Nobody is perfect: Als uns kürzlich ein Stammleser anrief und uns fragte, ob wir wüssten, bei welchem deutschen Unternehmen aus dem Nebenwertebereich die vermutlich größte Wasserstoff-Elektrolyseanlage der Welt installiert sei, musste boersengefluester.de zunächst einmal passen. Mit ein paar Hilfestellungen kamen wir dann aber auf die Lösung: Es handelt sich um das Spezialraffinerie-Unternehmen H&R. Zugegeben: Die Story ist vielleicht weniger spektakulär als sie sich zunächst einmal anhört – aber immerhin. H&R hat die Anlage 2017 am Standort in Hamburg in Betrieb genommen und gewinnt aus überschüssigen Windstrom grünen Wasserstoff, der in einem weiteren Schritt zu Weißöl verarbeitet wird. Mehr als 10 Mio. Euro hatte H&R in das Projekt investiert. Das macht H&R zwar noch längst nicht zu einem an der Börse unentdeckten Wasserstoffwert. Erwähnenswert finden wir die Story aber allemal.
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Immerhin hatte boersengefluester.de die H&R-Aktie Ende August schon einmal vorgestellt (HIER), damals allerdings vorwiegend unter dem Aspekt des niedrigen Kurs-Buchwert-Verhältnisses. Viel geändert hat sich seitdem noch nicht. Noch immer wird der Titel mit einem Abschlag von fast 40 Prozent auf das ausgewiesene Eigenkapital gehandelt. Der Discount kommt angesichts der enorm schwankenden und häufig unzureichenden Ertragskraft allerdings nicht von ungefähr. Das nächste Update mit den Zahlen zum dritten Quartal 2020 steht am 13. November 2020 an. Bislang kalkuliert der Vorstand für das Gesamtjahr 2020 mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von bis zu 45 Mio. Euro. Zum Halbjahr waren es 16,6 Mio. Euro. Dem steht eine Marktkapitalisierung von knapp 190 Mio. Euro entgegen – bei einer einer Netto-Finanzverschuldung von (inklusive der 81 Mio. Euro Pensionsrückstellungen) etwas mehr als 200 Mio. Euro.
Interessant aus charttechnischer Sicht ist, dass sich die Notiz in unmittelbarer Nähe zur 200-Tage-Durchschnittslinie bewegt und nach unten damit vergleichsweise gut abgesichert sein sollte. Nichtsdestotrotz muss die Gesellschaft bei der nächsten Zahlenvorlage aber liefern und die Prognose für 2020 mindestens bestätigen.
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