Mindestens vier positive Erkenntnisse liefert der Neun-Monats-Bericht von Isra Vision: So kam der Spezialist für Oberflächeninspektionen zur industriellen Bildverarbeitung und sonstigen Automatisierungslösungen im dritten Quartal des Geschäftsjahrs 2018/19 (30. September) auf eine EBIT-Marge von 22,2 Prozent (bezogen auf die Relation von Ergebnis vor Zinsen und Steuern zur Gesamtleistung). Derart profitabel arbeitete Isra Vision bislang noch in keinem Quartal zuvor. Zudem zeigt das Geschäft der Darmstädter mit den Kunden aus der Automobilindustrie offenbar keine gravierende Verlangsamung, wie bei so vielen anderen Unternehmen. Das liegt zum einen daran, dass Isra Vision zunehmend auch Autohersteller aus China, Südkorea und Amerika adressiert und den bestehenden Kundenstamm damit deutlich vergrößert. Zudem weist der SDAX– und TecDAX-Konzern darauf hin, dass die großen Anbieter gerade „in Phasen der ökonomischen Abkühlung in die Optimierung der Produktion und die Steigerung der Effizienz investieren“.
Insgesamt verfügt Isra Vision zurzeit über einen kommoden Auftragsbestand von 93 Mio. Euro – das sind 3 Mio. Euro mehr als vor einem Jahr: Auch das eine gute Nachricht. Nur loben kann man auch die starke Entwicklung des operativen Cashflows, der nach neun Monaten 2018/19 um 45 Prozent auf knapp 26,58 Mio. Euro vorangekommen ist. Ermutigend aus Investorensicht ist zudem, dass CEO Enis Ersü für das bald anlaufende neue Geschäftsjahr 2019/20 ebenfalls ein zweistelliges Wachstum für Umsatz und Ertrag ankündigt. Und das sogar ohne den Zusatz „im niedrigen zweistelligen Bereich“, wie er für das noch laufende Jahr gilt. Insgesamt ist es daher nicht verwunderlich, dass die Börsianer den Zwischenbericht mit einem deutlichen Kursplus von gut acht Prozent auf knapp 33 Euro quittieren.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Allerdings ist das wohl auch stark dem Umstand geschuldet, dass es zuvor seit Ende Juli kräftig bergab ging mit dem Aktienkurs. Die Mitte August abgeschlossene Akquisition der 2001 gegründeten Schweizer Phontonfocus (Umsatz im hohen einstelligen Millionenbereich) sorgte jedenfalls nicht für Kauflaune an der Börse. Hier warten die Investoren noch immer auf den großen Wurf von Ersü. Der lässt sich indes nicht in die Karten schauen und betont im Zwischenbericht lediglich: „Weitere Akquisitionstargets aus den Bereichen Industrieautomatisierung, Production Analytics bzw. INDUSTRIE 4.0-Sensorik befinden sich in der näheren Betrachtung.“ Per saldo bleibt es dabei: Isra Vision wächst mit der Präzision eines Uhrwerks, allerdings in keinem besonders stürmischen Tempo. Zudem lassen die Margen keinen übermäßigen Spielraum nach oben zu, selbst wenn das dritte Quartal jetzt ein kleines Ausrufezeichen gesetzt hat.
Zur Bewertung der Aktie lässt sich eigentlich nur sagen, dass sie bei den Rekordkursen von 60 Euro einigermaßen Wahnsinn war und jetzt in den sehr sportlichen Bereich mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von deutlich über 20 zurückgekommen ist. Andererseits hat Qualität eben ihren Preis und boersengefluester.de schätzt Notierungen unterhalb von 40 Euro daher weiterhin als Kaufkurse ein. Wer spekulativer unterwegs ist und es lieber gehebelt mag, kann es auch mit einem Turbo der DZ BANK versuchen. Das Produkt mit der WKN: DDQ1H9 etwa hat einen Hebel von 1,89. Ausgeknockt werden Investoren hier, wenn sich die Notiz der Isra-Aktie bis auf 16,27 Euro halbieren sollte.
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