HFG
HELLOFRESH INH
Anteil der Short-Position: 10,37%
LXS
Lanxess
Anteil der Short-Position: 10,25%
NDA
Aurubis
Anteil der Short-Position: 9,84%
BOSS
HUGO BOSS
Anteil der Short-Position: 7,92%
SDF
K+S
Anteil der Short-Position: 7,54%
EVT
Evotec OAI
Anteil der Short-Position: 6,05%
AIXA
Aixtron
Anteil der Short-Position: 5,18%
GXI
Gerresheimer
Anteil der Short-Position: 3,74%
TKA
ThyssenKrupp
Anteil der Short-Position: 3,61%
PSM
PROSIEBENSAT.1
Anteil der Short-Position: 3,39%
S92
SMA Solar Techn.
Anteil der Short-Position: 3,39%
LHA
Lufthansa
Anteil der Short-Position: 3,36%
TUI1
TUI
Anteil der Short-Position: 3,32%
RDC
REDCARE PHARMACY ...
Anteil der Short-Position: 3,13%
AFX
Carl Zeiss Meditec
Anteil der Short-Position: 2,59%
EVK
EVONIK INDUSTRIES
Anteil der Short-Position: 2,51%
WAF
SILTRONIC
Anteil der Short-Position: 2,08%
NDX1
Nordex
Anteil der Short-Position: 2,05%
BC8
Bechtle
Anteil der Short-Position: 1,36%
VNA
VONOVIA
Anteil der Short-Position: 1,17%
SMHN
SUESS MICROTEC
Anteil der Short-Position: 0,88%
FNTN
FREENET
Anteil der Short-Position: 0,70%
KGX
KION GR.
Anteil der Short-Position: 0,57%

HWK 1365: „Als Weltmarktführer für Hightech-Walzen neue Potenziale erschließen“

Neu auf dem deutschen Kurszettel ist seit diesem Sommer die Aktie der HWK 1365 SE. Über den Mantel der Terentius ist mit der Hüttenwerke Königsbronn Deutschlands ältestes Industrieunternehmen an die Börse gegangen. Im Jahr 1365 für den Abbau von Eisenerz gegründet, wurden im 17. Jahrhundert Kanonenrohre gegossen und inzwischen ist man Weltmarktführer in einer Nische im Maschinenbau. Welche dies ist, warum man von E-Commerce und Umweltschutz profitiert, wie man mit steigenden Energiekosten umgeht und was das Wachstum neben dem Kerngeschäft treiben soll, erläutert der Geschäftsführende Direktor Wolf Waschkuhn im Interview. Die Aktie wird seit dem 21. Oktober 2024 an der Börse Düsseldorf fortlaufend gehandelt und ein Xetra-Listing ist in Vorbereitung. Derzeit steht der Kurs bei knapp über 30 Euro. Die Analysten von mwb Research haben ein Kursziel von 83,50 Euro. Außergewöhnlich: Beim Börsenstart hielten die Mitarbeiter rund ein Drittel der Aktien.


Herr Waschkuhn, HWK ist zwar Deutschlands ältestes Industrieunternehmen, aber an der Börse ein Newcomer. Bitte stellen Sie das Unternehmen kurz vor.

Wolf Waschkuhn: Die Hüttenwerke Königsbronn sind Weltmarktführer bei großen Kalanderwalzen. Der Kalandrierprozess am Ende der Papierproduktion bestimmt maßgeblich die Oberflächengüte und Konsistenz der Papierdicke. Kalanderwalzen sind also für die Papierqualität entscheidend. Sie sind ein echtes Hightech-Produkt des deutschen Maschinenbaus: bis zu 12 Meter lang und bis zu 85 Tonnen schwer bei einer Durchmesserabweichungstoleranz von maximal 6 µm über die gesamte Länge – ein menschliches Haar ist 50 bis 70 µm dick. Die hohe Oberflächenhärte bei gleichzeitiger hoher Dauerfestigkeit durch metallurgisch komplexe Werkstoffgefüge basiert auf unserem firmeneigenen Gießverfahren. Unsere Spitzenqualität kann gewährleisten, dass Kalanderwalzen in einer Papiermaschine über Jahrzehnte bei 300 Grad und 2.000 Umdrehungen pro Minute praktisch 24 Stunden am Tag laufen.

Entsprechend hoch sind die Eintrittsbarrieren und es gibt nur ganz wenige Hersteller. Kürzlich erfuhren wir auf der MIAC, der europäischen Branchenmesse der Papiermaschinenhersteller, dass man in China vergeblich versuchte, unsere Walzenqualität zu imitieren. Nun habe man es aufgegeben – ein schöner Auftrag folgte prompt. Unser Marktanteil liegt bei gut 80 Prozent. Daneben produzieren wir auch hochwertige Walzen für andere Branchen wie beispielsweise die Lebensmittelindustrie und wollen die Anwendungsbereiche in den kommenden Jahren erweitern.

Bleiben wir zunächst im Kerngeschäft. In einer Welt der Digitalisierung denkt man bei Papiermaschinen nicht direkt an einen Wachstumsmarkt.

Wolf Waschkuhn: Dabei ist es umgekehrt. Wir profitieren von Digitalisierung und Umweltschutz. Der weltweite Papiermarkt wächst zyklisch im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Dabei gibt es unterschiedliche Trends. Nicht überraschend ist Weißpapier für Zeitungsdruck oder Bürodrucker eher rückläufig. Dagegen steigt beispielsweise die Nachfrage nach Kartonagen für den E-Commerce und nach beschichteten Papieren als umweltfreundliche Alternative zu Plastikverpackungen bei Lebensmitteln. Gleichzeitig werden immer mehr kleine Papierproduktionsmaschinen durch große und effizientere ersetzt. Insbesondere in Asien steht diese Modernisierung noch ziemlich am Anfang. Auch davon profitiert HWK. Damit bietet unser Kerngeschäft eine sehr solide Basis für nachhaltiges profitables Wachstum.

HWK 1365  Kurs: 34,200 €
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick
  2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
Umsatzerlöse1 0,00 0,00 0,00 0,00 16,30 19,40 21,80
EBITDA1,2 0,00 0,00 0,00 0,00 1,90 -1,10 2,50
EBITDA-Marge3 0,00 0,00 0,00 0,00 11,66 -5,67 11,47
EBIT1,4 0,00 0,00 0,00 0,00 1,70 -1,40 2,10
EBIT-Marge5 0,00 0,00 0,00 0,00 10,43 -7,22 9,63
Jahresüberschuss1 0,00 0,00 0,00 0,00 0,60 -0,60 1,70
Netto-Marge6 0,00 0,00 0,00 0,00 3,68 -3,09 7,80
Cashflow1,7 0,00 0,00 0,00 0,00 0,60 -0,60 4,70
Ergebnis je Aktie8 0,00 0,00 0,00 0,00 5,68 -4,19 6,12
Dividende8 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Quelle: boersengefluester.de und Firmenangaben

1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de
Wirtschaftsprüfer:

Hinweis: Zahlen für Umsatz und Ergebnis liegen erst ab 2021 vor.

Die Hüttenwerke Königsbronn sind in einer energieintensiven Branche aktiv. Wie sind Sie mit den Verwerfungen der vergangenen Jahre umgegangen und wie blicken Sie in die Zukunft?

Wolf Waschkuhn: Das Jahr 2022 war natürlich auch für uns, wie für viele Unternehmen in Deutschland, einschneidend – Jahre der Energiestabilität hatten bewährte Absicherungsmechanismen vergessen gemacht. Zunächst möchte ich unseren langjährigen Kunden, den weltgrößten Papiermaschinenbauern, für die kooperative Überwindung dieser Krise danken. Wir konnten über Preiserhöhungen und den sogenannten MELZ, eine Preisgleitklausel im Bezug auf Energiekosten sowie verschiedene Materialien wie Legierungen, Eisen und Schrott vor, die massiven Kostensteigerungen abfedern. Dies war möglich, weil wir eine so starke Stellung in unserer Nische haben.

Kommen wir zu den Perspektiven. Sie wollen den Service ausbauen?

Wolf Waschkuhn: Richtig. Dieser margenstarke Bereich wurde in der Vergangenheit vernachlässigt. Grundsätzlich sind unsere Kalanderwalzen für die Ewigkeit gebaut. Jedoch machen äußere Einflüsse Service und Reparatur notwendig – beispielsweise Papierabrieb auf der Walzenoberfläche oder Fehler in der Bedienung. Dies bedeutet einen großen Aufwand, denn die tonnenschweren Walzen müssen ausgebaut, transportiert und über mehrere Wochen hinweg geschliffen werden. Um dieses Marktpotenzial zu erschließen, haben wir rund 1 Mio. Euro in eine zusätzliche Schleifmaschine investiert. Die Maschine ist ab diesem November einsatzbereit und ihre Kapazität bereits mit den ersten Kunden aus der Region gut ausgelastet. Künftig wollen wir aber auch dort wo die Papiermaschinen stehen – beispielsweise in China – verstärkt Service- und Beratungsleistungen anbieten.

Auch Wachstum in neuen Anwendungsbereichen haben Sie bereits als Ziel genannt.

Wolf Waschkuhn: Absolut. Das Anwendungsuniversum für Walzen ist überraschend groß. Aufgrund der hohen Oberflächenhärte unserer Walzen können wir fast alles pressen beziehungsweise in eine bestimmte Form bringen und das mit hoher Zuverlässigkeit und Einsatzverfügbarkeit. Am Ende entscheidet der Kunde, ob Walzen oder eine andere Technik effizienter ist. In der Lebensmittelindustrie haben wir bei der Produktion von Cornflakes und Bier wieder Fuß gefasst. Ob unsere Walzen in der Produktion von Batterien für Elektroautos eingesetzt werden können, prüfen wir gerade mit einem großen OEM, mehreren Zulieferern und Forschungsinstituten. Darüber hinaus sehen wir unter anderem Potenziale im Farb- und Lackauftrag, bei Mühlen und Zerkleinerungsmaschinen sowie der Ziegel- und Fliesenindustrie. Wir vergessen häufig, dass – trotz aller Apps und Elektronik – Kräfte die Welt bewegen und unsere Walzen vertragen eine Menge davon. Also tatsächlich ein großes Universum, welches bereits heute steigende Bedeutung am Umsatz hat und in Zukunft erheblich zum Wachstum beitragen kann.

INVESTOR-INFORMATIONEN
©boersengefluester.de
HWK 1365
WKN Kurs in € Einschätzung Börsenwert in Mio. €
A3CMG8 34,200 Halten 9,41
KGV 2025e KGV 10Y-Ø BGFL-Ratio Shiller-KGV
20,12 11,44 1,76 13,63
KBV KCV KUV EV/EBITDA
4,09 2,00 0,43 5,12
Dividende '22 in € Dividende '23 in € Div.-Rendite '23
in %
Hauptversammlung
0,00 0,00 0,00 30.08.2024
Q1-Zahlen Q2-Zahlen Q3-Zahlen Bilanz-PK
30.09.2024 28.06.2024
Abstand 60Tage-Linie Abstand 200Tage-Linie Performance YtD Performance 52 Wochen
41,59% 226,02% 1.003,23% 1.003,23%
    

Kommen wir zur operativen Entwicklung. Warum ist 2024 ein Übergangsjahr?

Wolf Waschkuhn: Wie beschrieben hat die Papierindustrie vom E-Commerce-Boom während der Corona-Pandemie profitiert. Daher war eine Konsolidierung in 2024 keine Überraschung. HWK ist in den vergangenen beiden Jahren um insgesamt mehr als 30 Prozent gewachsen und damit deutlich schneller als die Branche. Im laufenden Jahr zeigen wir Anlegern, dass wir auch bei einem Umsatzrückgang profitabel und dividendenfähig sind. Ende September haben wir die Analystenprognose – Umsatz 18,3 Mio. Euro und EBITDA 1,4 Mio. Euro – für das Gesamtjahr bestätigt und der starke Auftragseingang von fast 50 Prozent über Vorjahr deutet darauf hin, dass das zyklische Branchentief bereits durchschritten wurde.

Im nächsten Jahr wollen Sie also wachsen und eine Dividende ausschütten?

Wolf Waschkuhn: Der dynamische Auftragseingang in Verbindung mit dem Ausbau des margenstarken Servicegeschäfts und der Erschließung neuer Anwendungsbereiche für unsere Hightech-Walzen sollten ein deutlich profitables Wachstum in 2025 und darüber hinaus ermöglichen. Von einem Mittelständler im Maschinenbau erwarten Aktionäre eine attraktive Dividende. Dem kommen wir gerne nach. Wie viel es für 2024 sein wird, werden wir in den ersten Monaten des kommenden Jahres mitteilen.

Darüber werden wir berichten. Vielen Dank für das Gespräch, Herr Waschkuhn.


Wolf Waschkuhn ist seit dem Jahr 2019 geschäftsführender Direktor der HWK 1365 SE und einer der Ankeraktionäre. Der Diplom-Ingenieur verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung in den Bereichen Industrie, Finanzrestrukturierung und Management. Er war unter anderem Partner bei Kroll Talbot Hughes, London, KPMG, Frankfurt, Direktor bei Arthur Andersen, London, Leiter der Genfer Unternehmensentwicklung SGS und Entwicklungsleiter beim Automobilzulieferer Fichtel & Sachs aus Schweinfurt. Er hat weitere Positionen als Vorsitzender des Beirates deutscher und luxemburgischer Unternehmen inne. Wolf Waschkuhn studierte Maschinenbau an der Ruhr-Universität Bochum und Betriebswirtschaftslehre und Management an der London Business School.

Fotos: HWK 1365 SE