Für einen Platz in den Top 5 der Dividendenhits mit HV-Termin Mai 2023 reicht es zwar ganz knapp nicht. Doch die Kombination aus einem kräftig erhöhten Dividendenvorschlag von 1,00 Euro für 2022 – entsprechend einer Rendite von 5,7 Prozent – plus die Ankündigung von weiteren Aktienrückkäufen, machen die Aktie des IT-Dienstleisters Kontron momentan gleich doppelt attraktiv. Hintergrund des frühzeitig kommunizierten Dividendenvorschlags ist der kürzlich finalisierte (weitgehende) Verkauf des IT-Service-Geschäfts (Marke Axians) an Vinci Energies für insgesamt knapp 393 Mio. Euro, wovon nahezu zwei Drittel noch 2022 zugerechnet werden. Den Gewinn aus der Transaktion beziffert das SDAX-Unternehmens aus Linz auf Untergrenze 160 Mio. Euro. Zur Einordnung: Eine Dividende von 1 Euro bedeutet bei Kontron eine Ausschüttungssumme von 63,63 Mio. Euro.
Selbst wenn noch ein stattlicher Teil on top für Aktienrückkäufe verwendet wird, insgesamt verfügt Kontron über ein solides Polster zur Forcierung der künftigen Wachstumsstrategie, die auf Technologien rund um das Internet der Dinge – Internet of Things (kurz: IoT) – ausgerichtet sein soll. Dabei peilt Kontron für 2023 Umsätze von 1.200 Mio. Euro sowie einen Nettogewinn von mehr als 60 Mio. Euro an. Bezogen auf die einzelne Aktie entspricht das einem Ergebnis von rund 1 Euro – bei einem Aktienkurs von derzeit knapp 17,50 Euro. Mit Blick auf die Kursziele der Analysten von zuletzt 24 bis 30 Euro ist somit noch reichlich Luft nach oben.
Für das abgelaufene Jahr bestätigt CEO Hannes Niederhauser die bisherigen Prognosen, wonach bei Erlösen von 1.500 Mio. Euro mit einem operativen Ergebnis von 56 Mio. Euro zu rechnen ist. Klammert man die an Vinci verkauften IT-Service -Erlöse aus, dürfte Kontron für 2022 auf Umsätze von 1.100 Mio. Euro kommen. Per Saldo ist boersengefluester.de zuversichtlich, dass der Titel es schafft, nun endlich aus dem schon lange währenden Seitwärtstrend nach oben auszubrechen. Unter normalen Umständen müsste die Gesellschaft signifikant von einer Entspannung auf dem Halbleitermarkt profitieren. Zudem steht die Mittelfristprognose, wonach Kontron bis 2025 auf Erlöse von 2.000 Mio. Euro sowie eine EBITDA-Marge von 13 Prozent kommen will. In absoluten Zahlen wäre das ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von etwa 260 Mio. Euro. Der Überschuss soll dann bei rund 140 Mio. Euro – entsprechend einer Netto-Rendite von 7 Prozent – ankommen.
Ebenfalls interessant aus Anlegersicht: In der offiziellen Präsentation stehen für 2023 und 2024 “Game Changer-Akquisitionen” auf der Agenda. Der Newsflow verspricht also einiges an kurstreibenden Nachrichten. Dabei hatte die Gesellschaft aus Österreich erst kürzlich mit zwei Großaufträgen für positive Schlagzeilen gesorgt.
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