Das muss man auch erstmal hinbekommen: Unmittelbar vor dem Start der aktuellen Kapitalerhöhung, steuert der Aktienkurs von InterCard mit Schwung auf das bisherige All-Time-High von 9,69 Euro aus dem Dezember 2015 zu. Entsprechend dürfte es wohl eine stattliche Nachfrage nach den bis zu knapp 303.000 neuen Aktien des hauptsächlich für ihre ID-Karten an Universitäten und Hochschulen in Deutschland sowie der Schweiz bekannten Unternehmens geben. Potenzieller Mittelzufluss: Knapp 2,3 Mio. Euro brutto. Das ist jetzt – verglichen mit größeren börsennotierten Unternehmen – nicht unbedingt die Welt. Für Intercard ist die Transaktion aber ein nächster wichtiger Schritt, um die eigene Produktplattform weiter zu optimieren und gegebenenfalls auch auf der Akquisitionsseite tätig zu werden – wie schon so häufig in der Vergangenheit.
Dabei hat sich die grundlegende Investmentstory von Intercard seit unserer jüngsten ausführlichen Besprechung (HIER) vom Frühjahr nicht grundlegend geändert: Die Gesellschaft adressiert nicht nur neue Kundengruppen, etwa aus dem Kliniksektor, sondern setzt darüber hinaus zunehmend auf Smartphone-basierte Lösungen mit einer deutlich größeren Bandbreite als früher. So lassen sich mit den modernen Systemen Bereiche wie Zutrittskontrolle, Bezahlvorgänge etwa in Kantinen oder dem Aufladen von E-Auto auf dem Betriebsgelände oder auch die Zeiterfassung locker miteinander kombinieren und auch in die ERP-Systeme der Kunden integrieren. Auf dem Eigenkapitalforum der Deutschen Börse betont CEO Gerson Riesle: „InterCard wandelt sich immer mehr von einem Hardware- hin zu einem Softwareanbieter.“ Und genau diese Transformation spiegelt sich im Aktienkurs wider.
Durch eine Kombination aus organischem und anorganischem Wachstum will die Gesellschaft dabei ihren Umsatz von zuletzt etwas mehr als 20 Mio. Euro auf das Doppelte hieven. Die EBITDA-Marge – definiert als die Relation von Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zum Umsatz – wird sich dabei gegenüber dem bisherigen Niveau von rund zehn Prozent ein wenig verbessern, „aber nicht exorbitant“, wie das Management auf dem Eigenkapitalforum einräumte. Das wiederum liegt nicht etwa an der mangelnden Skalierbarkeit des Geschäfts, sondern vielmehr daran, dass InterCard weiter in die eigene Plattform investiert. „Von der Chip-Karte zum zentralen ID-System“, beschreibt Riesle die Reiseroute. Nicht wirklich optimal ist derweil die Firmenbezeichnung InterCard. Wer intercard.de im Internet eingibt, landet auf der Seite eines in der Nähe von Münchner beheimateten Zahlungsabwicklers. Und so musste die börsennotierte InterCard auf die Domain intercard.org als Marke ausweichen.
Um hier Besserung zu verschaffen, ist das Unternehmen aus Villingen-Schwenningen gerade dabei, den Kunstnamen SECANDA als neue Marke zu etablieren – die entsprechende Webseite ist bereits live. Boersengefluester.de ist gespannt, ob es perspektivisch womöglich sogar zu einer kompletten Umfirmierung kommt. Bewertungstechnisch ist die seit einigen Wochen auch über Xetra handelbare Intercard-Aktie auf den ersten Blick sicher kein Schnäppchen – gerade bezogen auf die klassischen Ergebnismultiples. Und auch das jüngste 10,80-Euro-Kursziel der GBC-Analysten rückt bereits in Sichtweite. Dennoch gefällt uns die Story weiterhin überdurchschnittlich gut. Das hat uns die Präsentation auf dem Eigenkapitalforum einmal mehr gezeigt. Kaum ein Unternehmen aus dem Wettbewerbsumfeld ist so breit aufgestellt wie InterCard und durch die vielen kleinen Zukäufe wachsen die technologische und auch die Kundenbasis weiter kontinuierlich an.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Foto: Danny Lines auf Unsplash