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JDC Group: Vom Blockchain-Fieber erfasst

Wir wollen jetzt hier nicht einen auf Spielverderber machen. Und die auf Finanzvertriebe und Beratungstechnologien spezialisierte JDC Group hat in den vergangenen drei Jahren eine super Performance hingelegt. Dabei haben die beiden Vorstände Sebastian Grabmaier (CEO) und Ralph Konrad (CFO) das Unternehmen – damals noch als Aragon firmierend – erst im Herbst 2012 via Management-Buy-out aus der Angermayer, Brumm & Lange-Unternehmensgruppe herausgelöst. Längst ist aus dem früher eher dünnen Investmentcase eine knackige Digitalisierungsstory geworden. Auf den einschlägigen Investorenkonferenzen wie zuletzt im Dezember auf der MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz oder dem Eigenkapitalforum in Frankfurt ist Finanzvorstand Konrad regelmäßig ausgebucht mit Einzelgesprächen und überzeugt mit starken Präsentationen. kein Wunder, dass die Aktie  regelmäßig als Small-Cap-Favorit gehandelt wird. Zudem hat die Gesellschaft Mitte Dezember 2017 die für institutionelle Investoren wichtige Marke von 100 Mio. Euro bei der Marktkapitalisierung überschritten.

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Signalwirkung hatte außerdem der Deal mit der Lufthansa-Versicherungstochter Albatros, die ihre gesamten Versicherungsverträge auf die IT-Plattform von JDC übertragen hat – immerhin geht es um mehr als 500.000 Verträge. Mit großen Zahlen kann die Gesellschaft aus Wiesbaden also umgehen. Gleichwohl ist es für boersengfluester.de nur bruchstückhaft nachvollziehbar, warum die jüngste Meldung der JDC Group um die Gründung einer „Blockchain-Lab“ in Liechtenstein den Börsenwert nochmals um mehr als zehn Prozent – in absoluten Zahlen sind das knapp 14 Mio. Euro – auf gut 130 Mio. Euro befördert hat. Ist ja schön und gut, dass die JDC Group ihre IT-Kompetenz auf eine neue Stufe stellt und der Blockchain-Technologie als Pionier in der Branche nutzen will. Allerdings ist es eher ein bedenkliches Zeichen, dass bei einigen Investoren die Sicherungen bereits anfangen zu glühen, sobald sie mit Reizwörtern wie Blockchain oder Kryptowährungen nur in Kontakt kommen.

 

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Noch lässt sich schließlich überhaupt nicht abschätzen, welche Effekte sich perspektivisch für das im Scale gelistete Unternehmens ergeben. Losgelöst von dem Blockchain-Marketinggetrommel bleibt die JDC-Aktie für boersengefluester.de zwar ein interessantes Investment – auch wenn die Kursziele der Analysten schon übertroffen. Kurzfristig ist uns der Wirbel um Blockchain aber doch ein wenig zu groß, so dass wir unsere Einschätzung von „Kaufen“ auf „Halten“ ändern. Mal sehen, was die für den 13. März angesetzten vorläufigen Zahlen für 2017 bringen. Das komplette Zahlenwerk legt die Gesellschaft am 27. April 2018 vor.

 

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Foto: Pixabay

Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.