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Hugo Boss: Bewegung bei den Shortsellern

Normalerweise kein besonders ermutigendes Zeichen. Ausgerechnet bei Shortsellern – also Investoren, die auf fallende Aktienkurse setzen – gehört der Anteilschein von Hugo Boss zu den beliebtesten Titeln auf dem heimischen Kurszettel. Immerhin 5,09 Prozent der ausstehenden Aktien befinden sich in den Händen von Leerverkäufern. Damit liegt der Modekonzern in dieser speziellen Chartformation auf Platz 5, sogar noch dicht vor dem enorm kontrovers diskutierten Leasingspezialisten Grenke. Berücksichtigt man außerdem die nicht meldepflichtigen Shortseller-Positionen unterhalb der Marke von 0,5 Prozent, türmt sich die Short-Quote bei Hugo Boss sogar auf 14,06 Prozent. Das zeigen jedenfalls die Zahlen des Bundesanzeigers an, die wir in unserem interaktiven Shortseller-Tool RegSHO aufbereitet und mit unserer eigenen Datenbank angereichert haben.

Einen Bogen um die Boss-Aktie müssen Anleger trotzdem nicht machen, zumal der Hedgefonds Citadel seine Position in Boss zuletzt sogar ein wenig reduziert hat. Rein operativ wird sich mit der Bilanzvorlage am 11. März 2021 zeigen, ob die jüngst wieder gestiegene Zuversicht der Börsianer gegenüber dem Titel gerechtfertigt ist. Keine Frage: Es ist ein riskantes Spiel. Zwar hatte Boss im dritten Quartal des Vorjahrs mit einem EBIT von 15 Mio. Euro – gemessen an den schwierigen Rahmenbedingungen – vergleichsweise gute Resultate vorgelegt. Im wichtigen Abschlussviertel mit dem Weihnachtsgeschäfts waren die Corona-Beschränkungen in vielen Ländern aber wieder verschärft worden. Und die anhaltend hohe Zahl an Mitarbeitern im Home Office sorgt dafür, dass momentan grundsätzlich weniger Anzüge, Oberhemden, Krawatten und sonstiges Business-Outfit verkauft werden.

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Per saldo wird Hugo Boss 2020 daher mit einem deftigen Fehlbetrag abgeschlossen haben. Soviel ist klar, entscheidend wird daher der Ausblick sein. Sollte CFO Yves Müller hier einen deutlichen Turnaround ankündigen, wäre schon viel gewonnen. Immerhin kostet die Boss-Aktie nicht mehr 80 Euro wie 2018, sondern ist zurzeit für 32 Euro zu haben. Im Tief vom vergangenen März war die Notiz freilich sogar auf 20 Euro gerutscht. Insgesamt halten wir den Börsenwert von aktuell 2,26 Mrd. Euro für ein gestandenes Unternehmen wie Hugo Boss für deutlich zu niedrig, zumal eine reine Plattform wie die Global Fashion Group – trotz unterm Strich tiefroter Zahlen – bereits mit 2,84 Mrd. Euro an der Börse bewertet wird. Für Anleger mit Weitblick sollte die Boss-Aktie daher ein lohendes Investment sein.

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Foto: Hugo Boss

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.