Bei der Präsentation von HWK 1365 auf der von GBC organisierten Münchner Kapitalmarkt Konferenz (MKK) Mitte November 2023 war der Vortragsraum bis auf den letzten Platz gefüllt. Viele Investoren mussten sogar stehen, wenn Sie dem Vortrag von Heiko Hesemann und Wolf Waschkuhn lauschen wollten. Die Story in Kurzform: HWK steht für Hüttenwerke Köningsbronn, die Zahl 1365 für die erstmalige Erwähnung in den Geschichtsbüchern. Dabei dreht sich bei HWK alles um Kalanderwalzen, die bei der Herstellung von Papier unerlässlich sind. Ein optisch beeindruckender Produktionsprozess, der bis zu neun Monate für große Exemplare dauert – mit einer in den vergangenen Jahren noch wechselvolleren wirtschaftlichen Entwicklung. Zwischenzeitlich stand HWK sogar mit dem Rücken zur Wand und konnte nur mit harten Einschnitten gerettet werden.
Zuletzt setzte das Unternehmen 21,8 Mio. Euro um und kam dabei auf einen Überschuss von 1,7 Mio. Euro – bei einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 2,5 Mio. Euro. Die operative Marge entspricht damit etwa der Rendite von ambitionierten Maschinenbauern wie Krones. In diesem Zusammengang empfiehlt boersengefluester.de unbedingt, sich eine halbe Stunde Zeit für die auf YouTube abrufbare Dokumentation des SWR zu nehmen. Danach weiß man enorm viel über das Unternehmen, das jetzt via Reverse-IPO den Schritt an den Kapitalmarkt geschafft hat. Den ursprünglichen Fahrplan konnte HWK 1365 allerdings nicht halten, denn auf der MKK sagte Waschkuhn: „Voraussichtlich in der zweiten Mai-Hälfte wollen wir notiert sein.“ Sei es drum: Jetzt ist der erste Schritt gelungen, zeitnah soll dann ein Uplisting vom „normalen“ Düsseldorfer Freiverkehr in den dortigen Primärmarkt erfolgen – plus dem bei solchen Transaktionen üblichem Xetra-Listing. Wer sich intensiver mit den Finanzdaten befassen will, sollte zusätzlich einen Blick auf die frisch erschienene Studie von mwb Research (HIER) zu HWK 1365 werfen.
Das gewaltige Interesse der Investoren an der MKK-Präsentation hängt indes nicht nur mit dem grundsätzlichen Mangel an Börsenkandidaten zusammen, sondern liegt auch am Aktionärskreis um Wolf Waschkuhn sowie Frank Günther, der ebenfalls im Verwaltungsrat von HWK 1365 sitzt. Beide Finanzexperten gehören zum Team der auf die Restrukturierung von Sondersituationen spezialisierten One Square Advisors aus München. Spezialgebiet von One Square sind bedrohte Mittelstandsanleihen. Ein schwieriges Terrain, mit vielen Verlierern auf der Investorenseite. Entsprechend genau schaut sich die Smallcap-Szene die weitere Entwicklung bei HWK 1365 an. Boersengefluester.de bleibt ebenfalls am Ball und wird regelmäßige Updates bringen.
Foto: Adobe Stock
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