Mitte Januar ging der Aktienkurs von HMS Bergbau nach einer Empfehlung geradezu durch die Decke. Leser von boersengefluester.de waren da längst auf den Titel aufmerksam geworden, immerhin hatten wir die Story rund um den international agierenden Kohlehändler im November bereits ausführlich vorgestellt (HIER). Anlass damals war unser Hintergrundgespräch mit Finanzvorstand Jens Moir auf dem Eigenkapitalforum 2024 der Deutschen Börse AG in Frankfurt. Getäuscht hat uns unser gutes Gefühl auf der Kapitalmarktkonferenz jedenfalls nicht, denn die Berliner haben nun Eckdaten für das abgelaufene Jahr vorgelegt, die durchgehend etwas besser sind, als zu erwarten war.
So hat HMS Bergbau den Umsatz um rund 4 Prozent auf 1.350 Mio. Euro gesteigert. Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) klettert um mehr als 21 Prozent auf etwa 19 Mio. Euro. Unterm Strich bleibt ein um 5,3 Prozent auf 13,1 Mio. Euro verbesserter Überschuss stehen. Zum Vergleich: Avisiert hatte Finanzvorstand Moir Umsätze von rund 1,30 Mrd. Euro sowie ein EBITDA im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich – konservativ formuliert. Ermutigend auch der Ausblick, denn HMS Bergbau erwartet für 2025 eine „anhaltend positive Umsatzentwicklung bei einer weiterhin guten EBITDA-Entwicklung“. Ebenfalls eine zentrale Aussage in dem jetzt präsentierten Vorabzahlenwerk ist der Hinweis, dass die Gesellschaft derzeit die Emission einer neuen Unternehmensanleihe prüft und dazu Montega Markets sowie das Bankhaus Metzler mandiert hat. Zur „Durchführung eines Market-Soundings“, wie es zum jetzigen Zeitpunkt offiziell heißt.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 220,97 | 254,20 | 215,42 | 267,08 | 427,74 | 971,91 | 1.296,20 | |
EBITDA1,2 | 1,16 | 2,09 | 2,09 | 5,49 | 5,58 | 15,35 | 15,66 | |
EBITDA-Marge3 | 0,52 | 0,82 | 0,97 | 2,06 | 1,31 | 1,58 | 1,21 | |
EBIT1,4 | 1,12 | 1,11 | 2,34 | 2,41 | 5,41 | 14,98 | 15,36 | |
EBIT-Marge5 | 0,51 | 0,44 | 1,09 | 0,90 | 1,27 | 1,54 | 1,19 | |
Jahresüberschuss1 | 0,72 | 1,45 | 0,51 | 2,81 | 3,20 | 10,39 | 12,44 | |
Netto-Marge6 | 0,33 | 0,57 | 0,24 | 1,05 | 0,75 | 1,07 | 0,96 | |
Cashflow1,7 | -3,75 | 5,75 | 1,99 | 5,33 | 15,35 | -1,23 | 9,98 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,16 | 0,32 | 0,11 | 0,62 | 0,71 | 2,29 | 2,74 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,04 | 0,77 | 0,92 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Panares |
Zuletzt hatte HMS im Jahr 2021 einen Bond im Volumen von 8 Mio. Euro via Private Placement emittiert. Komplett überraschend kommt der neuerliche Schritt aber auch deswegen nicht, weil CFO Moir bereits bei unserem Gespräch auf dem Eigenkapitalforum betont hat, wie eng Wachstum und Liquidität bei HMS verbunden sind: „Finanzierung ist der Schlüssel zum Erfolg.“ Dazu gehört übrigens auch ein Kreditrahmen von zurzeit rund 400 Mio. Dollar für die Handelsfinanzierung der zu rund 95 Prozent nach Asien und Afrika gehenden Lieferungen. Klassische Abnehmer der Kohle sind Stahl- und Zementproduzenten, Industrie-Unternehmen, Versorger oder auch Abfallverarbeiter.
Nun ist Kohle sicher nicht der Rohstoff, der umweltorientierte Investoren vor Begeisterung in die Luft springen lässt. Doch es lässt sich andererseits auch nicht wegdiskutieren, dass Kohle weltweit gesehen extrem wichtig als Energieträger ist. Insofern sind wir gespannt, wie die Reaktion des Markts auf die Anleihenpläne ausfällt. Viel hängt schlicht und ergreifend an den Konditionen des geplanten Bonds – und die sind bislang noch nicht öffentlich kommuniziert. Die Deutsche Rohstoff AG etwa hat mit ihrem Geschäftsmodell schon viele Male bewiesen, dass fossile Rohstoffe wie Öl auch für Zinsanleger interessante Optionen sind. Ende April will das Unternehmen seinen Geschäftsbericht für 2024 vorlegen. Für risikofreudige Anleger ist der Titel auch auf dem aktuellen Niveau ein Investment wert.
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