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Intershop Communications: Wechsel auf Vorstandsebene

Überraschende Meldung von Intershop Communications: „Der langjährige Vorstandsvorsitzende Dr. Jochen Wiechen scheidet wie geplant mit Ablauf seines Vorstandsvertrages Ende August 2021 auf eigenen Wunsch aus dem Unternehmen aus.“ Den perfekten Zeitpunkt, um eine Veränderung auf Vorstandsebene anzukündigen, gibt es vermutlich ohnehin nicht. Und wenn ein CEO dann auch noch – wie Jochen Wiechen – das Gesicht gegenüber dem Kapitalmarkt ist, können Investoren leicht nervös werden und über die Hintergründe des Wechsels zu tuscheln beginnen. Auf Nachfrage versicherte uns Unternehmenssprecherin Heide Rausch jedoch, dass es keinen Grund für irgendwelche Spekulationen gibt. Letztlich handelt es sich um einen Vorgang, wie er im Wirtschaftsleben nunmal vorkommt. Zumindest haben die Anleger – und natürlich auch Mitarbeiter und Kunden – nun ausreichend Zeit, sich mit der anstehende Personalie auseinanderzusetzen.

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Bis zur Hauptversammlung am 6. Mai 2021, so lange will Wiechen (Jahrgang 1957) an Bord bleiben und anschließend bis August beratend zur Seite stehen, sind es noch knapp vier Monate. Und eine an die für 17. Februar geplante Veröffentlichung der vorläufigen Jahreszahlen gekoppelte Personalmeldung, wollte Intershop ebenfalls vermeiden. So gesehen ist der jetzt gewählte Zeitpunkt vermutlich doch ganz clever. Zudem entsteht kein Vakuum, weil die Nachfolgeregelung bereits steht: So übernimmt der bisherige COO Markus Klahn (Jahrgang 1967) die Rolle des Alleinvorstands. Klahn ist ehemaliger Unternehmer und war später Vertriebsverantwortlicher bei verschiedenen Firmen. Seit April 2018 ist er bei Intershop für das operative Geschäft verantwortlich. Wiechen war ehemals CTO von Intershop – hat seine Wurzeln also eher im technischen Bereich.

Änderungen in der Strategie, wird es deswegen jedoch nicht geben: „Markus Klahn steht für die konsequente Umsetzung der Cloud-Strategie und die kontinuierlich steigenden wiederkehrenden Erlöse der Gesellschaft“, heißt es offiziell. Für 2020 hatte Intershop zuletzt einen leichten Anstieg der Umsatzerlöse sowie in „leicht positives“ Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Aussicht gestellt. Nach neun Monaten kam der Spezialist für E-Commerce-Software auf ein EBIT von 0,60 Mio. Euro. Der Aktienkurs pendelt seit mehreren Monaten seitwärts, obwohl die fundamentalen Eckdaten in die richtige Richtung zeigen und Intershop nachhaltig schwarze Zahlen schreibt. Zurzeit sehen wir jedenfalls keinen Grund, an unserer zuletzt positiven Einschätzung – siehe dazu auch den Bericht HIER – abzurücken.

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Foto: Clipdealer

[sws_grey_box box_size=”640″]Hinweis: Die Berichterstattung und Handlungseinschätzungen durch boersengefluester.de stellen keine Anlageempfehlungen und auch keine Empfehlung oder einen Vorschlag einer Anlagestrategie dar. Boersengefluester.de hält keine Beteiligung an Intershop Communications. Zwischen Intershop und boersengefluester.de besteht eine Vereinbarung zur Soft-Coverage der Intershop-Aktie.[/sws_grey_box]

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.