Artikel über die Hornbach Holding und die Hornbach Baumarkt AG sind – zumindest für boersengefluester.de – undankbare Themen. Jedenfalls liegen die Abrufzahlen zu den Aktien der Baumarktkette meist deutlich unterhalb der normalen Klickraten. Woran das liegt, wissen wir auch nicht so genau. Schließlich genießt Hornbach gerade unter Value Investoren einen prima Ruf und gilt – trotz der immer noch nicht ganz vergessenen Gewinnwarnung von Ende 2015 – als klassisches Langfristinvestment. Und da boersengefluester.de sein redaktionelles Programm nicht nach „Einschaltquoten“ zusammenstellt, gibt es keinen Grund, nicht auch auf die Neun-Monats-Berichte der Hornbach-Gruppe einzugehen. Immerhin bewegen sich Umsatz und Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) eher im oberen Bereich unserer Erwartungen.
Bei der im SDAX notierten Hornbach Holding kamen die Erlöse nach neun Monaten des am 28. Februar endenden Geschäftsjahres 2016/17 um 5,9 Prozent auf 3.155,4 Mio. Euro voran. Das EBIT verbesserte sich um 5,7 Prozent auf 182,3 Mio. Euro. In die Karten spielten den Pfälzern zwar die guten Witterungsbedingungen im September. Doch geprägt ist das Ergebnis auch von den hohen Investitionen in den Ausbau der E-Commerce-Aktivitäten. Das Thema Digitalisierung steht also auch im Baumarktsektor ganz oben auf der Agenda. „Die intelligente Verzahnung von stationärem und Online-Geschäft, ist der Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg“, sagt Albrecht Hornbach, Vorstandsvorsitzender der Hornbach Management AG. Angesichts der robusten Vorgaben nach dem dritten Quartal, bleiben die Ziele für das Gesamtjahr unangetastet.
Demnach ist für die Holding und den Teilkonzern Baumarkt mit Erlöszuwächsen im mittleren einstelligen Prozentbereich zurechnen. Das um außerordentliche Faktoren bereinigte EBIT der Baumarkt AG soll sich etwa auf dem Niveau des Vorjahrs bewegen. Auf Holding-Ebene könnte es den Vergleichswert sogar leicht übertreffen. Hintergrund: Die Hornbach Holding AG & Co. KGaA die Mutter der Hornbach-Gruppe. Diese besteht aus der Hornbach Immobilien AG, die als Entwickler tätig ist und die Objekte an die Baumarkt AG vermietet, aber auch für Dritte aktiv ist. Außerdem gibt es die Hornbach Baustoff Union GmbH (Baustoffhandel mit Gewerbekunden) – und eben die Hornbach-Baumarkt AG. Die mit Abstand wichtigste Gesellschaft aus diesem Trio ist naturgemäß die Baumarkt AG. Kennzahlentechnisch liegen die Aktien der Holding und die der Baumarkt-AG derzeit sehr eng zusammen – mit leichten Vorteilen für die im SDAX gelistete Holding. Losgelöst davon kann sich boersengefluester.de auch weiterhin vorstellen, dass Hornbach perspektivisch die Gesellschafterstrukturen vereinfacht und es irgendwann nur noch die Holding-Aktie auf dem Kurszettel geben wird.
Wir bleiben dabei: Beide Gattungen bieten gute Perspektiven für Anleger – auch unter dem Gesichtspunkt Dividendenrendite. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser siedeln das Kursziel für die Baumarkt-Aktie bei 34,50 Euro an. Das Papier der Holding haben die Experten von Warburg Research mit einem Preisschild von 81 Euro versehen.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 4.140,99 | 4.362,39 | 4.729,22 | 5.456,18 | 5.874,96 | 6.263,13 | 6.160,89 | |
EBITDA1,2 | 262,70 | 235,73 | 419,80 | 516,30 | 564,90 | 505,40 | 473,80 | |
EBITDA-Marge3 | 6,34 | 5,40 | 8,88 | 9,46 | 9,62 | 8,07 | 7,69 | |
EBIT1,4 | 161,17 | 120,60 | 213,80 | 311,89 | 354,97 | 258,50 | 225,77 | |
EBIT-Marge5 | 3,89 | 2,76 | 4,52 | 5,72 | 6,04 | 4,13 | 3,67 | |
Jahresüberschuss1 | 95,75 | 75,14 | 123,34 | 201,44 | 244,51 | 167,83 | 131,68 | |
Netto-Marge6 | 2,31 | 1,72 | 2,61 | 3,69 | 4,16 | 2,68 | 2,14 | |
Cashflow1,7 | 182,20 | 54,02 | 324,45 | 346,50 | 344,95 | 425,45 | 454,91 | |
Ergebnis je Aktie8 | 5,11 | 4,08 | 6,56 | 10,33 | 12,48 | 9,83 | 7,83 | |
Dividende8 | 1,50 | 1,50 | 1,50 | 2,00 | 2,40 | 2,40 | 2,40 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Deloitte |
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