Das Thema Digitalisierung hat auch den Einzelhandel fest im Griff – da machen die Baumärkte (Do It Yourself) keine Ausnahme. So hat die Hornbach-Gruppe ihr Budget für die Forcierung der E-Commerce-Aktivitäten und die dafür nötige Infrastruktur im vergangenen Geschäftsjahr nochmals erhöht – auf einen mittleren zweistelligen Millionen-Betrag. „Damit haben wir unsere strategische Marktposition im europäischen DIY-Markt erheblich gestärkt und das Fundament für nachhaltiges Ertragswachstum der Hornbach-Gruppe in den kommenden Jahren verbreitert“, sagt Albrecht Hornbach, der Vorsitzende des Vorstands. Tatsächlich kam der SDAX-Konzern 2016/17 (das Geschäftsjahr beginnt am 1. März) auf ein Umsatzplus von 4,9 Prozent auf 3.940,85 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zog um gut 14 Prozent auf 156,82 Mio. Euro an, was zunächst einmal gut aussieht – angesichts des schwachen Vorjahreswerts so aber auch mindestens zu erwarten war. Die EBIT-Marge wiederum kam von 3,66 auf 3,98 Prozent voran und liegt damit noch immer deutlich unterhalb der früher als normal geltenden Regionen von gut 4,5 Prozent. Hier spiegeln sich unter anderem die Investitionen ins Online-Geschäft wider. Momentan braucht Hornbach also vergleichsweise deutliche Umsatzzuwächse, um die Rendite einigermaßen halten zu können. Das ist ein klares Manko.
Die Dividende lässt das Unternehmen für die Holding erwartungsgemäß bei 1,50 Euro je Aktie, womit der Titel auf eine Rendite von knapp 2,2 Prozent kommt. Viel mehr gefallen boersengefluester.de aber ohnehin die enormen Polster aus den Baumarktimmobilien. Selbst bei einem konservativ angesetzten Mietpreisfaktor von 13 kommt das Management auf stille Reserven von 645 Mio. Euro (357 Mio. Euro im Teilkonzern Hornbach Immobilien AG plus 288 Mio. Euro für die selbst börsennotierte Hornbach Baumarkt AG). Heruntergerechnet auf die einzelne Holding-Aktie ergeben sich daraus 40,30 Euro – bei einem Aktienkurs von knapp 69 Euro. Zur weiteren Einordnung: Im vorherigen Geschäftsbericht wurden die stillen Reserven – ebenfalls bezogen auf einen Mietfaktor von 13 – noch mit rund 637 Mio. Euro beziffert. Hornbach bleibt also schön konservativ und führt keine waghalsige Schönrechnerei durch. Dabei räumt selbst CEO Albrecht Hornbach ein: „Bei jüngsten Transaktionen renommierter Immobilienfonds mit Hornbach-Märkten wurden Mietmultiplikatoren in der Spitze von mehr als 20 realisiert.“
Für boersengefluester.de bleibt die SDAX-Aktie jedenfalls eine prima Langfristanlage – auch für eher konservativ ausgerichtete Anleger. Positiv ist auch, dass die Famile durch Umplatzierung der zweiten Hälfte des ehemals der britischen Baumarktkette Kingfisher zurechenbaren Aktienpakets den Streubesitz der Hornbach Holding auf 62,5 Prozent ausgeweitet und damit den Platz im Index gefestigt hat. Ebenfalls aussichtsreich scheint ein Direktinvestment in die Baumarkt-Tochter.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 4.140,99 | 4.362,39 | 4.729,22 | 5.456,18 | 5.874,96 | 6.263,13 | 6.160,89 | |
EBITDA1,2 | 262,70 | 235,73 | 419,80 | 516,30 | 564,90 | 505,40 | 473,80 | |
EBITDA-Marge3 | 6,34 | 5,40 | 8,88 | 9,46 | 9,62 | 8,07 | 7,69 | |
EBIT1,4 | 161,17 | 120,60 | 213,80 | 311,89 | 354,97 | 258,50 | 225,77 | |
EBIT-Marge5 | 3,89 | 2,76 | 4,52 | 5,72 | 6,04 | 4,13 | 3,67 | |
Jahresüberschuss1 | 95,75 | 75,14 | 123,34 | 201,44 | 244,51 | 167,83 | 131,68 | |
Netto-Marge6 | 2,31 | 1,72 | 2,61 | 3,69 | 4,16 | 2,68 | 2,14 | |
Cashflow1,7 | 182,20 | 54,02 | 324,45 | 346,50 | 344,95 | 425,45 | 454,91 | |
Ergebnis je Aktie8 | 5,11 | 4,08 | 6,56 | 10,33 | 12,48 | 9,83 | 7,83 | |
Dividende8 | 1,50 | 1,50 | 1,50 | 2,00 | 2,40 | 2,40 | 2,40 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Deloitte |
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 3.890,70 | 4.095,54 | 4.428,04 | 5.116,94 | 5.496,09 | 5.843,00 | 5.780,00 | |
EBITDA1,2 | 182,70 | 160,17 | 413,76 | 504,60 | 551,00 | 450,00 | 467,50 | |
EBITDA-Marge3 | 4,70 | 3,91 | 9,34 | 9,86 | 10,03 | 7,70 | 8,09 | |
EBIT1,4 | 102,49 | 67,15 | 163,93 | 258,60 | 289,26 | 188,60 | 160,00 | |
EBIT-Marge5 | 2,63 | 1,64 | 3,70 | 5,05 | 5,26 | 3,23 | 2,77 | |
Jahresüberschuss1 | 58,67 | 40,93 | 78,69 | 153,14 | 188,94 | 108,20 | 74,50 | |
Netto-Marge6 | 1,51 | 1,00 | 1,78 | 2,99 | 3,44 | 1,85 | 1,29 | |
Cashflow1,7 | 134,11 | 3,70 | 327,48 | 333,53 | 344,72 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,84 | 1,29 | 2,47 | 4,82 | 5,94 | 3,40 | 2,34 | |
Dividende8 | 0,68 | 0,68 | 0,68 | 0,90 | 0,90 | 0,90 | 0,90 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Deloitte |
Foto: HORNBACH