Markus Klahn, Vorstand von Intershop Communications, macht im Hintergrundgespräch mit boersengefluester.de keinen Hehl daraus, dass es ihm natürlich wichtig ist, die EBIT-Serie nun auf mittlerweile neun positive Quartale ausgebaut zu haben. Dabei war das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 31.000 Euro diesmal nur hauchdünn über der Nulllinie. „Das ist nicht berühmt, aber eben auch nicht viel weniger, als wir geplant haben“, sagt Klahn. Immerhin hat der Anbieter von E-Commerce-Software in dem Zahlenwerk für das erste Jahresviertel 2022 unter anderem auch die Erwerbsnebenkosten für die kürzlich erworbene niederländische SPARQUE.AI verarbeitet (siehe dazu auch unseren Beitrag HIER). Und wären die Service-Umsätze nicht um 675.000 Euro auf gut 3,23 Mio. Euro rückläufig gewesen, wären die Belastungen des SPARQUE.AI-Deals vermutlich gar nicht aufgefallen.
So gesehen hat Intershop eigentlich sogar einen sehr ordentlichen Auftakt hingelegt. Und bestimmt hätten sich nicht wenige börsennotierte Unternehmen in einer vergleichbaren Situation als “Reinigungsfirma” betätigt und ein adjustiertes EBIT mit ins Reporting aufgenommen. Nicht so Intershop – und dafür gibt es einen Pluspunkt von uns. Die aus strategischer Sicht wichtigste Kennzahl, die Entwicklung der Auftragseingänge im Cloudbereich, hat sich mit einem Zuwachs von 91 Prozent auf 8,72 Mio. Euro sogar ausnehmend gut entwickelt. Ebenfalls bemerkenswert: Knapp 60 Prozent der Cloud-Ordereingänge stammen von den fünf Neukunden. Den Löwenanteil davon trägt mit rund 3 Mio. Euro die europäische Einheit des japanischen Baumaschinenherstellers Kubota. Ein prima Referenzkunde, der in diesem Fall sogar genannt werden darf.
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Was die Gesamtjahresprognose für den Cloud-Auftragseingang von etwa plus 20 Prozent auf dann rund 20 Mio. Euro angeht, befindet sich Intershop nun jedenfalls in einer kommoden Situation. Rund 40 Prozent des Gesamtjahres-Solls sind bereits nach dem ersten Quartal in trockenen Tüchern. Deutlich mehr strecken muss sich das Unternehmen aus Jena dagegen, um die für 2022 avisierte Steigerung des Gesamtumsatzes von etwa 10 Prozent zu erreichen. Q1 brachte schließlich nur ein Plus von rund vier Prozent auf 9,21 Mio. Euro. Nun: Sofern die Service-Umsätze im erhofften Maß nachziehen, sollte das Ziel weiter erreichbar sein. Und auch was das in Aussicht gestellte EBIT von mindestens 1 Mio. Euro für das Gesamtjahr angeht, macht Vorstand Markus Klahn keine Abstriche. Angesichts der anhaltenden Investitionen sollten Investoren hier allerdings auch nicht fürchterlich mehr erwarten, so dass der Vorjahreswert von 1,31 Mio. Euro wohl eher unterschritten wird – so zumindest die Einschätzung von boersengefluester.de.
Insgesamt sollten Anleger die knapp 65 Mio. Euro Börsenwert ihres Depottitels Intershop aber ohnehin nicht an dem zu erwartenden EBIT für 2022 messen. Noch befindet sich das Unternehmen in der Transformations- und Investitionsphase Richtung Cloud. Die wird auch 2023 nicht abgeschlossen sein. Umso wichtiger aber, dass die zentralen Cloud-Kennzahlen bei Intershop allesamt in die richtige Richtung zeigen. Das wird sich auch in steigenden Aktienkursen auswirken, da sind wir uns trotz der schwierigen konjunkturellen und politischen Großwetterlage ziemlich sicher. Immerhin hat sich das Corona-Thema in wirtschaftlichen Alltag ein wenig verflüchtigt: „Wir sehen nicht mehr, dass Entscheidungen und Prozesse deswegen verzögert werden“, sagt Klahn. Insgesamt lohnt es sich jedenfalls, ein wenig tiefer in den Zwischenbericht für das ersten Quartal 2022 von Intershop einzusteigen und nicht bloß auf das mit minus 132.000 Euro leicht ins negative Terrain gerutschte Ergebnis nach Steuern zu schauen.
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[sws_grey_box box_size=”640″]Hinweis: Die Berichterstattung und Handlungseinschätzungen durch boersengefluester.de stellen keine Anlageempfehlungen und auch keine Empfehlung oder einen Vorschlag einer Anlagestrategie dar. Zwischen der Intershop Communications AG und boersengefluester.de besteht eine entgeltliche Vereinbarung zur Soft-Coverage der Intershop-Aktie. Boersengefluester.de hält keine Beteiligung an der Intershop Communications AG. Boersengefluester.de nimmt Maßnahmen zur Vermeidung von Interessenkonflikten vor.[/sws_grey_box]
Foto: Clipdealer
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