab es Anfang Dezember 2016 allerdings doch einen Moment, bei dem Anleger hellhörig wurden (siehe dazu auch den Beitrag von boersengefluester.de HIER). Damals kündigte das Beratungs- und IT-Unternehmen nämlich einen Wechsel in den Prime Standard an. Mit diesem Schritt wurde der formale Weg für eine Aufnahme in einen der Auswahlindizes der Deutschen Börse geebnet. Valide Angaben zur Höhe des Streubesitzes sind bei KPS zwar Mangelware, mit dem Upgrade in den Prime Standard ist jedoch eine Schwelle von 25 Prozent verbunden, so dass es kleinere Umplatzierungen gegeben haben muss. Ob es für eine schnelle Berücksichtigung durch die Indexhüter bereits reicht, ist trotzdem offen. Dabei sieht die gesamte Marktkapitalisierung von zurzeit fast 660 Mio. Euro imposant aus. Gemäß den gerade vorgelegten Zahlen für das am 30. September beendete Geschäftsjahr 2015/16 kam KPS auf Erlöse von 144,9 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 22,3 Mio. Euro.
Zur Einordnung: Für den Umsatz lag die Messlatte bei 140 Mio. Euro, beim EBIT stellte der Vorstand rund 22 Mio. Euro in Aussicht. Insgesamt sind die Renditen – wie bei KPS üblich – bemerkenswert gut. Eine positive Überraschung, auf die manch Investor gehofft hatte, sind die Ergebnisse allerdings auch nicht. Den kompletten Jahresbericht legt die Gesellschaft aus Unterföhring bei München am 31. Januar 2017 vor. Im Fokus wird dann einmal mehr die Höhe des Dividendenvorschlags stehen. Im Vorjahr gab es 0,30 Euro pro Anteilschein – und on top noch die Ausgabe von Berichtigungsaktien im Verhältnis 10:1. Boersengefluester.de kalkuliert für 2015/16 zurzeit mit einer Dividende von 0,35 Euro, was auf eine Rendite von allerdings nur noch knapp zwei Prozent hinauslaufen würde. Überhaupt wirkt die Bewertung des Small Caps allmählich eher wie eine Bürde. 660 Mio. Euro MarketCap bei einem EBIT von 22,3 Mio. Euro sind schließlich eine nicht alltägliche Ansage.
Da hilft auch der wieder einmal super zuversichtliche Ausblick für 2016/17 („deutliche Zunahme bei Umsatz und Ergebnis“) nur bedingt weiter. Frische Investments in dem Titel scheinen auf dem aktuellen jedenfalls nicht unbedingt sinnvoll. Trumpfkarte ist fast nur, dass KPS bei der Masse der Investoren vermutlich noch ziemlich unbekannt ist. Eine Beförderung in einen Auswahlindex könnte daher tatsächlich für deutlich mehr Aufmerksamkeit sorgen. Summa summarum ist der Titel für boersengefluester.de momentan eine Halten-Position. Wir werden die Entwicklung weiter genau verfolgen. Für den optimalen Ausstiegszeitpunkt gibt es ja leider auch kein offizielles Klingelzeichen.
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Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 160,30 | 172,22 | 180,66 | 166,45 | 157,98 | 179,53 | 177,77 | |
EBITDA1,2 | 26,41 | 20,02 | 22,55 | 22,68 | 21,65 | 21,65 | 7,81 | |
EBITDA-Marge3 | 16,48 | 11,62 | 12,48 | 13,63 | 13,70 | 12,06 | 4,39 | |
EBIT1,4 | 24,76 | 16,59 | 18,80 | 14,11 | 13,41 | 14,31 | 0,03 | |
EBIT-Marge5 | 15,45 | 9,63 | 10,41 | 8,48 | 8,49 | 7,97 | 0,02 | |
Jahresüberschuss1 | 19,80 | 9,83 | 12,19 | 8,14 | 8,73 | 9,55 | -1,25 | |
Netto-Marge6 | 12,35 | 5,71 | 6,75 | 4,89 | 5,53 | 5,32 | -0,70 | |
Cashflow1,7 | 16,79 | 17,85 | 23,98 | 22,04 | 17,38 | 15,46 | 9,25 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,53 | 0,26 | 0,33 | 0,22 | 0,23 | 0,26 | -0,03 | |
Dividende8 | 0,35 | 0,35 | 0,17 | 0,17 | 0,19 | 0,10 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Baker Tilly |