Erst die Gewinnwarnung für 2018 – nun auch noch eine Barkapitalerhöhung: Der E-Commerce-Softwareanbieter Intershop Communications verlangt seinen Aktionären zurzeit ganz schön was ab. Das Resultat ist ein Aktienkurs, der sich einfach nicht nachhaltig berappeln kann. Jedenfalls hätte es vor zwölf Monaten wohl niemand vermutet, dass Intershop noch einmal neue Aktien zu einem Bezugspreis von 1,14 Euro ausgeben muss. Immerhin notierte der Small Cap im ersten Quartal 2018 lange Zeit oberhalb der Marke von 2,00 Euro. Die jüngste Kapitalerhöhung vom Mai 2018 wurde zu 1,62 Euro je Aktie durchgeführt und spülte brutto rund 5,1 Mio. Euro in die Kassen. Geplant ist nun die Ausgabe von bis zu 4.356.478 Anteilscheinen – entsprechend einem Mittelzufluss von brutto knapp 5 Mio. Euro. Eine bewährte Größenordnung offenbar. Die Einnahmen will das in Jena ansässige Unternehmen erneut in den Umbau des Geschäftsmodells stecken. „Wir stehen an einem markanten Punkt in der Intershop-Historie und wir sind fest davon überzeugt, dass die Transformation zum Cloud-Geschäft den richtigen Schritt für zukünftig profitables Wachstum darstellt“, sagt CEO Jochen Wiechen und betont, dass bestehende Aktionäre bereits ihre Teilnahme an der signalisiert haben.
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Konkrete Namen nennt Wiechen zwar nicht. Im Kern kann es sich dabei aber nur um das Umfeld der von Frank Fischer geführten Shareholder Value Management handeln. Die Frankfurter stehen seit Jahren an der Seite von Intershop. Als Privatanleger muss man sich freilich fragen, ob es überhaupt sinnvoll ist, an der Maßnahme teilzunehmen. Letztlich zieht beschäftigt der Umbau des Geschäftsmodells das Unternehmen ja schon etwas länger – und wird dies wohl auch künftig tun. Dabei gibt es zwar immer wieder ermutigende Zwischenmeldungen. Am Ende müssen Investoren aber damit zurecht kommen, dass wohl kaum vor 2020 mit einem spürbaren Ergebnisswing zu rechnen ist. Mit anderen Worten: Die harten Zahlen werden aufgrund der höheren Vertriebs- und Marketingkosten noch einige Quartale mau bleiben. Auf der Habenseite steht derweil, dass der Börsenwert von rund 46 Mio. Euro – gemessen am Umsatzziel von 50 Mio. Euro für das kommende Jahr – eher moderat ist. Da weisen vergleichbare Unternehmen ganz andere Multiples auf. Mit anderen Worten: Wer ganz fest an die Story glaubt und noch nicht übergewichtet ist in Intershop-Aktien, kann an der Kapitalmaßnahme teilnehmen. Für alle anderen Investoren dürfte es wohl auch nicht weiter schlimm sein, sich ein Stück weit verwässern zu lassen. Das gilt insbesondere mit Blick auf den wenig erbaulichen Chartverlauf des im Prime Standard gelisteten Spezialwerts.
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Foto: Pixabay
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