Konsolidierung auf deutlich erhöhtem Niveau hieß es zuletzt für den Aktienkurs von Kontron. Kein Grund, um als Investor ungeduldig zu werden. Operativ läuft es für das auf selbst entwickelte Automatisierungslösungen spezialisierte IT-Unternehmen nämlich weiter rund. Die mehrfach heraufgesetzten Ziele für 2023 wird Kontron, wie das Unternehmen jetzt betont, angesichts eines starkes Abschlussquartals wohl übertreffen. Demnach liegt die Messlatte bei Unterkante 1.200 Mio. Euro Umsatz und 72 Mio. Euro Gewinn nach Steuern. Noch wichtiger: Auch für das laufende Jahr gibt sich CEO Hannes Niederhauser gewohnt zuversichtlich: „Die Auftragsbücher sind auf Rekordstand und wir haben bahnrechende Produktinnovationen am Start. Daher sind wir überzeugt, dass das Geschäftsjahr 2024 erneut ein sehr gutes Jahr für Kontron wird.“ Demnach recht Niederhauser für das laufende Jahr mit Erlösen von mehr als 1.400 Mio. Euro sowie einem Überschuss von über 87 Mio. Euro. Das wiederum deckt sich im Wesentlichen mit den aktuellen Analystenschätzungen.
Das eigentlich wichtige Signal an dieser Stelle ist also, dass sich Kontron schon zu einem extrem frühen Zeitpunkt im Jahr mindestens mit dieser Erwartungshaltung misst. Große Wachstumspausen stehen freilich ohnehin nicht auf der Agenda, immerhin will das im SDAX und im TecDAX gelistete Unternehmen bis 2025 auf 2.000 Mio. Euro Umsatz sowie einen Nettogewinn von 140 Mio. Euro kommen. Mit Blick auf den aktuellen Börsenwert läuft das auf ein knapp einstelliges KGV für 2025 hinaus. Eine sehr günstige Bewertung für das Unternehmen aus Linz. Kein Wunder also, dass die Analysten dem Titel im Schnitt ein Potenzial von rund 40 Prozent zutrauen. Nicht zu vergessen in diesem Zusammenhang, dass noch immer ein ausgedehntes Aktienrückkaufprogramm läuft, was erst zu knapp der Hälfte des maximalen Volumens von bis zu 4 Millionen Stücke ausgeschöpft ist.
Ende März wird Kontron seinen Geschäftsbericht vorlegen und auch den Dividendenvorschlag für 2024 nennen. Für boersengefluester.de bleibt der Titel eine sehr günstige Gelegenheit aus dem Techsektor. Hannes Niederhauser liefert verlässlich gute Zahlen und hat Kontron erfolgreich für die Zukunft aufgestellt. Dazu gehört auch die kürzlich unter Dach und Fach gebrachte Übernahme der ehemaligen Nasdaq-Company Bsquare Corp., mit der die eigene Softwarekompetenz der Linzer gestärkt wird. Die Chancen stehen also gut, dass sich die jüngste Konsolidierung dem Ende neigt und der Aktienkurs wieder auf Klettertour Richtung 30 Euro geht.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 881,98 | 990,88 | 1.122,89 | 1.254,80 | 1.341,95 | 1.096,10 | 1.225,95 | |
EBITDA1,2 | 68,06 | 90,55 | 111,71 | 130,04 | 126,27 | 69,99 | 126,02 | |
EBITDA-Marge3 | 7,72 | 9,14 | 9,95 | 10,36 | 9,41 | 6,39 | 10,28 | |
EBIT1,4 | 41,74 | 61,51 | 61,77 | 68,58 | 62,68 | -2,02 | 86,48 | |
EBIT-Marge5 | 4,73 | 6,21 | 5,50 | 5,47 | 4,67 | -0,18 | 7,05 | |
Jahresüberschuss1 | 29,37 | 48,46 | 49,51 | 54,62 | 48,96 | 231,88 | 78,12 | |
Netto-Marge6 | 3,33 | 4,89 | 4,41 | 4,35 | 3,65 | 21,16 | 6,37 | |
Cashflow1,7 | 44,91 | 35,54 | 83,39 | 140,81 | 95,28 | 44,44 | 116,86 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,43 | 0,70 | 0,73 | 0,84 | 0,74 | 3,59 | 1,19 | |
Dividende8 | 0,13 | 0,16 | 0,00 | 0,30 | 0,35 | 1,00 | 0,50 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Ernst & Young |
Foto: Unsplash+
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