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InVision: Happy Kunden – happy Aktionäre

Peter Bollenbeck, CEO von InVision, hat eine mutige Entscheidung getroffen: Nachdem das auf die Personalplanung von Call Centern spezialisierte Software-Unternehmen in den vergangenen Jahren operativ – aber auch mit Blick auf den Aktienkurs – nicht mehr wirklich vom Fleck kam, hat Bollenbeck die vermutlich größte Investitionsoffensive der Firmenhistorie gestartet. So soll allein die Zahl der Mitarbeiter von zuletzt 118 in den kommenden fünf Jahren um bis zu 400 Angestellte wachsen. Insbesondere das Thema Kundenbetreuung steht für den Anfang ganz oben auf der Liste. Dafür nimmt InVision für 2021 und 2022 ein negatives Betriebsergebnis von in Summe bis zu 6 Mio. Euro in Kauf. Die finanziellen Reserven dafür haben die Düsseldorfer. Allein die vorhandene Netto-Liquidität beträgt gut 5 Mio. Euro. Ob der Plan am Ende aufgeht, lässt sich gegenwärtig freilich noch nicht sagen.

Immerhin haben sich die Börsianer schnell auf die Seite von InVision gestellt, was ein gutes Zeichen ist. Seit Bekanntgabe der Wachstumspläne im Frühjahr 2021 geht es kontinuierlich bergauf mit der Notiz und haben den Börsenwert auf zurzeit knapp 72,5 Mio. Euro steigen lassen. Zum Vergleich: Für 2025 kalkuliert das Unternehmen mit Untergrenze 50 Mio. Euro sowie einer EBIT-Marge nördlich von 25 Prozent – entsprechend einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern von wohl mindestens 13 Mio. Euro. Zumindest aus der Langfristperspektive hätte die InVision-Aktie damit noch gut Luft nach oben. Kurzfristig ist aber zumindest das bisherige Kursziel von Warburg Research überschritten.

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Das nächste Update in Form der Halbjahreszahlen gibt es am 26. August 2021. Schwer zu sagen, ob sich aus dem Zahlenwerk bereits eine Wasserstandsmeldung zur Wirksamkeit der jüngsten Investitionen auf Konzernebene ableiten lässt. Letztlich sind die Herausforderungen auf internationaler Ebene noch zu heterogen. Trotzdem: In den bisherigen Hintergrundgesprächen mit boersengefluester.de oder bei Präsentationen auf Investorenkonferenzen machte Bollenbeck immer einen putzmunteren Eindruck – jedenfalls erfrischend anders als die meisten Vorstände aus dem Kreis der börsennotierten IT- und Software-Unternehmen. Fakt ist allerdings auch, dass das grundsätzliche Interesse des Kapitalmarkts noch längst nicht wieder dort ist, wo es früher einmal war.

Immerhin sorgte InVision schon vor zehn Jahren mit der Umstellung des Geschäftsmodells auf Cloud-Computing für Schlagzeilen, als das Thema bei den meisten anderen Software-Unternehmen noch längst nicht so prominent auf der Agenda stand. Entsprechend gut sieht sich auch Bollenbeck positioniert: „Wir betreiben ein hoch skalierbares Geschäftsmodell, besetzen eine exzellente strategische Ausgangsposition und treffen auf ein erhebliches unausgeschöpftes Wachstumspotenzial mit zahlreichen Wachstumsoptionen“, heißt es im Geschäftsbericht. Wer den Titel im Depot hat, sollte nach unserer Auffassung engagiert bleiben. Und wer risikobereit ist, kann sich auch auf dem aktuellen Niveau noch ein paar Aktien ins Depot legen. Allerdings gilt es, die kommenden Zwischenberichte regelmäßig zu verfolgen, um frühzeitig zu erkennen, ob die Wachstumsstrategie tatsächlich fruchtet.

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Foto: Privat


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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.