Normalerweise ein gutes Zeichen: Auch wenn die Zahlen für das Auftaktquartal des Geschäftsjahrs 2023/24 (28. Februar) nochmals spürbar unter den entsprechenden Vorjahreswerten liegen, hat sich die Aktienkurs der Hornbach Holding davon nicht mehr sonderlich beeindrucken lassen und löst sich sogar zunehmend von den Ende Mai erreichten Tiefständen. Kennzahlentechnisch ist bei der Notiz des Baumarkt-Konzerns ohnehin alles im grünen Bereich. Der Discount zum Buchwert beträgt mehr als ein Drittel – eine historisch günstige Relation. Die Dividendenrendite zur nahenden Hauptversammlung (HV) am 7. Juli 2023 liegt bei über 3 Prozent, das wiederum liegt ebenfalls deutlich über dem langjährigen Dividendenschnitt von rund 2,5 Prozent für die Aktie der Hornbach Holding. Last but not least wird der SDAX-Titel dabei auch noch mit einem einstelligen KGV gehandelt.
Noch gar nicht berücksichtigt ist dabei, dass die stillen Reserven aus den betrieblich genutzten Immobilien im Bereich um 55 Euro je Holding-Aktie liegen dürften – bei einem Aktienkurs von zurzeit knapp 74 Euro. Anleger, die sich hier engagieren, bekommen also eine Menge Substanz ins Depot. Die Risiken sind dabei nicht wesentlich anders, als bei den meisten anderen Unternehmen: Auch Hornbach leidet – nach dem ausgeprägten Boom zu Corona-Zeiten – unter der Kaufzurückhaltung der Bürger im Zuge der allgemeinen Inflationssorgen. Hinzu kommt, dass das Frühjahr wettertechnisch ziemlich feucht war und so mancher Kauf für den Gartenbereich erst einmal verschoben wurde. Möglicherweise gibt das Management diesbezüglich bereits ein frisches Update auf der HV.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 4.140,99 | 4.362,39 | 4.729,22 | 5.456,18 | 5.874,96 | 6.263,13 | 6.160,89 | |
EBITDA1,2 | 262,70 | 235,73 | 419,80 | 516,30 | 564,90 | 505,40 | 473,80 | |
EBITDA-Marge3 | 6,34 | 5,40 | 8,88 | 9,46 | 9,62 | 8,07 | 7,69 | |
EBIT1,4 | 161,17 | 120,60 | 213,80 | 311,89 | 354,97 | 258,50 | 225,77 | |
EBIT-Marge5 | 3,89 | 2,76 | 4,52 | 5,72 | 6,04 | 4,13 | 3,67 | |
Jahresüberschuss1 | 95,75 | 75,14 | 123,34 | 201,44 | 244,51 | 167,83 | 131,68 | |
Netto-Marge6 | 2,31 | 1,72 | 2,61 | 3,69 | 4,16 | 2,68 | 2,14 | |
Cashflow1,7 | 182,20 | 54,02 | 324,45 | 346,50 | 344,95 | 425,45 | 454,91 | |
Ergebnis je Aktie8 | 5,11 | 4,08 | 6,56 | 10,33 | 12,48 | 9,83 | 7,83 | |
Dividende8 | 1,50 | 1,50 | 1,50 | 2,00 | 2,40 | 2,40 | 2,40 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Deloitte |
Stand jetzt kalkuliert die Gesellschaft für das Gesamtjahr mit eher konstanten Erlösen sowie einem Rückgang des bereinigten Betriebsergebnisses zwischen 5 und 15 Prozent. Die Corona-Ausnahmejahre einmal ausgeklammert, wäre das ein noch immer sehr vorzeigbares Level. Derweil kostet die Aktie der Hornbach Holding nur etwas mehr als die Hälfte des damaligen Rekordniveaus von 140 Euro. Finanzvorstand Karin Dohm hat die Gelegenheit jedenfalls genutzt und kürzlich eigene Aktien gekauft. Nach Auffassung von boersengefluester.de ist das nicht die schlechteste Idee. Interessant auch noch ein anderer Aspekt: An der offiziell delisteten – im Hamburger Freiverkehr aber weiter gehandelten – Aktie der Hornbach Baumarkt AG hält die Holding knapp 91 Prozent der Aktien. Allein diese Anteile wiederum sind mit 1.358 Mio. Euro um gut 15 Prozent mehr wert als der gesamte Börsenwert der Holding. Die nicht börsennotierten 100-Prozent-Töchter Hornbach Immobilien AG und sowie die Hornbach Baustoff Union GmbH gibt es also nicht nur umsonst on top, sondern sogar mit einem Discount von 190 Mio. Euro.
Foto: Hornbach Holding
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