Zwischenzeitliche Ausreißer über die Marke von 10 Euro haben sich bei der Aktie von Klassik Radio bislang als noch nicht nachhaltig erwiesen. Trotzdem: Der übergeordnete Trend zeigt Richtung Norden. Und nach Auffassung von boersengefluester.de ist das Potenzial längst nicht ausgeschöpft. Die Zahlen für 2017 liegen weitgehend im Rahmen der Erwartungen, zumal die Augsburger die Eckdaten für Umsatz und EBITDA bereits Ende Januar kommuniziert hatten. Insgesamt steigerte Klassik Radio 2017 die Erlöse um gut sechs Prozent auf 14,15 Mio. Euro und verbesserte dabei das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um etwas mehr als elf Prozent auf knapp 1,72 Mio. Euro. Der Überschuss fiel aufgrund einer deutlich unvorteilhafteren fiskalischen Belastung – 2016 wies das Unternehmen noch durch die Aktivierung latenter Steuern hier erhebliche Sondererträge aus – von 1,83 auf 1,27 Mio. Euro zurück. Dementsprechend knickte das Ergebnis je Aktie im vergangenen Jahr von 0,38 auf 0,26 Euro ein.
Derweil läuft der Musik-Streamingdienst Klassik Radio Select – einer der wesentlichen Kurstreiber für den Small Cap – prima an: Im April 2018 gab es bereits mehr als 80.000 Installationen sowie erste zahlende Kunden. „Noch vor Start der großangelegten Marketingkampagne“, wie es im Geschäftsbericht heißt. Zudem betont die Gesellschaft, dass das Streamingprojekt Klassik Radio Select – sofern es sich weiterhin positiv entwickeln wird – den „Unternehmenswert der Klassik Radio AG mit hoher Wahrscheinlichkeit signifikant steigern würde“. Gemessen daran kommt der Ausblick für 2018 womöglich etwas gedämpft daher. So rechnet Vorstand und Großaktionär Ulrich R.J. Kubak (Anteil: 67,71%) auf Konzernebene mit moderat steigenden Umsätzen und einem sinkenden, aber deutlich positiven EBITDA. Ursache für den Ergebnisrückgang sind in erster Linie die weiteren Investitionen in Klassik Radio Select sowie eine Stärkung des Vertriebs.
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Gut möglich also, dass die Analysten von SMC Research ihre Gewinnschätzungen überarbeiten müssen. An dem langfristig positiven Szenario ändert das aber kaum etwas. So rechnet SMC für 2019 mit einem EBITDA von 3 Mio. und für 2020 mit einem EBITDA von fast 5 Mio. Euro. Dem steht zurzeit eine Marktkapitalisierung von 41 Mio. Euro entgegen. Für ein faires Niveau halten die SMC-Experten eine Größenordnung von rund 87 Mio. Euro – mehr als doppelt so viel wie momentan. Zeit also, dass die im General Standard gelistete Klassik Radio-Aktie im nächsten Schritt den signifikanten Sprung über die Hürde von 10 Euro schafft. Wichtiger Hinweis: Die Handelsumsätze in dem Titel sind sehr überschaubar – Limits also Pflicht!
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Foto: Pixabay