Unmittelbar vor der Hauptversammlung am 30. Mai 2018 – auf der nach zwei Nullrunden auch eine Dividende von 0,10 Euro je Aktie beschlossen werden soll – legt IVU Traffic den Zwischenbericht zum ersten Quartal 2018 vor. Wie nahezu immer bei dem Telematikspezialisten, ist auch das Anfangsviertel des laufenden Jahres von roten Zahlen geprägt. Das sollte Investoren aber nicht abschrecken, entscheidend für das Gesamtjahr sind das dritte und vor allen Dingen das vierte Quartal. Trotzdem können sich die Daten für 2018 sehen lassen, immerhin kletterten die Erlöse um knapp 21 Prozent auf 13,99 Mio. Euro. Das für IVU Traffic so wichtige Rohergebnis zog um 8,4 Prozent auf 9,70 Mio. Euro an. Hintergrund: Im Gegensatz zum Umsatz spiegelt das Rohergebnis die Wertschöpfung aus der Programmierung der eigenen Software wider, da die in der Regel zugekaufte Hardware, wie zum Beispiel Ticketautomaten, hier außen vor bleibt.
Auffällig ist der um rund 880.000 Euro auf 8,26 Mio. Euro gestiegene Personalaufwand – eine Entwicklung, auf die CEO Martin Müller-Elschner allerdings bereits im Geschäftsbericht hingewiesen hatte: „Der Markt unterliegt zurzeit einem grundlegenden Wandel. Viele Verkehrsunternehmen strukturieren aktuell ihre IT-Landschaft neu, um sich auf die Digitalisierung vorzubereiten – davon möchten wir profitieren. Wir setzen auf weiteres Wachstum und investieren daher in den weiteren Ausbau unserer Personalkapazität. Es wäre unklug, jetzt am falschen Ende zu sparen.“ Bestätigt hat Müller-Elschner die bisherige Prognose für das Gesamtjahr 2018. Demnach ist mit Erlösen von mindestens 72 Mio. Euro und einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in einer Bandbreite von 4 bis 5 Mio. Euro zu rechnen.
Kapitalisiert ist der Small Cap zurzeit mit gut 87 Mio. Euro. Für boersengefluester.de bietet die Bewertung der Berliner noch ausreichend Potenzial nach oben. Wichtig wäre freilich, wenn die Notiz es endlich schaffen würde, sich nachhaltig über der Marke von 5 Euro festzusetzen. In den vergangenen Monaten war spätestens bei 5,20 Euro Schluss mit der Aufwärtsbewegung. So hängt das Papier seit mittlerweile sieben Monaten in einer Seitwärtsspanne zwischen 4,50 und 5,20 Euro fest. Am ehesten mit IVU Traffic vergleichbar aus dem heimischen Spezialwertebereich ist Init – dabei sind die Karlsruher zwar ein gutes Stück größer als IVU, haben zuletzt aber spürbar an Börsenwert eingebüßt.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 71,07 | 77,80 | 88,79 | 92,03 | 102,88 | 113,23 | 122,49 | |
EBITDA1,2 | 7,37 | 8,12 | 12,73 | 15,30 | 16,45 | 18,70 | 20,31 | |
EBITDA-Marge3 | 10,37 | 10,44 | 14,34 | 16,63 | 15,99 | 16,52 | 16,58 | |
EBIT1,4 | 6,13 | 6,70 | 10,48 | 12,78 | 13,92 | 14,85 | 15,77 | |
EBIT-Marge5 | 8,63 | 8,61 | 11,80 | 13,89 | 13,53 | 13,12 | 12,88 | |
Jahresüberschuss1 | 4,98 | 6,16 | 10,58 | 10,09 | 9,32 | 10,13 | 11,38 | |
Netto-Marge6 | 7,01 | 7,92 | 11,92 | 10,96 | 9,06 | 8,95 | 9,29 | |
Cashflow1,7 | 3,80 | 12,31 | 12,54 | 30,76 | 19,08 | 4,47 | 11,91 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,28 | 0,35 | 0,60 | 0,57 | 0,53 | 0,58 | 0,65 | |
Dividende8 | 0,10 | 0,12 | 0,16 | 0,20 | 0,22 | 0,24 | 0,26 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: BDO |
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