Größere Korrekturen kennt die Aktie des Medienkonzerns Highlight Communications schon seit etlichen Monaten nicht mehr. Unter teilweise beachtlichen Handelsumsätzen zieht der Anteilschein seine Bahnen Richtung Norden. Dabei blicken die Börsianer insbesondere auf die Insidertransaktionen sowie das kürzlich nochmals neu aufgelegte Aktienrückkaufprogramm. Demnach können die Schweizer – gestaffelt in verschiedenen Intervallen – vom 25. Januar bis 29. Juli 2016 bis zu 1.800.000 eigene Aktien erwerben. Der maximale Erwerbspreis wurde mit 10,00 Euro pro Stück weit weg von der aktuellen Notiz um 5,70 Euro gewählt. Nachbesserungen der Konditionen sind da wohl nicht nötig – selbst wenn sich der Aktienkurs weiterhin so vorteilhaft entwickelt. Offizieller Zweck des Programms, ist die „Finanzierung etwaiger Akquisitionen von Unternehmen oder Unternehmensteilen“. Zusätzlich heißt es aber, dass auch „eine spätere Wiederveräußerung zur Gewinnung strategischer Investoren zum Vorteil der Gesellschaft nicht ausgeschlossen ist“. Raum für Spekulationen ist also ausreichend vorhanden. Dabei geht es insbesondere um die Verflechtung mit Constantin Medien.
Die Gesellschaft aus Ismaning bei München dürfte als regelmäßiger Aufkäufer mittlerweile rund 60,5 Prozent aller Highlight-Aktien besitzen. Allein 2.347.418 Stück (1.990.000 plus 357.418) hat Constantin Medien dabei im Dezember 2015 aus dem Bestand von Highlight erworben. Zudem hat die in den Bereichen Sport (Sport1, Plaza Media) und Film (Constantin Film ist eine 100 Prozent-Tochter von Highlight) tätige Constantin Medien im vergangenen Dezember 1.499.802 Highlight-Aktien dem früheren Kirch-Manager Dieter Hahn gekauft, der bei Constantin Medien als Vorstandsvorsitzender agiert. Noch offen ist, ob Constantin Medien auch der Erwerber von den insgesamt 280.000 Highlight-Aktien ist, die die Schweizer Ende des Jahres aus dem eigenen Bestand verkauften. Gut möglich aber, dass die entsprechende Meldung demnächst auf der Seite der BaFin gemeldet wird. Boersengefluester.de wird die Entwicklung genau verfolgen. Während offensichtlich ist, dass die aktuelle Gemengelage gut für den Aktienkurs von Highlight ist, ist es umso schwerer, die Absichten hinter den Deals zu deuten. Denkbar ist aber, dass Constantin Medien unter Strippenzieher Hahn die Highlight-Aktien an einen dritten Investor weiterreicht und sich mit dem Geld komplett auf das Sportgeschäft fokussiert. Es gilt als offenes Geheimnis, dass Hahn auf die Rechte der 1. Fußballbundesliga schielt. Und die aktuellen Medienberichte, wonach der Bezahlsender Sky bei der nächsten Rechteauktion auf Druck der Kartellbehörden die Exklusivität verlieren könnte, füttern die These. Parallel werden bei Constantin und Highlight im Hintergrund ohnehin die Möglichkeiten ausgelotet, wie eine optimale künftige Gruppenstruktur aussieht. Das könnte im anderen Extremfall auch darauf hinauslaufen, dass es künftig nur noch eine gemeinsame Börsennotiz gibt.