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KPS: Aktie im Kurskeller

Knapp neun Jahre sind zwar schon eine lange Zeit, aber trotzdem muss boersengefluester.de schon ein wenig schlucken, dass wir KPS im Mai 2014 noch als „S-Klasse unter den IT-Aktien“ bezeichnet haben. Von dem Glanz früherer Tage – kursmäßig und auch was die operative Entwicklung angeht – ist das IT-Consulting-Unternehmen mit Fokus auf der digitalen Transformation von ERP-Systemen nämlich weit entfernt. An der Börse setzt momentan jedenfalls kaum jemand einen Pfifferling auf den Titel. So notiert die Aktie so niedrig wie zuletzt im Sommer 2013. Insbesondere die Ergebnisentwicklung im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 (30. September) sorgte nochmals für einen Ausverkauf in dem Titel und ließ den Börsenwert auf nur noch 109 Mio. Euro schmelzen. Belastet haben zuletzt insbesondere die höheren Kosten für Freelancer und der für KPS eher ungünstige Ländermix in Form einer höheren Gewichtung des umkämpften deutschen Markts.

Rein mit Blick auf die Erlösentwicklung sieht es nach neun Monaten mit einem Umsatzplus von 11,5 Prozent auf 131,5 Mio. Euro derweil gar nicht so verkehrt aus. Mehr Sorge bereitet den Investoren das nach Q3 um 11,6 Prozent rückläufige EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 15,7 Mio. Euro. Immerhin hat der Vorstand seine Prognose für das Gesamtjahr im jüngsten Zwischenbericht bestätigt, wonach bei einem Umsatzplus im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich mit einem EBITDA mindestens auf dem Niveau von 2020/21 – entsprechend 21,6 Mio. Euro – zu rechnen sei. Normalerweise sollten die dafür nötigen knapp 6 Mio. Euro EBITDA im Schlussquartal 2021/22 durchaus möglich sein, aber die Zeiten sind momentan eben doch sehr herausfordernd.

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Umso gespannter ist boersengefluester.de, mit welchen Ergebnissen KPS am Ende herauskommen wird. Die Veröffentlichung des Jahresabschlusses ist für den 26. Januar 2023 angekündigt – also schon recht bald. Sollte das Unternehmen aus Unterföhring seine Ziele einlösen und idealerweise sogar noch die Dividende konstant halten oder nur geringfügig kürzen, müsste der Aktienkurs bei einem einigermaßen stabilen Ausblick eigentlich für eine deutliche Erholung gut sein. Immerhin würde dann eine Dividendenrendite von rund fünf Prozent winken. Im pessimistischen Szenario könnte es zwar zu einem nochmaligen Abgabedruck kommen, allerdings sollte im aktuellen Aktienkurs schon eine Menge an potenziellen Enttäuschungen enthalten sein. Insgesamt also nicht die schlechteste Chance-Risiko-Kombination. Geeignet ist der Titel trotzdem nur für sehr risikobereite Anleger. Per saldo tritt KPS, was die Ergebnisseite angeht, seit vielen Jahren mehr oder weniger auf der Stelle. Für ein Unternehmen aus dem IT-Sektor ist das grundsätzlich zu wenig.

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Foto: Kelvin Han auf Unsplash

Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.