Der Mann glaubt an sein Unternehmen. Allein seit Anfang November 2023 hat Gottfried Greschner, Gründer und Vorstandsvorsitzender von Init Innovation in Traffic Systems, nun 23.900 Init-Aktien im Gegenwert von knapp 737.500 Euro erworben. Damit gehört Greschner, dem nun rund 42,4 Prozent aller Init-Aktien zuzurechnen sind, momentan zu den eifrigsten Insider-Käufern auf dem heimischen Kurszettel überhaupt. Im Chart spiegeln sich die regelmäßigen Directors Dealings – in Kombination mit dem bis Dezember 2023 ebenfalls noch laufenden Aktienrückkaufprogramm – sehr deutlich wider: So hat sich die Notiz des Telematikanbieters wieder zurück bis an die obere charttechnische Begrenzung von rund 32 Euro gekämpft. Die kommenden Wochen werden also spannend, denn wenn die Notiz auch diese Hürde signifikant nach oben durchbricht, wäre der Weg erst einmal frei.
Fundamental gehört das Unternehmen ohnehin in die Rubrik der Qualitätswerte aus dem Coverage-Universum von boersengefluester.de. Selbst wenn auch die Karlsruher nicht gefeit vor Rückschlägen sind, seit dem Börsengang im Jahr 2001 zu einem Ausgabekurs von 5,10 Euro hat die Gesellschaft durchgängig schwarze Zahlen geschrieben und seit dem Jahr 2006 auch kontinuierlich Dividenden gezahlt. Die Bilanzkennzahlen sind durchweg robust. Für 2023 peilt Init Umsatzerlöse zwischen 200 und 220 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in einer Bandbreite von 20 bis 25 Mio. Euro an. Damit steuert die Gesellschaft erneut auf einen Rekordabschluss zu.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 130,55 | 135,71 | 156,46 | 180,67 | 176,66 | 191,25 | 210,80 | |
EBITDA1,2 | 12,76 | 10,94 | 23,45 | 28,89 | 27,41 | 31,21 | 32,26 | |
EBITDA-Marge3 | 9,77 | 8,06 | 14,99 | 15,99 | 15,52 | 16,32 | 15,30 | |
EBIT1,4 | 8,56 | 6,37 | 16,24 | 19,64 | 17,57 | 21,01 | 21,02 | |
EBIT-Marge5 | 6,56 | 4,69 | 10,38 | 10,87 | 9,95 | 10,99 | 9,97 | |
Jahresüberschuss1 | 3,64 | 2,44 | 11,34 | 14,94 | 12,45 | 16,50 | 15,15 | |
Netto-Marge6 | 2,79 | 1,80 | 7,25 | 8,27 | 7,05 | 8,63 | 7,19 | |
Cashflow1,7 | 2,05 | 12,81 | 21,13 | 24,44 | 16,01 | 24,38 | 7,98 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,37 | 0,24 | 1,13 | 1,50 | 1,25 | 1,66 | 1,54 | |
Dividende8 | 0,22 | 0,12 | 0,40 | 0,55 | 0,55 | 0,70 | 0,70 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |
In trockenen Tüchern sind die Zahlen allerdings noch nicht. Regelmäßig entscheidet bei Init das Abschlussquartal über den Gesamterfolg – und hier liegen die Daten eben noch nicht vor. Nach Abschluss des dritten Quartals 2023 kam die Gesellschaft „nur“ auf eine EBIT von 7,15 Mio. Euro, was spürbar unter dem vergleichbaren Vorjahreswert von 10,21 Mio. Euro liegt. Immerhin deuten die massiven Insidertrades von Gottfried Greschner darauf hin, dass die Geschäfte wohl eher gut gelaufen sind. Zur weiteren Einordnung: An der Börse bringt es Init auf eine Kapitalisierung von rund 317 Mio. Euro. Das KGV siedeln wir derzeit im Bereich um 15 an, was isoliert gesehen nicht übermäßig günstig ist. Historisch gesehen liegt das Durchschnitts-KGV von Init aber eher bei deutlich über 20.
Am ehesten vergleichbar ist die Init-Aktie mit der grundsätzlich kleineren IVU Traffic aus Berlin, wobei der Mix an Bewertungskennzahlen wie KGV, KBV oder Dividendenrendite zurzeit durchgängig leichte Vorteile für die Init-Aktie signalisiert. Letztlich sind jedoch beides qualitativ hochwertige Small Caps. Die Analysten der Quirin Privatbank sehen den fairen Wert der Init-Aktie zurzeit bei 52,50 Euro. Die Experten von Warburg Research veranschlagen das Kursziel mit 42,50 Euro deutlich tiefer, aber auch hier ergibt sich noch immer ein erkleckliches Potenzial.
Foto: Clipdealer
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