Schneller als erwartet gibt es Neuigkeiten hinsichtlich eines Börsenrückzugs von IBS. So hat Großaktionär Siemens nun die Einleitung eines Squeeze-out-Verfahrens für den Softwareanbieter aus Höhr-Grenzhausen angekündigt. Erst kürzlich hatte die DAX-Gesellschaft gemeldet, dass ihr Anteil an IBS die Schwelle von 95 Prozent überschritten habe. Vorangegangen war ein Schulterschluss der noch beteiligten Investoren: der Beteiligungsgesellschaft Scherzer & Co. sowie der Karl-Walter Freitag zurechenbaren Ost-West Beteiligungs- und Grundstücksverwaltungs-AG. Insbesondere der bereits seit längerer Zeit engagierte Freitag lieferte sich in der Vergangenheit manches Scharmützel mit Siemens. Nun hat der Aktionärskläger seine Anteile an die Kölner Scherzer verkauft, die das Gesamtpaket anschließend an den DAX-Konzern weiterveräußerten. Zum Kaufpreis gibt es keine Angaben. Scherzer teilte lediglich mit, dass die Transaktion einen „positiven Effekt auf den Inventarwert der Gesellschaft“ habe. Letztlich handelt es sich aber um eine elegante Lösung für alle Beteiligten.
Noch offen ist, wann der Squeeze-out eingeleitet werden soll. Zunächst einmal steht die ordentliche Hauptversammlung von IBS am 12. März 2014 an. Wichtig für Aktionäre: Nach diesem Treffen wird die Garantiedividende von 0,23 Euro pro Aktie ausgeschüttet. Über den Börsenrückzug wird dann auf einer gesonderten außerordentlichen Hauptversammlung entschieden. Einen offiziellen Termin dafür gibt es noch nicht. Wie aus Firmenkreisen zu hören ist, dürfte das Treffen vermutlich erst im Laufe des Sommers stattfinden. Offen ist auch die entscheidende Frage: Zu welchem Preis werden die noch investierten Anleger ausgequetscht? Viel Luft nach oben ist bei der Bewertung nicht vorhanden. Denkbar ist sogar, dass die Gutachter den angemessenen Wert unterhalb der aktuellen Notiz von 12,69 Euro ansiedeln. Da auch die Dividendenrendite keine schlagenden Argumente für die IBS-Aktie liefert, sollten Anleger nun über Verkäufe nachdenken.