Endlich: Das leidige Thema Kapitalerhöhung bei IFA Hotel & Touristik ist durch – und zwar mit bemerkenswerten Ergebnissen. So hat der spanische Großaktionär Lopesan Touristik nicht nur voll mitgezogen, sondern auch alle neuen Aktien abgeräumt, für die das Bezugsrecht nicht ausgeübt wurde. Demnach kommt Lopesan mittlerweile auf einen Stimmanteil von 76,26 Prozent – nach zuvor offiziell 52,16 Prozent (Download Wertpapierprospket: HIER). Ankeraktionär Newinvest um Victor Garrido Montes de Oca hat dagegen bei der Transaktion nicht mitgezogen und sich auf einen Anteil von 13,52 Prozent verwässern lassen. In absoluten Zahlen hält Lopesan nun knapp 37,75 Millionen IFA Hotel-Aktien. Zur Einordnung: Hätte Lopesan lediglich die eigenen Bezugsrechte voll ausgeübt, wäre die Touristikgruppe nach der Kapitalerhöhung auf „nur“ annähernd 25,82 Millionen Anteile gekommen. Das Delta von rund 11,93 Millionen Aktien speist sich vermutlich zu knapp 85 Prozent aus den von Newinvest übernommenen Bezugsrechten, der Rest kommt aus dem Streubesitz.
Der Brutto-Emissionserlös von fast 200 Mio. Euro ist derweil Teil eines Finanzierungsmixes zur Umsetzung von Investitionsvorhaben von in Summe fast 530 Mio. Euro. Der mit Abstand größte Brocken ist dabei eine neue Hotelanlage in der Dominikanischen Republik mit einem Volumen von 342,5 Mio. Euro. Ansonsten geht es um ein weiteres Hotel auf den Kanaren für 90 Mio. Euro sowie Renovierungsmaßnahmen auf Gran Canaria und an der Ostsee. Ist also ein gewaltiges Pensum, was IFA Hotel sich da vorgenommen hat. Aber: Nach allem was zu hören ist, müssen die Geschäfte unverändert brummen. Jedenfalls scheint Lopesan ein goldenes Händchen zu haben, auch wenn die Aktivitäten für Außenstehende mitunter recht intransparent daherkommen.
Extrem spannend wird die Investmentstory für die verbleibenden Aktionäre aber schon allein deshalb, weil Lopesan nun theoretisch die erforderliche Mehrheit hat, um einen Beherrschungsvertrag in die Wege zu leiten. Der wiederum wäre dann verbunden mit einer (hoffentlich) ansprechenden Garantiedividende. Aber wie gesagt: Die Spanier sind schwer auszurechnen. Bewertungstechnisch ist die IFA-Aktie nach Auffassung von boersengefluester.de weiterhin viel zu günstig. Das Mindestziel sollte dabei der Buchwert sein, und der sollte nach unseren Berechnungen zurzeit bei knapp 9,60 Euro je Aktie liegen.